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Studie Die Zukunft der gesetzlichen Rente - bei den VERS-Beratern

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Friedmar Fischer, Werner Siepe: <strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong> 60<br />

_________________________________________________________________________<br />

• <strong>Rente</strong>nanpassungen, also Erhöhung <strong>der</strong> aktuellen <strong>Rente</strong>nwerte unter<br />

Berücksichtigung von Steigerung des Durchschnittsentgelts im Vorjahr und<br />

<strong>Rente</strong>nkürzungsfaktoren<br />

• Brutto- und Nettorentenniveau, also Wie<strong>der</strong>einführung dieser Messgrößen sowie<br />

sozialverträgliche und generationengerechte Senkung des <strong>Rente</strong>nniveaus<br />

• Mindest-, Sockel- o<strong>der</strong> Aufstockrente, also Maßnahmen zur Vermeidung von<br />

Altersarmut und des Absinkens einer steigen<strong>den</strong> Anzahl von Rentnern auf das Niveau<br />

<strong>der</strong> Grundsicherung bzw. auf Hartz IV<br />

• <strong>Rente</strong>nangleichung, also stufenweise Angleichung <strong>der</strong> „<strong>Rente</strong>nstellschrauben“<br />

(Durchschnittsentgelt, aktueller <strong>Rente</strong>nwert, Beitragsbemessungsgrenze in <strong>der</strong><br />

<strong>gesetzlichen</strong> <strong>Rente</strong>nversicherung) in <strong>den</strong> alten und neuen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> Verfasser dieser <strong>Studie</strong> schlagen zudem eine „obligatorische Betriebsrente für alle<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer“ vor, wodurch die unbedingt notwendige Zusatzvorsorge über die<br />

Entgeltumwandlung Pflicht wird. Hintergrund dieses Vorschlags sind die folgen<strong>den</strong><br />

Überlegungen:<br />

Für rund 22 Mio. sozialversicherungspflichtigen Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong> privaten Wirtschaft gilt<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> betrieblichen Altersversorgung (bAV) <strong>der</strong> Satz: „Zusätzliche<br />

Altersvorsorge ist zwar kein Muss, aber ein großes Plus“ (siehe<br />

http://www.bmas.de/portal/3740/rente.html).<br />

Während aber rund 5 Mio. sozialversicherungspflichtige Ar<strong>bei</strong>tnehmer im öffentlichen<br />

<strong>Die</strong>nst in <strong>der</strong> Zusatzversorgung des öffentlichen <strong>Die</strong>nstes (ZÖD) pflichtversichert sind<br />

und daher die betriebliche Zusatzrente ein MUSS ist, gibt es diese Verpflichtung für<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong> Privatwirtschaft nicht.<br />

Obwohl seit 2002 alle Ar<strong>bei</strong>tnehmer einen Rechtsanspruch auf eine Betriebsrente laut<br />

Betriebsrentengesetz (BetrAVG) haben, besitzen zurzeit nur maximal 60 % bzw. rund 13<br />

Mio. Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong> Privatwirtschaft eine Anwartschaft auf eine Betriebsrente. <strong>Die</strong><br />

übrigen fast 40 % bzw. 9 Mio. sozialversicherungspflichtigen Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong><br />

Privatwirtschaft stehen weiterhin ohne <strong>Rente</strong>nanwartschaften über ihren Betrieb da.<br />

30 % <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong> Privatwirtschaft haben noch keine Betriebsrente, da ihr<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber kein Angebot zur betrieblichen Altersvorsorge unterbreitet. Hinzu kommen noch<br />

10 % <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer, die das Angebot ihres Ar<strong>bei</strong>tgebers nicht nutzen. Laut Infratest<br />

bietet nur jedes vierte Unternehmen mit maximal vier Mitar<strong>bei</strong>tern eine betriebliche<br />

Altersvorsorge an, während drei Viertel aller Unternehmen mit mehr als 100 Mitar<strong>bei</strong>tern ein<br />

Angebot vorhalten.<br />

Obwohl ein Durchschnittsverdiener mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro bis<br />

zu 100 Euro (= 4 % von 2.500 Euro) sozialabgaben- und steuerfrei für die Umwandlung von<br />

Gehaltsteilen in eine betriebliche Altersversorgung (Entgeltumwandlung) nutzen kann, lag<br />

<strong>der</strong> monatliche Beitrag im Jahr 2008 laut Statistischem Bundesamt nur <strong>bei</strong> durchschnittlich<br />

23 Euro. Lediglich <strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tern in <strong>der</strong> Finanzbranche machte <strong>der</strong> monatliche Beitrag<br />

immerhin 74 Euro aus.<br />

Trotz intensiver Werbung für die Betriebsrente lautet das nüchterne Fazit daher:<br />

• Viele Ar<strong>bei</strong>tnehmer in <strong>der</strong> Privatwirtschaft (zurzeit rund 40 %) verzichten ganz<br />

auf eine Betriebsrente.<br />

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