2009-01

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Da steht er nun der neue Computer. Ich habe Angst vor ihm und freue mich trotzdem über seinen Besitz. Aber ... „Mama, kommst du nachher rüber und hilfst mit?“ „Was soll ich denn machen?“ „Ich will eine Geschichte in den Computer eingeben und wenn ich dir vorlese und du schreibst, geht es schneller.“ „Bist du wirklich davon überzeugt?“ Eine ganz kleine Pause, doch lang genug, um meine Zweifel zu verstärken. Ich dachte an die laufenden Buchstaben auf dem Bildschirm und das Verschwinden der Reihen. Schreibmaschinenseiten werden sichtbar – bleiben auch sichtbar. Will ich Texte verbessern, nehme ich ein Radiergummi; aber was weg ist – ist weg. Aus dem Bildschirm verschwunden, ist trotzdem nicht weg. Unheimlich! Jedenfalls ging ich zur verabredeten Zeit zu Lina hinüber und wir gaben den Text ein. „Mama, sei doch nicht so nervös. Es kann doch gar nichts passieren.“ „Ich bin nicht nervös.“ „Und warum machst du so viele Tippfehler? Wenn du dich jedesmal so aufregst, mache ich mir Sorgen um dich!“ Wir tauschten die Plätze; ich las – sie schrieb. Als ich nach Hause kam, erzählte ich meiner Mutter von der Aufregung. Viel brauchte ich nicht zu reden darüber. Sie sah es mir noch an. „Kind“, sagte sie zu mir, dabei bin ich schon sechzig Jahre, „wenn ihr beide demnächst öfter zusammenarbeiten wollt, dann kaufe dir doch auch so eine Anlage.“ Meine Mutter, mit 85 Jahren, war für einen Computer. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich rief meine Tochter an und erzählte ihr von dem Vor schlag. Sie war begeistert. „Oma weiß, was gut für dich ist. Du solltest dich wirklich dazu entschließen.“ Die folgende Nacht schlief ich sehr schlecht. Ich rechnete und überlegte. Das bisschen, was ich zu schreiben hatte, konnte ich gut auf meiner Schreibmaschine erledigen. Warum sollte ich mir einen Computer hinstellen? Wieder brauchte mich Lina zum Eingeben einer Geschichte und wieder war ich aufgeregt. Diesmal überlegte ich schon unterwegs, dass ja gar nichts passieren könne, d.h. dass ruhig etwas rauslaufen konnte aus dem Blickfeld, aber trotzdem gespeichert war – irgendwo. Auf dem Weg dachte ich immer wieder: „Der Computer kann nur, was du ihm sagst. Der Computer wartet auf deine Anweisungen.“ Meine Aufregung war nicht mehr ganz so groß. „Wie sieht es aus. Hast du dir Omas Vorschlag überlegt?“ fragte Lina mich. „Ja.“ Unterhaltung Der neue Computer von Wilma Frohne „Und?“ „Wann hast du Zeit zum Einkaufen?“ „Sara kommt gleich aus der Schule. Sollen wir morgen früh, sofort wenn sie zur Schule gegangen ist, einkaufen fahren?“ „Ja. Dann können wir heute noch bei dir schreiben – zusammen.“ Lina sah mich an. „Mama, auch bei dir zu Hause ist es nichts anderes mit dem Computer als bei mir. Es passiert auch da nur, was du willst.“ Als die neuen Geräte angeschlossen waren, kam Oma Irene und besah sie sich genau. „Vor den Dingern bist du so bange?“ fragte sie, sah mich an und schüttelte den Kopf. „Mama,“ sagte Lina, „ich bin ja nicht weit und wenn was ist, rufe an. Ich helfe dir weiter.“ Dann saß ich da mit meiner Anlage und meiner Angst. Zuerst sah ich von einem Gerät zum anderen, doch das brachte nichts. Vorsichtig streckte ich dann die Hand aus und schaltete nacheinander den Computer mit Laufwerk und den Bildschirm ein. Auf dem schwarzen Fläche erschien in grünen Buch staben, was ich schrieb. Doch dann war der Bildschirm fast voll. Konnte ich auch speichern? Meine Aufregung wurde größer. Ich nahm meine Zettel, auf denen ich mir jeden einzelnen Schritt aufgeschrieben hatte. Dann ging es los, zusammen mit viel Herzklopfen. „Oh, es hat geklappt.“ Mutig versuchte ich andere Tastenkombinationen und freute mich. Doch dann ging überhaupt nichts mehr. Ich rief Lina an. „Ist doch halb so wild. Rege dich nicht so auf. Welche Befehle hast du eingegeben?“ Mit meiner Auskunft konnte sie wenig anfangen. „Ich komme!“ „Oma, möchtest du etwas trinken?“ fragte ich meine Mutter. „Nein, nein, mir geht es gut.“ Sie schmunzelte. „Mach dir keine Sorgen, es klappt gleich“, tröstete sie mich. Lina kam, besah sich den Monitor, drückte ein paar Tasten und alles war in Ordnung. Sie nahm mich in den Arm und schaukelte mich wie ihre kleine Tochter. „Du weißt doch, wenn es mal gar nicht klappt, schal test du alles aus und fängst Schritt für Schritt von vorn an.“ Das war vor drei Jahren. Jetzt sitze ich wieder vor einem neuen Computer. Diesmal ist er größer und schneller und kann wesentlich mehr als der alte Rechner. Zuerst arbeitete ich das Lernprogramm durch. Behalten habe ich nicht alles, dafür ist es viel zu viel. Aber ich weiß ja, dass der Computer auf meine Anfrage mit Hinweisen weiterhilft. Er sagt mir dann vor, was er machen möchte, damit ich das erreiche, was ich will. 8 durchblick 1/2009
Lasst Euch fördern Siegener Seniorenbeirat ruft Wohnungsinhaber auf! Die staatlichen Förderungsmöglichkeiten beim barrierefreien Bauen und Wohnen im Alter sind in der Bevölkerung viel zu wenig bekannt. Vor allem die älteren Mitbürger scheuen sich oft, öffentliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen. Dabei werden als Grund für die Nichtinanspruchnahme solcher Fördermittel häufig die Angst vor einem längerfristigen Darlehen angegeben, dass später nicht mehr zurückgezahlt werden kann. Der Seniorenbeirat ermutigt dazu, die vom Land bereitgestellten Fördermittel für den barrierefreien Umbau von Wohnungen anzufordern. Förderzweck dieses Programms ist die Anpassung des Wohnraumangebotes an die Erfordernisse des demografischen Wandels. Damit kann ein Umbau im Eigenheim, der Eigentumswohnung, aber auch in bereits bestehenden Mietwohnungen zum barrierefreien und behindertengerechten Wohnen für alle Altersgruppen und insbesondere für ältere Menschen finanziell unterstützt werden. Förderfähige Maßnahmen sind u.a. die barrierefreie Umgestaltung von Bad und Küche, der Einbau von breiteren Türen, Rampen, Aufzug und Treppenliften. Auch die Herstellung der Barrierefreiheit auf Wegen, Freiflächen und SA | 14.03. | 20h | Stadthalle Kreuztal Ingolf Lück gewährt uns in seinem deutschsprachigen Ein-Mann-Theaterstück einen sehr amüsanten, ironischen Blick auf die Spezies Mann. INGOLF LÜCK „One Way Man“ FR | 24.04. | 20h | Weiße Villa Leidenschaft bis zum letzten Kaffee - klassische Besetzung mit Gesang, Bandoneon, Violine, Piano und Bass in der großen Tradition des Tango. TANGO FUEGO „Vivo“ Tickets und Infos: www.kreuztal-kultur.de | 02732-51324 Wohnen Stellplätzen des Grundstücks sowie die Nachrüstung mit elektrischen Türöffnern ist förderungsfähig. „Auch ältere und pflegebedürftige Menschen wollen möglichst langfristig in ihrer Wohnung bleiben und bei Bedarf dort auch ambulant gepflegt werden. Sie sollten bei Bedarf diese Fördermöglichkeiten unbedingt in Anspruch nehmen bzw. sich darüber informieren“, rät der Seniorenbeirat. Wichtige Grundvoraussetzung für eine solche finanzielle Förderung ist die frühzeitige Beantragung vor Beginn der geplanten Baumaßnahme beim Kreis Siegen-Wittgenstein als zuständiger Bewilligungsbehörde. „Bei dieser investiven Maßnahme im Wohnbestand, die rund die Hälfte der entstehenden Umbaukosten als äußerst günstiges Darlehen gewährt, gibt es weder eine Einkommensgrenze noch eine Altersgrenze. Es erfolgt auch keine Eintragung des Darlehens in das Grundbuch oder eine Sozialbindung der Wohnung“, beruhigt Ute Heyde von der Kreisverwaltung alle diejenigen, die einer solchen staatlichen Hilfsund Fördermöglichkeit bisher aus Unkenntnis eher skeptisch gegenüberstanden. Dr. Horst Bach UNSERE HIGHLIGHTS IN 2009 - WÄRMSTENS ZU EMPFEHLEN! SA | 21.03. | 20h | Stadthalle Kreuztal Das Enfant Terrible der Comedy-Szene ist erstmalig zu Gast in Kreuztal, denn die Arschkarten werden neu gemischt, der Untergang droht! Doch Rettung naht: INGO APPELT „Der Retter der Nation“ MO | 27.04. | 20h | Ev. Kirche Hilchenbach Jazz, Folklore, gregorianischer Chorgesang und weitere sakrale Musik - Klang von großer Leuchtkraft, reine Schönheit! LIVE-VIDEOÜBERTRAGUNG AUF DER EMPORE JAN GARBAREK & THE HILLIARD ENSEMBLE „Offi cium“ SO | 22.03. | 17h | Stadthalle Kreuztal Ein Nachmittag Mozart pur unter der Leitung von Russell N. Harris und mit der Solo-Klarinettistin Nicola Jürgensen. GROSSE MOZARTGALA mit der Philharmonie Südwestfalen DO | 14.05. | 20h | Stadthalle Kreuztal Ihre Konzerte sind theamusikalisch, ihre Lieder musitralisch. Sie zersingt Bandbreiten, passt in keine Schublade. Immer spontan, immer anders. ANNAMATEUR & AUSSENSAITER „Bandaufstellung nach B. Hellinger“ durchblick 1/2009 9
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