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2009-01

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) strukturelle Anpassung des Wohnungsbestandes<br />

Bei der strukturellen Wohnungsanpassung werden eine<br />

oder mehrere Wohngebäude im Zusammenhang weitgehend<br />

von Barrieren befreit oder es werden Wohnungen eines Gebäudes<br />

entsprechend umgebaut. Ziel ist das Angebot barrierefreier<br />

bzw. barrierearmer Wohnungen im Bestand, das<br />

sich vor allem an ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen<br />

richtet, die hier später einziehen. Hierbei sind<br />

oft Kompromisse sinnvoll und gefordert: Wenn „barrierefrei“<br />

im Bestand nicht mit vertretbarem Aufwand erreicht<br />

werden kann, ist „barrierearm“ besser, als alle Barrieren<br />

einfach zu belassen. Auch bezüglich der strukturellen Anpassung<br />

besteht erheblicher Handlungsbedarf. Bei strukturellen<br />

Anpassungsmaßnahmen sollten auch Aspekte der<br />

infrastrukturellen Versorgung und der barrierefreien Gestaltung<br />

des Wohnumfeldes berücksichtigt werden.<br />

Notwendigkeit und Nutzen der Wohnberatung<br />

Wohnberatung ist der Schlüssel zur Wohnungsanpassung.<br />

Die individuelle Wohnungsanpassung ist nicht in erster<br />

Linie eine technische Aufgabe. Im Vordergrund steht die<br />

Unterstützung der Betroffenen mit Rat und Tat.<br />

Eine Kernaufgabe der Wohnberatung ist die qualifizierte<br />

Beratung und Unterstützung älterer und/oder behinderter<br />

Menschen hinsichtlich der individuellen Wohnungsanpassung.<br />

Die Tätigkeit der Wohnberatungsstelle beinhaltet<br />

auch praktische Hilfe, Begleitung und organisatorische<br />

Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Anpassungsmaßnahmen.<br />

Die Wohnberatung ist unverzichtbarer Bestandteil der<br />

individuellen Wohnungsanpassung, weil ältere<br />

Menschen häufig selbst nicht in der Lage sind, die<br />

Notwendigkeit von Veränderungen wahrzunehmen<br />

und Anpassungsmaßnahmen in eigener Regie<br />

durchzuführen. Neben der Hilfe bei technischen<br />

Veränderungen in der Wohnung besteht eine wichtige<br />

Aufgabe der Wohnberatung darin, den Bedarf<br />

für andere Altenhilfeangebote zu erkennen und diese<br />

zu vermitteln. Hier liegt eine wichtige Schnittstelle<br />

zur ambulanten Versorgung. Im Rahmen der<br />

individuellen Wohnungsanpassung gehören zu den<br />

zentralen Aufgaben der Wohnberatungsstelle:<br />

das Erkennen von Wohnungsproblemen und<br />

Finden von individuell angemessenen Lösungsmöglichkeiten<br />

in der Wohnung, gegebenenfalls<br />

auch von Wohnalternativen;<br />

die Gewährleistung von praktischen Hilfen,<br />

Begleitung und organisatorische Unterstützung<br />

bei der Planung und Durchführung von Anpassungsmaßnahmen<br />

(dies schließt die Regelung<br />

der Finanzierung und die Kontrolle der handwerklichen<br />

Ausführung mit ein);<br />

die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von<br />

Personen und Institutionen sowie Aufbau und<br />

Koordination eines solchen Netzes der Wohnungsanpassung;<br />

Wohnen<br />

Öffentlichkeitsarbeit, um alle Beteiligten zu erreichen<br />

und auch eine breitere Öffentlichkeit für selbstständiges<br />

Wohnen im Alter oder bei Behinderungen zu sensibilisieren.<br />

Um eine Maßnahme in der Wohnung durchführen zu können,<br />

müssen häufig folgenden Gruppen beteiligt werden:<br />

Verwandte und Bekannte des Bewohners<br />

Soziale Hilfsdienste, Einrichtungen der Altenhilfe<br />

Ärzte und Krankenhäuser<br />

Krankenkassen, Pflegekassen und Sozialämter<br />

Hauseigentümer, Handwerker und Sanitätshäuser<br />

Ein solches „Netz der Wohnberatung“ muss funktionsfähig<br />

sein, damit die Beratungsstelle erfolgreich arbeiten kann.<br />

Ein weiteres Aufgabenfeld bezieht sich auf Wohnungsunternehmen<br />

bzw. Wohnungseigentümer als Klienten.<br />

Insbesondere bei der Anpassung ihres Wohnungsbestands<br />

können die Erfahrungen der Wohnberatungsstelle gefragt<br />

sein. Neben der individuellen Wohnungsanpassung betrifft<br />

dies in zunehmendem Maße auch die strukturelle Wohnungsanpassung.<br />

Große Bedeutung kann auch eine erweiterte<br />

Beratung und Vernetzung haben. Dazu gehört:<br />

das Aufzeigen von Wohnalternativen und die Beratung<br />

zu Wohnformen wie betreutes Wohnen, gemeinschaftliches<br />

Wohnen oder betreute Wohngruppen;<br />

Beratung zur Energieeinsparung und Hilfe bei der Realisierung<br />

entsprechender Maßnahmen;<br />

das Angebot von Umzugshilfen, einschließlich der Vermittlung<br />

von geeigneten Wohnungen;<br />

die Begleitung des Übergangs von stationärer zu ambulanter<br />

Versorgung (Entlassungsmanagement).<br />

Erich Kerkhoff<br />

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durchblick 1/<strong>2009</strong> 37

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