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Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern

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Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 30<br />

_________________________________________________________________________<br />

zu schließen. Vergleiche von Bruttogrößen (hier Bruttorente) mit Nettogrößen (hier<br />

Nettogehalt) verbieten sich von selbst.<br />

Doch auch <strong>der</strong> an sich richtige Brutto-Brutto-Vergleich <strong>der</strong> Bruttorente von 1.306 Euro mit<br />

dem Bruttogehalt von <strong>bei</strong>spielsweise 3.200 Euro im Jahr 2011 führt in die Irre, da er die<br />

Kürzung des Bruttorentenniveaus im Zeitraum von 2011 bis 2032 völlig ausblendet. Bei<br />

einer zu erwarten<strong>den</strong> Senkung des <strong>Rente</strong>nniveaus um rund 17 % in diesem 21-Jahres-<br />

Zeitraum ist die angegebene „Altersrente nach zukünftigem Stand“ von 1.306 Euro<br />

tatsächlich nur 1.084 Euro im Jahr 2011 wert. Eine solche Zusatzberechnung fehlt zurzeit<br />

noch in <strong>der</strong> jährlichen <strong>Rente</strong>ninformation. Auch Hinweise auf das sinkende <strong>Rente</strong>nniveau<br />

sucht man dort vergeblich.<br />

<strong>Die</strong> oben erwähnte Altersrente nach zukünftigem Stand in Höhe von 1.620 Euro <strong>bei</strong> einer<br />

fiktiven <strong>Rente</strong>nanpassung von 1 % pro Jahr stellt somit nur die halbe Wahrheit dar. Es wird<br />

da<strong>bei</strong> verschwiegen, dass eine solche <strong>Rente</strong>nsteigerung wegen <strong>der</strong> politisch gewollten<br />

Senkung des <strong>Rente</strong>nniveaus eine Steigerung <strong>der</strong> Gehälter um durchschnittlich 1,75 % pro<br />

Jahr im Zeitraum von 2011 bis 2032 voraussetzt. Außerdem sind die 1.620 Euro in 2031<br />

unter Berücksichtigung des sinken<strong>den</strong> <strong>Rente</strong>nniveaus in 2011 nur 1.345 Euro wert.<br />

Statt Hinweisen auf das sinkende <strong>Rente</strong>nniveau findet man auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong><br />

<strong>Rente</strong>ninformation die Gesamtsumme <strong>der</strong> bisher gezahlten Beiträge sowie allgemeine<br />

Angaben zur <strong>Rente</strong>nberechnung, zu Alters- und Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrenten, zur jährlichen<br />

<strong>Rente</strong>nanpassung und zur Berechnung von Kaufkraftverlusten infolge von Inflation.<br />

Bei einem <strong>bei</strong>spielhaften Beginn <strong>der</strong> Regelaltsrente im Jahr 2045 wird ein Betrag von 100<br />

Euro <strong>bei</strong> einer unterstellten Inflationsrate von 1,5 % nur noch eine Kaufkraft von 59 Euro<br />

besitzen. Liegt <strong>der</strong> <strong>Rente</strong>nbeginn wie im Beispielfall für <strong>den</strong> Jahrgang 1965 im Jahr 2032,<br />

bleibt noch eine Kaufkraft von 72 Euro übrig.<br />

3.6 Vorausrechnung <strong>der</strong> Nettorente nach Steuern und Abgaben<br />

Noch weitaus schwieriger als die Vorausrechnung <strong>der</strong> künftigen Bruttorente gestaltet sich die<br />

Schätzung <strong>der</strong> künftigen Nettorente, also <strong>der</strong> <strong>Rente</strong> nach Steuern und Abgaben. Nur die<br />

Nettorente gibt an, wie viel unter dem Strich für <strong>den</strong> Rentner übrig bleibt. <strong>Die</strong> Berechnung<br />

<strong>der</strong> künftigen Nettorente nach Steuern und Abgaben ist jedoch eine Rechnung mit mehreren<br />

Unbekannten. In diese Schätzung gehen die künftigen Beitragssätze zur <strong>gesetzlichen</strong><br />

Kranken- und Pflegeversicherung für Rentner sowie die künftig steuerpflichtigen Anteile <strong>der</strong><br />

Bruttorente nebst Steuertarif und jeweiliger Steuerklasse ein.<br />

Fast alle Rentner sind in <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und Pflegeversicherung. Sie müssen<br />

daher <strong>den</strong> Beitrag zur <strong>gesetzlichen</strong> Krankenversicherung <strong>der</strong> Rentner (KVdR) in Höhe von<br />

zurzeit 7,9 % bzw. 8,2 % ab dem Jahr 2011 sowie <strong>den</strong> vollen Beitrag zur <strong>gesetzlichen</strong><br />

Pflegeversicherung (2,2 % für Kin<strong>der</strong>lose und 1,95 % für Rentner mit mindestens einem<br />

Kind) tragen. <strong>Die</strong>sen Beitrag von insgesamt über 10 % zieht die Deutsche<br />

<strong>Rente</strong>nversicherung direkt von <strong>der</strong> Bruttorente ab und überweist nur <strong>den</strong> Zahlbetrag <strong>der</strong><br />

<strong>Rente</strong>. Der <strong>Rente</strong>nzahlbetrag ist somit nichts an<strong>der</strong>es als die Bruttorente minus Eigenanteil<br />

zur <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und Pflegeversicherung und macht zurzeit höchstens 90 % <strong>der</strong><br />

Bruttorente aus.<br />

Künftig sind steigende Beitragssätze in <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> Kranken- und/o<strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung zu erwarten. Der Ar<strong>bei</strong>tgeber<strong>bei</strong>trag zur <strong>gesetzlichen</strong><br />

Krankenversicherung wird ab 2011 <strong>bei</strong> 7,3 % des Bruttogehalts, <strong>der</strong> dem Zuschuss <strong>der</strong><br />

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