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Heft 14 - Nationalpark Bayerischer Wald

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l<br />

Abb.36<br />

Aufgrund ausgedehnter<br />

Laubholzpartien in den<br />

Hanglagen erfolgte dort<br />

die Ausbreitung der Käfer<br />

vor allem über<br />

fichtenreiche Talungen.<br />

40<br />

in den großflächigen Fichtenaltbeständen radial<br />

ausbreiten konnten, nahm die Totholzfläche ex­<br />

ponentiell zu. Nachdem die befallstauglichen<br />

Fichten in den zentralen Bereichen der Hochlagen<br />

um den Lusen abgestorben waren, konnten sich<br />

die Buchdrucker im wesentlichen nur noch linear<br />

in zwei Richtungen (Rachel, Siebensteinfelsen)<br />

ungebremst ausbreiten, da auf tschechischem<br />

Staatsgebiet befallene Bäume entfernt wurden<br />

und auf bayerischer Seite aufgrund ausgedehnter<br />

Laubholzpartien und relativ junger Bestände eine<br />

Dispersion in' die Oberen Hanglagen größtenteils<br />

nur überfichtenreiche Talungen möglich war.<br />

Bei der Massenvermehrung des Buchdruckers im<br />

<strong>Nationalpark</strong> <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong> kommt den von<br />

SCHWENKE (1981) genannten Regulationsmecha­<br />

nismenjeweils eine ganz unterschiedliche Bedeu­<br />

tung zu. So konnten Antagonisten, innerartliche<br />

Konkurrenz und endogene Faktoren bisher keinen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Populationsdyna­<br />

mik des Buchdruckers nehmen. Allein das Zusam­<br />

menspiel zwischen Habitatangebot und Witte-<br />

rungsverlauf scheint bislang die maßgebliche<br />

Steuergröße der Populationsentwicklung des<br />

Buchdruckers zu sein.<br />

Inwieweit "neuartige <strong>Wald</strong>schäden" im weitesten<br />

Sinn z. B. durch kumulative Effekte zu einerVitali­<br />

tätsminderung der Bäume beigetragen haben und<br />

ob dieser Prozess die Toleranz gegenüber Stress­<br />

faktoren wie Trockenheit und Mast jahre vermin­<br />

dert haben, so dass die Bäume anfälliger gegen­<br />

über Buchdruckerbefall wurden, lässt sich nicht<br />

eindeutig nachweisen. Die These, dass immis­<br />

sionsbelastete Fichten bevorzugt vom Buch­<br />

drucker befallen werden, ist wissenschaftlich um­<br />

stritten. Einen Überblick über die aktuelle Dis­<br />

kussion gibt WEISSBACHER (1997). Da sich die Be­<br />

fallsentwicklung im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Bayerischer</strong><br />

<strong>Wald</strong> jedoch auch ohne "neuartige <strong>Wald</strong>schäden"<br />

hinreichend erklären lässt und einige Argumente<br />

gegen eine "<strong>Wald</strong>schadenshypothese" angeführt<br />

werden können, wird ihr im Rahmen dieser Arbeit<br />

keine große Bedeutung zugemessen.

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