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2009-01

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Unterhaltung<br />

bzw. „Düngung“. Nicht erwähnt wird im Siegerländer Wörterbuch,<br />

dass schon im Althochdeutschen (750 bis 1050)<br />

die Düngung „tunga“ hieß und dass man anstatt düngen<br />

„tungen“ sagte.<br />

Was aber hat die Düngung mit unserer Dong zu tun?<br />

Im mittelhochdeutschen Wörterbuch von Matthias Lexer<br />

steht, dass man das Wort „tungen“ (auch „dungen“ und<br />

„tongen“ geschrieben) bildlich damals<br />

auch für Stärkung bzw. Erquickung<br />

nutzte. Beispiele hierzu sind: „daz ist<br />

sines herzen tunge“ oder „daz leben wirt<br />

getunget“. Heinzerling/Reuter schreiben<br />

dann auch: „... das Wort hat siegerländisch<br />

nicht mehr die ursprünglichere,<br />

im hochdeutschen ‚Dünger‘ erhaltene<br />

Bedeutung. Das mittelhochdeutsche<br />

tunge ... hat ... eine bildliche Bedeutung<br />

‚Stärkung‘, ‚Erfrischung‘ entwickelt,<br />

welche die siegerländische Bedeutung,<br />

eigentlich ‚Düngung des Butterbrotes‘,<br />

erklärlich macht. Die ‚Düngung‘, der<br />

erfrischende saftige Brotaufstrich, dient<br />

dann zur Bezeichnung des Butterbrots<br />

selbst.“<br />

Auch wenn der Ursprung des Wortes<br />

„Dong“ für unsere heutigen Begriffe<br />

etwas „anrüchig“ daher kommt, muss<br />

man die im Siegerländer Wörterbuch<br />

gefundene Erklärung (die zudem durch<br />

die mittel- und althochdeutschen Wörterbücher<br />

gefestigt wird) als die einzig<br />

richtige ansehen. Lassen Sie sich Ihre<br />

stärkende und erfrischende Dong heute<br />

Abend oder morgen früh recht gut<br />

schmecken!<br />

Ulli Weber<br />

Dengong<br />

em Fre’joar<br />

Mier mochen emo en de<br />

earschde Abre’lldache en<br />

Sondachsnommedachs-<br />

Schbazi’ergang. Drai Schdonn sin m’r om<br />

“Kulmerich” en Frairebearch remgelaufe,<br />

ha det schea geärerde Haubearchsholz<br />

bewonnert, konnen de Schbazi’ergängrer,<br />

di os begänden, a de Fengern afzealn on<br />

ha fergäwens fersocht, de Fejjelche piffe<br />

ze hearn.<br />

Arich kalt woaret! Niks, awer och gar<br />

niks hoarde m’r. Aimo e bessje Gegnisder<br />

em Onnerholz. Zwai Rehe gräjen m’r<br />

ze se’ on en Has hebbde schwinn foar’da.<br />

A d’r Nordsitte log noch schnaisewis d’r<br />

Schne wo fresch geschrabbt, on en denne Isdecke zog sech<br />

gletzerich gre ewer d’r Önnerwäjjer.<br />

Om Haimwäch, oawerhalb fam Frailechtdreja’der sogen<br />

m’r fa wierem of d’r Schdrose wat läjje. A däm, wat do log,<br />

komen mier foarbi. Ech säde: „Dä Hebbel he kenn ech got<br />

foar de Blome br’uche“, d’rbi guckde ech so e bessje schäb<br />

fa onnerof zo d’m Minne hin. „Ech ha noch so en Perlondudde<br />

bi m’r, ob ech m’r fa däm do, wat do läjjt, wat doren<br />

do? Wat mainsde?<br />

Sall ech?“<br />

„Frou! Dat<br />

aine well ech<br />

d’r sä“, blarrde<br />

hä mech glich a,<br />

„ewerall kasde<br />

d’r de Peardsäbbel<br />

foar de<br />

Blome hoaln,<br />

nuer net ho on<br />

fa he oawe on<br />

da och noch en<br />

so ner duerchsechdije<br />

Dudde<br />

duerch d’r ,Ale<br />

Fläcke‘ schläbbe.<br />

On mech!“<br />

De Fre’joars<br />

dengong ha m’r<br />

da lenks läjje<br />

loase on sin d’r<br />

one duerch d’r<br />

„Ale Fläcke“<br />

nohaim gange.<br />

Gerda Greis<br />

durchblick 1/<strong>2009</strong> 27

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