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Heft 14 - Nationalpark Bayerischer Wald

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<strong>Wald</strong>entwicklung<br />

im montanen Fichtenwald<br />

In Folge der Massenvermehrung des Buchdru­<br />

ckers Ups typographus) im <strong>Nationalpark</strong> Bayeri­<br />

scher <strong>Wald</strong> sind bisher Totholzflächen mit einer<br />

Ausdehnung von über 3.700 ha entstanden. Der<br />

Schwerpunkt des Befalls liegt in den Fichten­<br />

beständen der Hochlagen. Dort sind mittlerweile<br />

85 % der ursprünglichen Bestockung abgestorben<br />

(HEURICH etal. 2001).<br />

Für viele <strong>Nationalpark</strong>besucher und für große<br />

Teile der einheimischen Bevölkerung war und ist<br />

es immer noch schwer zu verstehen, warum die<br />

ganzen Bäume sterben mussten. Hätte man nicht<br />

durch rechtzeitige Borkenkäferbekämpfung den<br />

charakteristischen Hochwald erhalten können?<br />

Jetzt aber breiten sich große, zunächst unästhe­<br />

tisch anmutende Totholzflächen über weite Teile<br />

des <strong>Nationalpark</strong>s aus. Für viele Menschen ist<br />

durch den Verlust der alten Wälder auch ein Stück<br />

Heimat verloren gegangen.<br />

Nach anfangs heftigen Diskussionen über not­<br />

wendige Maßnahmen zur Käferbekämpfung wur­<br />

de mit der Vergrößerung der Randzone zum<br />

Schutz der dem <strong>Nationalpark</strong> benachbarten Wäl­<br />

der ein Kompromiss gefunden. Danach rückte im­<br />

mer mehr die Frage, ob und wie sich der <strong>Wald</strong> auf<br />

den betroffenen Flächen entwickelt, in den Mit-<br />

telpunkt der Diskussion. "Ist der Fortbestand des<br />

<strong>Wald</strong>es gesichert? Wird es größere waldfreie Flä­<br />

chen geben? Wie lange dauert es, bis sich ein<br />

neuer <strong>Wald</strong> entwickelt? Wie wird der neue <strong>Wald</strong><br />

aussehen? Ist es notwendig, der Natur mit Stüt­<br />

zungsmaßnahmen unter die Arme zu greifen?",<br />

sind einige zentrale Fragen.<br />

Für die Höhenstufen des Aufichtenwaldes und des<br />

Bergmischwaldes konnte die <strong>Nationalpark</strong>ver­<br />

waltung anharid einer ganzen Reihe von Bei­<br />

spiels- und Dauerbeobachtungsflächen zeigen,<br />

dass die Wälder dort über ein ausreichendes na­<br />

tü rl iches Regenerationsvermögen verfügen<br />

(FISCHER 1990, FISCHER und JEHL 1999, JEHL 1995).<br />

In den Wäldern der Hochlagen stellt sich die<br />

Situation, insbesondere wegen des sehr schnellen<br />

und großflächigen Absterbens der Altbäume und<br />

der ungünstigen Standortsbedingungen, nicht so<br />

eindeutig dar. Dass die Fragen der Bevölkerung<br />

durchaus berechtigt sind, zeigt auch die in Forst­<br />

fachkreisen schon seit dem vorletzten Jahrhun­<br />

dert z. T. sehr heftig geführte Auseinanderset­<br />

zung über die richtige <strong>Wald</strong>behandlung im Hoch­<br />

wald. Dreh- und Angelpunkt dieser Diskussion<br />

war die Frage, wie eine ausreichende Verjüngung<br />

der Bestände gewährleistet werden kann. Auch<br />

Abb.l<br />

Abteilung Ebengfeichtet<br />

{74. Juni 200 7}.<br />

101

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