Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern
Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern
Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 24<br />
_________________________________________________________________________<br />
3. <strong>Rente</strong>nschätzungen<br />
Eine Schätzung <strong>der</strong> künftigen <strong>Rente</strong>n und <strong>Rente</strong>nsteigerungen ist mit großen Unsicherheiten<br />
verbun<strong>den</strong>. Jede <strong>Rente</strong>nprognose kann nur so gut sein, wie die Annahmen über<br />
Beschäftigtenzahlen und Gehaltssteigerungen zutreffen. Es ist daher immer sinnvoll, mehrere<br />
<strong>Rente</strong>nvarianten durchzurechnen - zum Beispiel eine pessimistische, realistische und<br />
optimistische Variante. Vergangenheitswerte sind keine verlässliche Grundlage für künftige<br />
Entwicklungen, geben aber doch gewisse Anhaltspunkte. Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> nur<br />
<strong>Rente</strong>nschätzungen für die alten Bundeslän<strong>der</strong>n beleuchtet.<br />
3.1 Rückschau auf die letzten Jahre und Jahrzehnte<br />
In <strong>den</strong> letzten 10 bzw. 15 Jahren sind die <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong>n nur um knapp 1 % pro Jahr<br />
gestiegen. Je länger <strong>der</strong> Zeitraum in <strong>der</strong> Rückschau, desto größer fallen die<br />
durchschnittlichen <strong>Rente</strong>nsteigerungen aus, wie die folgende Tabelle 3 - 1 zeigt. Im 20-<br />
Jahres-Rückblick sind es knapp 1,5 % und in <strong>der</strong> Rückschau auf die letzten 45 Jahre sogar 4<br />
% durchschnittlich pro Jahr.<br />
Tabelle 3 - 1: <strong>Rente</strong>n- und Gehaltssteigerungen in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
Zeitraum jährliche <strong>Rente</strong>nsteigerung jährliche Gehaltssteigerung<br />
10 Jahre (2000-2010) 0,72 % 1,17 %<br />
15 Jahre (1995-2010) 0,94 % 1,24 %<br />
20 Jahre (1990-2010) 1,49 % 1,88 %<br />
25 Jahre (1985-2010) 1,82 % 2,20 %<br />
30 Jahre (1980-2010) 2,22 % 2,45 %<br />
35 Jahre (1975-2010) 2,74 % 2,98 %<br />
40 Jahre (1970-2010) 3,60 % 3,87 %<br />
45 Jahre (1965-2010) 4,00 % 4,28 %<br />
50 Jahre (1960-2010) 4,35 % 4,71 %<br />
<strong>Die</strong> Tabelle 3 - 1 zeigt, dass die durchschnittliche <strong>Rente</strong>nsteigerung pro Jahr je nach<br />
Betrachtungszeitraum um 0,23 bis zu 0,39 Prozentpunkte geringer ausfällt als die jährliche<br />
Gehaltssteigerung. Der relativ größte Abstand besteht im 20-Jahres-Rückblick, was vor allem<br />
auf die Einführung <strong>der</strong> nettolohnbezogenen <strong>Rente</strong> im Jahr 1992 zurückzuführen ist.<br />
Nullrun<strong>den</strong> gab es in <strong>den</strong> Jahren 1979, 1996, 2004 bis 2006 sowie zuletzt in 2010.<br />
Zweistellige jährliche <strong>Rente</strong>nsteigerungen waren mit jeweils gut 11 % in <strong>den</strong> Jahren 1973 bis<br />
1976 und nochmals 10 % im Jahr 1977 zu verzeichnen. <strong>Die</strong>se fünf „fetten“ <strong>Rente</strong>njahre<br />
sorgen vor allem dafür, dass die <strong>Rente</strong>nsteigerung im 35- und 40-Jahres-Rückblick auf 2,7<br />
bis 3,6 % im Jahresdurchschnitt förmlich explodiert. Solche <strong>Rente</strong>nsteigerungen in <strong>Zukunft</strong><br />
zu erwarten, wäre illusionär. <strong>Die</strong> fünf „mageren“ <strong>Rente</strong>njahre von 2002 bis 2007 mit einer<br />
<strong>Rente</strong>nsteigerung von insgesamt nur 1,5 % bzw. 0,3 % pro Jahr haben gezeigt, wie gering die<br />
Zuwächse ausfallen können. Möglicherweise stehen <strong>den</strong> Rentnern von 2011 bis 2016 fünf<br />
weitere magere <strong>Rente</strong>njahre bevor.<br />
3.2 Vorschau auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte<br />
Im <strong>Rente</strong>nversicherungsbericht 2010 <strong>der</strong> Bundesregierung erfolgt, wie in § 154 SGB VI<br />
vorgesehen, eine 15-jährige Vorausrechnung <strong>der</strong> Durchschnittsentgelte sowie<br />
Bruttostandardrenten bzw. aktuellen <strong>Rente</strong>nwerte in <strong>den</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong>n für die Jahre<br />
24