Heft 14 - Nationalpark Bayerischer Wald
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3.1 Befliegung und<br />
Totholzkartierung<br />
Abb. 9<br />
Nachdem sich die Borkenkäferanfangs<br />
vor allem in<br />
den fichtendominierten<br />
Hochlagenwäldern<br />
ausgebreitet hoben,<br />
werden in den letzten<br />
Jahren zunehmend auch<br />
die Wälder in den<br />
Hanglagen befallen.<br />
<strong>14</strong><br />
Seit 1988 werden jährlich Luftbildserien erstellt,<br />
um die Entwicklung des Buchdruckers oder viel<br />
mehr die Fläche der durch ihn abgetöteten Be<br />
stände zu dokumentieren. Aufgrund der ungüns<br />
tigen Witterung im Jun i und Juli 2000 musste die<br />
seit 1989 kontinuierliche Zeitreihe von Sommer<br />
befliegungen unterbrochen und eine Befliegung<br />
im Herbst durchgeführt werden. Bei der Beflie<br />
gung am 24.09.2000 wurden wie bereits in den<br />
Vorjahren überlappende CIR-Luftbilder im Maß<br />
stab 1 : 15.000 des gesamten <strong>Nationalpark</strong>gebie<br />
tes angefertigt.<br />
Die Kartierung der abgestorbenen und ausge<br />
räumten Flächen beschränkte sich auf das Ra<br />
chel-Lusen-Gebiet und erfolgte durch die Gesell<br />
schaft für angewandte Hydrologie und Kartogra<br />
phie mbH. Mit Hilfe eines Stereoskops wurden alle<br />
Totholzflächen, die seit der letzten Befliegung<br />
entstanden sind, identifiziert. Einzelbäume blie<br />
ben unberücksichtigt, da die Erfassungsgrenze bei<br />
Gruppen von mindestens fünf abgestorbenen<br />
Bäumen liegt. Um den neuen Befa ll eindeutig von<br />
dem der vorausgegangenen Jahre unterscheiden<br />
zu können, wurden die bereits in den Vorjahren<br />
kartierten Flächen zusammen mit Orientierungs<br />
hilfen wie Forstwege und Schneisen im Maßstab<br />
des Luftbildes auf die Folien gedruckt. Diese Folien<br />
wurden auf die Bilder gelegt und partiell einge<br />
passt. Nach der Kartierung wurden die Folien<br />
gescannt, georeferenziert und anschließend am<br />
Bildschirm digitalisiert. Die weitere Verarbeitung<br />
erfolgte mit der GIS-Software ArcView.<br />
Da sich die im Frühsommer befallenen Bäume erst<br />
etwa ab Anfang August verfärben, wird bei Beflie<br />
gungen im Jun i und Juli immer der Zugang an Tot<br />
holzflächen des Vorjahres erfasst. Die bei der Kä<br />
ferbekämpfung entstandenen Kahlflächen kön<br />
nen sofort im Luftbild erkannt werden, so dass bei<br />
diesen Flächen die aktuelle Entwicklung bis zum<br />
Zeitpunkt der Befliegung dokumentiert wird. Im<br />
Gegensatz dazu wird bei einer Herbstbefliegung<br />
weitgehend der aktuelle Stand der Totholzent<br />
wicklung dokumentiert. Dies hängt damit zusam<br />
men, dass die im Frühsommer befallenen Bäume<br />
im Herbst bereits rot verfärbt sind bzw. ihre Na<br />
deln schon verloren haben und somit im Luftbild<br />
eindeutig identifiziert werden können. Ein Nach<br />
teil der Herbstbefliegung ist, dass sich die im<br />
Spätsommer befallenen Fichten zumeist erst im<br />
Winterhalbjahr verfärben und deshalb nicht er<br />
fasst werden können. Um die Größenordnung des<br />
Spätsommerbefalls quantifizieren zu können,<br />
müsste direkt nach einer Herbstbefliegung eine<br />
Sommerbefliegung durchgeführt werden. Das ist<br />
bisher noch nicht geschehen. Darüber hinaus ist<br />
auch zu erwarten, dass der Spätsommerbefall von<br />
Jahr zu Jahr witterungsbedingt stärker variiert<br />
und deshalb kaum abgeschätzt werden kann.<br />
Um trotz der unterschiedlichen Befliegungster<br />
mine einen einheitlichen Bezug herzustellen, wur<br />
de bei der Darstellung der Ergebnisse nicht wie<br />
bisher das Befl iegungsjahr, sondern das Befalls<br />
jahr als Bezugszeitraum verwendet. Die dadurch<br />
verursachten Unschärfen bei der Zuordnung aus<br />
geräumter Flächen werden in Kauf genommen.