Heft 14 - Nationalpark Bayerischer Wald
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lagen 3a und 3b). Das berechnete Holzvolumen<br />
von 816 Vorratsfestmetern Derbholz je Hektar<br />
(VfmD/ha). ist für diese Höhenlage überraschend<br />
hoch (im Rahmen der <strong>Wald</strong>inventur 1996 wurden<br />
z. B. für die gesamten Hochlagen des National-<br />
parks <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong> im Durchschnitt 406<br />
VfmD/ha ermittelt; NUESSLEIN 1996). Es hatte sich<br />
seit dem letzten forstwirtschaftlichen Eingriff im<br />
Jahr 1969 bereits eine beträchtliche Menge an<br />
liegendem und stehendem Totholz - mit 184<br />
VfmD/ha knapp ein Viertel des gesamten Vo lu-<br />
mens - angesammelt.<br />
Die Stammzahlen im Totholzsaum und auf der be<br />
lassenen Windwurffläche waren etwas höher als<br />
im angrenzenden Altholz, was aber v. a. methodi<br />
sche Ursachen hat: waren liegende Stämme in<br />
mehrere Teile zerbrochen, so wurden die einzel<br />
nen Stammstücke erfasst. Außerdem wurden he<br />
rabgestürzte Gipfelstücke von stehenden toten<br />
Bäumen aufgenommen, sobald sie mindestens<br />
7 cm stark waren .<br />
Auch auf der Windwurffläche waren die Bäume<br />
vor dem Sturm in Rotten angeordnet, worauf die<br />
Verteilung der liegenden Stämme, aber auch die<br />
sehr unterschiedliche Anzahl aufgeklappter Wur<br />
zelteller in den einzelnen Probequadraten deut<br />
lich hinweist (Anhang 3a und 3b; Kapitel 4.2).<br />
Während in einigen Probequadraten nur wenige<br />
umgestürzte Bäume liegen, sind es z. B. im PO 15<br />
sogar 19 Stämme bzw. Stammteile. Der überwie<br />
gende Teil der geworfenen Bäume liegt mit den<br />
Kronen in östlicher bis nordöstlicher Richtun g.<br />
Dies ist verständlich, da die Herbststürme im No<br />
vember 1984 aus westlicher Richtung kommend<br />
den <strong>Nationalpark</strong> überquerten.<br />
Die Holzvorräte auf der Windwurffläche und dem<br />
umgebenden Totholzsaum entsprachen etwa je<br />
nen der angrenzenden Altholzteile. Da das Holz<br />
nicht gleichmäßig über den Transekt verteilt ist,<br />
sondern teilweise große Schwankungen zwischen<br />
Einheit A B<br />
Stammzahl (lebend): N/ha 428 0<br />
Stammzahl (stehend tot): N/ha <strong>14</strong>8 193<br />
liegende Stämme und Stammteile: N/ha 288 786<br />
Grundfläche (lebend): G/ha [m 2 ] 52,3 0<br />
, Vorrat (lebend): V/ha [VfmD] 632 0<br />
Vorrat (stehend, tot): V/ha [VfmD] 116 293<br />
Vorrat (liegend, tot): V/ha [VfmD] 68 4<strong>14</strong><br />
Vorrat gesamt: V/ha [VfmD] 816 707<br />
I Anteil der Fichte: NOfo = GOfo = VOfo 100 100<br />
Totholzanteil: V(tot)!V(ges) [Ofo] 23 100<br />
I Mittlerer Zersetzungsgrad (stehend) :<br />
1,1 1,0<br />
Mittlerer Zersetzungsgrad (liegend):<br />
2,1 1,1<br />
einzelnen Probequadraten zu beobachten sind -<br />
(Abbildung 18), ist der Unterschied von ca. 100<br />
VfmD/ha (1 3 Ofo) v. a. durch die lange und schmale<br />
Form der Untersuchungsfläche zu erklären.<br />
Das liegende Totholz auf der Windwurffläche war<br />
zum überwiegenden Teil noch kaum ve rmodert,<br />
im Gegensatz zum liegenden Toth olz im intakten<br />
Altholzbestand. Anscheinend sind dort die Bäume<br />
schon früher umgestürzt.<br />
Zur Analyse der vertikalen Bestandesstruktur<br />
(Schichtung) wurde der Artprofilindex na ch<br />
PRUZSCH (1996) verwendet. Für die Probequadra<br />
te 1 bis 9 weist der Wert von 0,68 auf ei ne relativ<br />
geringe Vertikalstruktur hin, wohin gegen der Art-<br />
Tab. 8<br />
<strong>Wald</strong>wachstumskundliche<br />
Bestandskennwerte.<br />
A: geschlossenes Altholz;<br />
B: Totholzsaum und<br />
belassene Windwurffläche.<br />
Abb.77<br />
Aufgrund des Verteilungsmusters<br />
der liegenden<br />
Stämme kann auf die<br />
Rottenstruktur des<br />
Bestandes vor dem Sturm<br />
geschlossen werden.<br />
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