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Siegerlandhalle<br />
... live erleben!<br />
Donnerstag, Sonntag, 22. März 12. März <strong>2009</strong> <strong>2009</strong><br />
Sonntag, 22. März <strong>2009</strong><br />
DIE FLIPPERS<br />
LIVE ab 20:00 Uhr<br />
Freitag, 15. Mai <strong>2009</strong><br />
Donnerstag, 29.10.<strong>2009</strong><br />
BRUNNER &<br />
BRUNNER<br />
LIVE ab 20:00 Uhr<br />
Samstag, 31.10.<strong>2009</strong><br />
HELMUT LOTTI<br />
time to swing<br />
LIVE ab 20:00 Uhr<br />
MICHAEL<br />
WENDLER<br />
LIVE ab 19:30 Uhr<br />
KASTELRUTHER<br />
SPATZEN<br />
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die Eintrittskarte!<br />
LIVE ab 19:30 Uhr<br />
Infos: www.siegerlandhalle.de<br />
Eintrittskarten erhältlich bei allen<br />
CTS-Vorverkaufsstellen.<br />
Telefonischer Kartenservice:<br />
0271 5940-350<br />
Unterhaltung<br />
Mein Opa<br />
Eine Kindheitserinnerung<br />
Auf ihn trafen alle guten Eigenschaften zu. Bescheidenheit,<br />
Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Verlässlichkeit, Treue<br />
und ganz viel stille Liebe. Er starb mit 92 und arbeitete<br />
bis 75. Das war für ihn selbstverständlich. Er sprach nicht<br />
viel, und von sich erzählte er gar nichts. Erst nach seinem<br />
Tode fiel mir auf, wie wenig ich von ihm wusste.<br />
Er war einfach da und ich liebte ihn. Er nannte mich<br />
von Kind an „Ströppchen“. Ich weiß nicht was das bedeutet.<br />
Es war so, und gut! Opa hatte bis ins hohe Alter<br />
seinen Lebensrhythmus. Alles zu seiner Zeit und ohne<br />
viel Aufhebens. Sein Leben war von Stille bestimmt. Ein<br />
Auto besaß er nie, und ich glaube, er hat auch niemals<br />
jemanden um sein Fahrzeug beneidet. Ich habe Beine und<br />
kann laufen, sagte er, und so lief er eben. Er suchte auch<br />
nie große Menschenmengen und es wundert mich heute<br />
noch, dass er im Kriegerverein war. Einmal im Jahr wurde<br />
ein Fest gefeiert. Ein Festzug ging vom Rathaus die<br />
Kölner Straße herunter bis zur Eintracht. Die Herren elegant<br />
in schwarzem Anzug und weißem Hemd. Orden und<br />
Ehrenzeichen hefteten an der Brust. Weil die Kapelle in<br />
der Kölner Straße immer den Marsch „Alte Kameraden“<br />
spielte, war dieser Marsch für Opa nur der „Kölnersträßer“<br />
und in unserer Familie blieb er das bis heute.<br />
Als ich einmal bei Jüngst am Obergraben Vogelfutter<br />
holte, fragte mich Herr Jüngst: „Bist du nicht ein<br />
Ludes’chen?“ Als ich seine Frage bejahte, erzählte er mir,<br />
dass mein Opa sein Lebensretter sei. In der Schlacht vor<br />
Verdun sei er schwer verwundet worden und mein Opa<br />
hätte ihn aus den feindlichen Linien gerettet, sonst wäre er<br />
heute tot. Ich war sehr erstaunt, denn Opa hatte nie etwas<br />
davon erzählt. Als ich ihn einmal darauf ansprach, sagte<br />
er nur: Das war meine Pflicht. So war er eben. Nur kein<br />
Aufhebens um seine Person.<br />
Opa hatte einmal einen Schlaganfall. Seit der Zeit zitterten<br />
seine Hände. Ich kannte ihn gar nicht anders. Diese<br />
ewig zittrigen Hände waren aber sehr geschickt. Immer<br />
wenn ich in eine neue Schulklasse kam, war Opa für die<br />
neuen Bücher zuständig. Blaues Einbandpapier und weiße<br />
Aufklebeschildchen brachte er mit. Fein säuberlich band er<br />
die Bücher ein. Beschriften konnte er sie nicht. Das musste<br />
Mutti machen, dazu reichte seine Schrift nicht aus.<br />
Opa wohnte in einer ruhigen Seitenstraße, eine Lindenbaumallee.<br />
Wenn es Mai wurde, hatte Opa für mich eine<br />
besondere Freude bereit. Die Maikäfer! Er brauchte nur,<br />
wenn abends das Licht brannte, die Fenster zu öffnen, und<br />
sie flogen hinein. Er sammelte sie für mich und brachte mir<br />
die tollsten Exemplare, „Schornsteinfeger“, „Bäcker“ und<br />
„Müller“. Damit war ich in der Schule der King, denn Maikäfer<br />
waren gute Tauschobjekte. Hausaufgaben abschreiben<br />
habe ich dagegen am liebsten getauscht.<br />
Ein guter Freund Opas war Dr. h.c. Wilhelm Jung, den<br />
Opa nur den „hc“ nannte. Die beiden machten gemeinsam<br />
22 durchblick 1/<strong>2009</strong>