Heft 14 - Nationalpark Bayerischer Wald
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4.2 Befallsentwicklung<br />
und Managementmaßnahmen<br />
Abb.<strong>14</strong><br />
Insbesondere bei der<br />
Schneebruchaufarbeitung<br />
und auf empfindlichen<br />
Böden werden häufig<br />
Rückepferde eingesetzt.<br />
Karte 1<br />
Managementzonen<br />
im <strong>Nationalpark</strong><br />
<strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong>.<br />
20<br />
In der Naturzone des Rachel-Lusen-Gebietes darf<br />
sich die Natur nach ihren eigenen Gesetzmäßig<br />
keiten entwickeln. Hier wird, abgesehen von Ver<br />
kehrssicherungsmaßnahmen und Wegeunterhalt,<br />
nicht lenkend in die natürlichen Abläufe der<br />
<strong>Wald</strong>entwicklung eingegriffen. Die Naturzone<br />
umfasst im Rachel-Lusen-Gebiet eine Fläche von<br />
etwa 10.000 ha. Zum Schutz der an den National<br />
park angrenzenden Wirtschaftswälder wird der<br />
Buchdrucker allerdings in einer ca . 3.500 ha gro<br />
ßen Randzone bekämpft. Je nach örtlichen Gege<br />
benheiten hat diese Zone eine Tiefe von minde<br />
stens 500 bis 1500 m.<br />
Im Falkenstein-Rachel-Gebiet wird der Buchdru<br />
cker bislang auf der überwiegenden Fläche kon<br />
trolliert. Die Naturzone hat dort bisher nur eine<br />
Größe von 1.160 ha, soll aber in den nächsten<br />
Jahren schrittweise ausgeweitet werden. In den<br />
Hochlagen (Entwicklungszone 11 a) und in der zu<br />
deren Schutz ausgewiesenen Entwicklungszone<br />
DEnklaven<br />
D Naturzone<br />
D EntlNickiungszone 11 a<br />
D EntlNickiungszone 11 b<br />
_ EntlNickiungszone 11 c<br />
D Randbereich<br />
_ Erholungszone<br />
11 b muss die Buchdruckerpopulation in einem<br />
Übergangszeitraum bis zum Jahre 2017 kontrol<br />
liert werden.<br />
Die Bekämpfung des Käfers erfolgt auf Basis eines<br />
integrierten, den örtlichen Gegebenheiten ange<br />
passten Konzeptes. Auf gefährdeten Böden wie<br />
Weich böden oder Felspartien, aber auch bei ver<br />
streutem Holzanfall in den Hochlagen werden die<br />
befallenen Bäume an Ort und Stelle entrindet und<br />
verbleiben im <strong>Wald</strong> . In schwierig bringbaren La<br />
gen wird auf eine Erschließung mit Forststraßen<br />
verzichtet. Die befallenen Bäume werden unter<br />
Einsatz von Hubschraubern an zentrale Aufarbei<br />
tungsplätze geflogen. Auf den verbleibenden Flä<br />
chen werden die befallenen Bäume motormanuell<br />
aufgearbeitet und mit Rückeschleppern sowie in<br />
schwächeren Beständen, insbesondere bei der<br />
Schneebruchaufarbeitung, wo möglich, mit Pfer<br />
den an die Forststraßen transportiert. Von dort<br />
werden sie rasch mit Lkw 's abtransportiert oder,<br />
wenn dies nicht fristgerecht möglich ist, an Ort<br />
und Stelle maschinell entrindet.<br />
Zwischen 1991 und 1996 erhöhte sich der Ein<br />
schlag von "Käferholz" im Rachel-Lusen-Gebiet<br />
kontinuierlich von 525 auf 4.61 0 fm. 1997 wurde<br />
dort der Randbereich als Reaktion auf den stei<br />
genden Populationsdruck durch Befallsherde in<br />
der unmittelbar angrenzenden Naturzone vergrö-