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geschäftsmäßig.<br />

„Hey, alter Junge. Ich b<strong>in</strong>´s“, hörte er e<strong>in</strong>e Stim<strong>me</strong>, die er jedoch beim besten Willen<br />

nicht e<strong>in</strong>ordnen konnte.<br />

„Tut mir leid, aber ich weiß leider nicht, mit wem ich das Vergnügen habe“,<br />

entschuldigte Fynn sich.<br />

„Enttäusch mich jetzt bitte nicht. Ich b<strong>in</strong>´s. Marcel. Sag nicht, dass du dich nicht an<br />

mich er<strong>in</strong>nerst.“<br />

„Marcel?!“ gab Fynn zurück. Im<strong>me</strong>r noch däm<strong>me</strong>rte nichts bei ihm.<br />

„Oh Mann, du hast wirklich ke<strong>in</strong>en Plan davon, mit wem du redest.“ Der Mann am<br />

anderen Ende klang hörbar betrübt.<br />

„Ne<strong>in</strong>, sorry, aber ich weiß wirklich nicht …..“, stam<strong>me</strong>lte Fynn verlegen <strong>in</strong> den Hörer.<br />

„Damals an der Uni im ersten und zweiten Se<strong>me</strong>ster. Grundlagen der BWL. Wir haben<br />

uns gegenseitig am E<strong>in</strong>schlafen geh<strong>in</strong>dert.“<br />

„Fuck! Natürlich“, stieß Fynn aus. Wieso hatte er se<strong>in</strong>en Kommilitonen aus se<strong>in</strong>em<br />

ersten Studienjahr vergessen können? „Marcel Hoffmann.“<br />

„Na endlich“, gab der andere erleichtert zurück. „Ich dachte schon, du hättest mich<br />

tatsächlich vergessen.“<br />

„Wie könnte ich das?“ Natürlich war dies e<strong>in</strong>e rhetorische Frage. Es hatte ziemlich<br />

lange gedauert, bis Fynn se<strong>in</strong>en Gesprächspartner erkannt hatte. „Und was treibt dich<br />

nach Münster zurück?“ Er er<strong>in</strong>nerte sich daran, dass Marcel nach dem ersten Jahr an der<br />

Uni das Studium abgebrochen hatte, da se<strong>in</strong> Vater schwer erkrankt war und se<strong>in</strong>e Familie<br />

ihn zu Hause benötigte.<br />

„Das ist e<strong>in</strong>e längere Geschichte. Aber wenn du Bock hast, erzähl ich sie dir gerne<br />

heute Abend beim Essen. Hast du Zeit?“<br />

„Klar, für e<strong>in</strong>en lange verschollenen Studienka<strong>me</strong>raden doch im<strong>me</strong>r“, gab Fynn erfreut<br />

zurück. Mittlerweile er<strong>in</strong>nerte er sich wieder komplett an Marcel. Sie hatten viel Spaß<br />

zusam<strong>me</strong>n gehabt. Die Vergangenheit bei e<strong>in</strong>em guten Essen und e<strong>in</strong> paar Bieren aufleben<br />

lassen, konnte nicht schaden.<br />

„Dann treffen wir uns gegen 21.00 Uhr an unserer alten Stammkneipe“, schlug Marcel<br />

vor. „Sofern es die noch gibt“, fügte er h<strong>in</strong>zu.<br />

„Die existiert noch.“ Fynn dachte an die Nächte, die sie dort durchgezecht hatten<br />

anstatt sich auf die Vorlesungen vorzubereiten.<br />

„Prima, dann bis später. Ich freu mich echt drauf, dich wiederzusehen.“<br />

„Ich mich auch. Bis nachher.“<br />

Fynn legte auf. Oh Mann, das war e<strong>in</strong>e Überraschung. Wie lange hatte er Marcel nicht<br />

<strong>me</strong>hr gesehen? Mehr als fünf Jahre mussten seitdem <strong>in</strong>s Land gegangen se<strong>in</strong>. Er war<br />

gespannt darauf, was se<strong>in</strong> ehemaliger Studienfreund zu berichten hatte.<br />

*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*“*<br />

„Hey Alter.“ Marcel flog Fynn förmlich um den Hals, als der den vere<strong>in</strong>barten<br />

Treffpunkt erreichte. „Gut siehst du aus.“<br />

„Das kann ich nur zurückgeben“, erwiderte Fynn. Und das war die re<strong>in</strong>e Wahrheit, denn<br />

Marcel hatte sich sehr verändert. Früher war se<strong>in</strong> rotblondes Haar lang, se<strong>in</strong>e<br />

Gesichtshaut von Akne gezeichnet und se<strong>in</strong>e grauen Augen von e<strong>in</strong>er unvorteilhaften<br />

Nickelbrille verdeckt gewesen. Heute stand e<strong>in</strong> junger Mann vor Fynn, der mit diesem<br />

Schnösel, der damals bevorzugt Cordhosen und Karohemden getragen hatte, nicht <strong>me</strong>hr

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