Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern
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Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 29<br />
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Pflicht<strong>bei</strong>tragsjahre und ein deutlich über dem Durchschnittsentgelt liegendes persönliches<br />
Entgelt zugrunde gelegt wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Hochrechnungen <strong>der</strong> Altersrente nach zukünftigem Stand mit <strong>Rente</strong>nsteigerungen von<br />
durchschnittlich 1 bzw. 2 % pro Jahr (im Muster<strong>bei</strong>spiel 2.290 bzw. 2.710 Euro) sollten aber<br />
mit Vorsicht betrachtet wer<strong>den</strong>. Eine jährliche <strong>Rente</strong>nsteigerung von 2 % pro Jahr ist sehr<br />
optimistisch und nur realistisch, wenn auch die Gehälter durchschnittlich um 2,7 bis 3 % pro<br />
Jahr steigen.<br />
Eine sehr gute Hochrechnung bietet ein <strong>Rente</strong>nprogramm, das direkt auf <strong>der</strong><br />
<strong>Rente</strong>ninformation bzw. –auskunft aufsetzt und unter http://www.rente-de.de für knapp 24<br />
Euro käuflich zu erwerben ist. <strong>Die</strong> aktuelle Version für 2011 ist ab Mitte Dezember 2010<br />
erhältlich. Vor einigen Jahren wurde dieses Programm von <strong>der</strong> Deutschen<br />
<strong>Rente</strong>nversicherung (DRV) selbst bzw. <strong>der</strong>en Vorgänger Bundesversicherungsanstalt für<br />
Angestellte (BfA) angeboten. Das Programm erlaubt dem Nutzer die Eingabe von<br />
unterschiedlichen <strong>Rente</strong>nsteigerungsraten und berechnet die künftige Bruttorente <strong>bei</strong> Ansatz<br />
einer durchschnittlichen Inflationsrate auch in heutiger Kaufkraft. Darüber hinaus wer<strong>den</strong><br />
Hinweise auf die Beiträge <strong>der</strong> Rentner zur <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und Pflegeversicherung<br />
(siehe Kapitel 3.5) und zur <strong>Rente</strong>nbesteuerung gegeben (siehe Kapitel 3.6).<br />
3.5 Vorausrechnung <strong>der</strong> Bruttorente vor Steuern und Abgaben<br />
Bei <strong>der</strong> Vorausrechnung <strong>der</strong> Bruttorente vor Steuern und Abgaben sollte in <strong>der</strong> Regel eine<br />
jährliche <strong>Rente</strong>nsteigerung von maximal 1 % im Durchschnitt zugrunde gelegt wer<strong>den</strong>. Ein<br />
Beispiel, <strong>bei</strong> dem 40 statt 50 Beitragsjahre und ein geringeres persönliches Entgelt im<br />
Vergleich zum Muster einer <strong>Rente</strong>ninformation <strong>der</strong> Deutschen <strong>Rente</strong>nversicherung (siehe<br />
oben) angenommen wer<strong>den</strong>, mag dies verdeutlichen. Es wird ein Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />
angenommen, <strong>der</strong> am 1.1.1965 geboren und ab 1.1.1992 in <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong><br />
<strong>Rente</strong>nversicherung pflichtversichert ist, also ab dem vollendeten 27. Lebensjahr. Sofern er<br />
bis Ende 2009 immer genau so viel verdient hat wie ein Durchschnittsverdiener im<br />
öffentlichen <strong>Die</strong>nst (20 % mehr als <strong>der</strong> Durchschnittsverdienst aller Ar<strong>bei</strong>tnehmer), wird er<br />
folgende Bruttorenten in <strong>der</strong> <strong>Rente</strong>ninformation 2010 fin<strong>den</strong>:<br />
• Altersrente nach aktuellem Stand: 587,52 Euro<br />
• Altersrente nach zukünftigem Stand (ohne <strong>Rente</strong>nanpassung): 1.305,60 Euro<br />
• Altersrente nach zukünftigem Stand mit 1 % <strong>Rente</strong>nanpassung: 1.620 Euro, auf<br />
volle 10 Euro nach unten abgerundet (Altersrente nach künftigem Stand mit 2 %<br />
<strong>Rente</strong>nanpassung in Höhe von 2.010 Euro wird hier nicht betrachtet).<br />
In <strong>den</strong> ab Juni 2007 von <strong>der</strong> Deutschen <strong>Rente</strong>nversicherung versandten <strong>Rente</strong>ninformationen<br />
ist die stufenweise Erhöhung <strong>der</strong> Regelaltersgrenze bis auf 67 Jahre <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Jahrgängen ab<br />
1964 bereits berücksichtigt. Gäbe es keine <strong>Rente</strong>nsteigerungen, würde die künftige<br />
Bruttorente also in obigem Beispielfall nur 1.306 Euro betragen. Ein Neurentner des<br />
Jahrgangs 1945 bekäme diese Bruttorente ab 1.7.2010, wenn er in <strong>den</strong> vergangenen 40<br />
Beitragsjahren immer so viel verdient hätte wie <strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer im<br />
öffentlichen <strong>Die</strong>nst bzw. immer rund 20 % mehr als <strong>der</strong> Durchschnitt aller Ar<strong>bei</strong>tnehmer.<br />
Was sind diese 1.306 Euro aber für einen Versicherten des Jahrgangs 1965 in Kaufkraft des<br />
Jahres 2009 wert? Völlig falsch ist es, diese zu erwartende Bruttorente in 2032 mit dem<br />
Nettogehalt im Jahr 2011 zu vergleichen und daraus auf eine relativ hohe gesetzliche <strong>Rente</strong><br />
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