Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern
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Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 42<br />
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5. <strong>Rente</strong>nrendite<br />
Trotz <strong>der</strong> verfassungsrechtlichen Eigentumsgarantie für die gesetzliche <strong>Rente</strong> [Ref. 24]<br />
besteht zuweilen die Befürchtung, dass die gezahlten Beiträge sogar unter <strong>den</strong> zu<br />
erwarten<strong>den</strong> <strong>Rente</strong>n liegen könnten [Ref. 25]. <strong>Die</strong>s würde eine Minusrendite bedeuten.<br />
Ohsmann/Stolz berechnen für die Deutsche <strong>Rente</strong>nversicherung schon seit über 10 Jahren<br />
<strong>Rente</strong>nrenditen [Ref. 26]. Sie gehen davon aus, dass schätzungsweise 80 % des<br />
Gesamt<strong>bei</strong>trags für die reine Altersrente verwandt wer<strong>den</strong>. <strong>Die</strong> restlichen 20 % dienen zur<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente, <strong>der</strong> Hinterbliebenenrente sowie von<br />
Rehabilitationsleistungen. Als Rentner erhalten die ehemals gesetzlich <strong>Rente</strong>nversicherten<br />
eine Bruttorente sowie als zusätzliche Leistung einen Zuschuss zur <strong>gesetzlichen</strong><br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Rentner in Höhe von zurzeit rund 7 % <strong>der</strong> Bruttorente.<br />
<strong>Die</strong>se sog. DRV-Methode mit 80 % des Gesamt<strong>bei</strong>trags und 107 % <strong>der</strong> Bruttorente<br />
(„80/107“) wird im folgen<strong>den</strong> Kapitel 5.1 zur Berechnung <strong>der</strong> Rendite <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong><br />
<strong>Rente</strong> zugrunde gelegt. Da<strong>bei</strong> wer<strong>den</strong> 80 % <strong>der</strong> gezahlten Gesamt<strong>bei</strong>träge auf <strong>den</strong> Tag des<br />
<strong>Rente</strong>nbeginns aufgezinst. An<strong>der</strong>erseits wer<strong>den</strong> jeweils 107 % <strong>der</strong> künftig zufließen<strong>den</strong><br />
<strong>Rente</strong>n auf <strong>den</strong> gleichen Tag abgezinst. <strong>Die</strong> interne Rendite bzw. Beitragsrendite ist dann<br />
<strong>der</strong> Zinssatz, <strong>bei</strong> dem die aufgezinsten Beitragsausgaben und die abgezinsten<br />
<strong>Rente</strong>neinnahmen rechnerisch gleich sind [Ref. 26].<br />
<strong>Die</strong> <strong>Rente</strong>nrendite fällt niedriger aus, wenn man sie auf <strong>den</strong> vollen Gesamt<strong>bei</strong>trag und die<br />
Bruttorente ohne Zuschuss („100/100“) bezieht, wie im Kapitel 5.2 beschrieben. Sofern man<br />
die <strong>Rente</strong>nrendite aber nur bezogen auf <strong>den</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmeranteil und 90 % <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong><br />
<strong>Rente</strong> berechnet („50/90“, siehe Kapitel 5.3), liegt sie deutlich höher.<br />
<strong>Die</strong> Höhe <strong>der</strong> individuellen Rendite <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> hängt außer von <strong>der</strong> gewählten<br />
Berechnungsmethode im Einzelnen von mehreren Faktoren ab:<br />
• Jahrgang (je älter/jünger, desto höher/niedriger die <strong>Rente</strong>nrendite)<br />
• Geschlecht (höher <strong>bei</strong> Frauen gegenüber Männern wegen <strong>der</strong> längeren Lebensdauer)<br />
• Anzahl <strong>der</strong> Beitragsjahre (je mehr/weniger, desto höher/niedriger die <strong>Rente</strong>nrendite)<br />
• Versicherungsverlauf (stetige o<strong>der</strong> gebrochene Erwerbsbiografie).<br />
5.1 Rendite <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> nach DRV-Methode<br />
In einer Broschüre <strong>der</strong> DRV von 2006 wer<strong>den</strong> die Renditen <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong><br />
beschrieben [Ref. 31]. <strong>Die</strong> <strong>Rente</strong>nrenditen für männliche Standardrentner sind nach<br />
Ohsmann/Stolz von 5,3 % für <strong>den</strong> Jahrgang 1932 auf knapp 4 % für <strong>den</strong> Jahrgang 1939<br />
gefallen [Ref. 26]. Da die für die Jahre 1997 und 2004 angenommenen <strong>Rente</strong>nsteigerungen<br />
bisher deutlich geringer waren, sind Renditen von 5 % (Jahrgang 1932, männlich) bzw. 3,9<br />
% (Jahrgang 1939, männlich) aus aktueller Sicht realistischer. Sozialversicherungspflichtige<br />
Männer des Jahrgangs 1943, die nach 45 Beitragsjahren mit Erreichen <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong><br />
Altersgrenze im Jahr 2008 in <strong>Rente</strong> gingen, kommen nur noch auf eine Rendite von 3,5 %<br />
[Ref. 27].<br />
Wie die Renditekurve in <strong>der</strong> folgen<strong>den</strong> Abbildung 5 - 1 zeigt, sinken die Renditen <strong>bei</strong><br />
Männern weiter bis auf 2,6 % <strong>bei</strong>m Jahrgang 1965. Für typische Jahrgänge wer<strong>den</strong> die<br />
Renditen in <strong>der</strong> jeweiligen Renditetabelle getrennt nach Männern und Frauen ausgewiesen.<br />
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