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Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern

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Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 17<br />

_________________________________________________________________________<br />

herauskommt. Das Verhältnis von Nettorente zum letzten Nettogehalt, also das<br />

Nettorentenniveau, ist daher aus Rentnersicht viel aussagekräftiger als das Verhältnis von<br />

Bruttorente zum Bruttogehalt. Erstaunlicherweise ist das Nettorentenniveau im Jahr 2010<br />

bereits auf rund 66 % gesunken, wie die folgende Rechnung zeigt:<br />

Nettorentenniveau eines alleinstehen<strong>den</strong> Neurentners in 2010<br />

= Nettorente / Nettogehalt x 100 = (1.224 – 124) / (2.621 – 537 – 399) x 100<br />

= 1.100 / 1.685 x 100 = 65,3 %<br />

Das „echte“ Nettorentenniveau ist somit gegenüber <strong>den</strong> früheren 70 % um rund fünf<br />

Prozentpunkte gesunken, obwohl das Bruttorenteniveau nahezu stabil geblieben ist. Ist <strong>der</strong><br />

Neurentner im Jahr 2010 verheiratet und hat mindestens ein Kind, sinkt das<br />

Nettorentenniveau auf 57,5 %, da nur 154 Euro bzw. knapp 6 % für Lohnsteuer inkl.<br />

Solidaritätszuschlag vom Bruttogehalt abgezogen wer<strong>den</strong> und das Nettoendgehalt somit auf<br />

1.917 Euro steigt.<br />

Nettorentenniveau einen verheirateten Neurentners in 2010<br />

= (1.224 – 121) / (2.621 - 530 - 159) x 100 = 1.103 / 1.932 x 100 = 57,1 %<br />

Fazit:<br />

Das Nettorentenniveau ist seit dem Jahr 2000 deutlich gesunken von ehemals 70 % auf nur<br />

noch rund 66 % im Jahr 2010 <strong>bei</strong>m alleinstehen<strong>den</strong> Standardrentner. <strong>Die</strong> Hauptgründe liegen<br />

in <strong>den</strong> höheren Beiträgen zur <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und Pflegeversicherung <strong>der</strong> Rentner<br />

sowie in <strong>den</strong> geringeren Steuerbelastungen <strong>der</strong> Beitragszahler infolge von mehreren<br />

Reformen des Einkommensteuertarifs. Dadurch ist die Nettorente deutlich geringer gestiegen<br />

als das Nettoeinkommen. Folge: Das Verhältnis von Nettorente zu Nettogehalt hat sich<br />

verschlechtert und damit ist das Nettorentenniveau gesunken.<br />

Letztlich kommt es für <strong>den</strong> Rentner auf seine individuelle Nettorentenquote, also das<br />

Verhältnis von persönlicher Nettorente zum letzten Nettogehalt an. <strong>Die</strong>se Nettorentenquote<br />

wird je nach Verdiensthöhe, Anzahl <strong>der</strong> Beitragsjahre und Familienstand mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

vom Nettorentenniveau des Standardrentners mit 45 Beitragsjahren abweichen.<br />

Grundsätzlich muss man aber davon ausgehen, dass die individuelle Nettorentenquote<br />

künftig weiter sinkt. Je jünger <strong>der</strong> Beitragszahler bzw. <strong>der</strong> Geburtsjahrgang, desto niedriger<br />

wird die Nettorentenquote ausfallen. <strong>Die</strong> Hauptgründe dafür sind das sinkende<br />

Bruttorentenniveau sowie die steigende Abgaben- und Steuerbelastung <strong>der</strong> Rentner.<br />

Der scheinbare Wi<strong>der</strong>spruch zwischen fast gleichbleibendem Bruttorentenniveau und<br />

drastisch gesunkenem Nettorentenniveau im Zeitraum von 2000 bis 2010 ist leicht zu<br />

erklären. <strong>Die</strong> Nettorenten haben in <strong>den</strong> letzten zehn Jahren nur um jährlich 0,7 % zugelegt,<br />

während die Nettoeinkommen <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer im gleichen Zeitraum noch um<br />

durchschnittlich 1,9 % pro Jahr gestiegen sind. <strong>Die</strong> höhere Steigerung des Nettoeinkommens<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e auf Entlastungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Lohnsteuer (sinkende Steuersätze, volle steuerliche<br />

Abzugsfähigkeit <strong>der</strong> Beiträge zur <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010 und<br />

ab dem Jahr 2005 steigende steuerliche Abzugsfähigkeit <strong>der</strong> Beiträge zur <strong>gesetzlichen</strong><br />

<strong>Rente</strong>nversicherung) zurückzuführen. An<strong>der</strong>erseits wur<strong>den</strong> die Rentner vor allem von<br />

steigen<strong>den</strong> Abgaben (voller Beitrag zur <strong>gesetzlichen</strong> Pflegeversicherung ab 1.4.2004 und<br />

Son<strong>der</strong><strong>bei</strong>trag von 0,9 % in <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> Krankenversicherung ab 1.7.2005) getroffen.<br />

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