13.02.2018 Aufrufe

Made in Verden

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Wirtschaftsförderkreis<br />

Domherrenhaus e.V.<br />

lädt regelmäßig<br />

prom<strong>in</strong>ente Redner e<strong>in</strong>.<br />

IIn Ch<strong>in</strong>a nennen sie ihn Fu Gang. „Fu“<br />

wie „reich“ und „Gang“ ist e<strong>in</strong>fach die<br />

letzte Silbe von Wolfgang. Den Namen der<br />

Firma, die er 1971 kle<strong>in</strong> gekauft und groß<br />

gemacht hat, hat er nie geändert. „BLOCK<br />

– das kann man überall auf der Welt sagen.“<br />

Was Wolfgang Reichelt anfasst, wird<br />

zum Erfolg. Er mag Schützenvere<strong>in</strong>e, Taubenzüchtervere<strong>in</strong>e,<br />

se<strong>in</strong>en Männerchor<br />

und Krawatten. Zu Weihnachten schenkt<br />

er sich selbst – besser gesagt se<strong>in</strong>er Firma<br />

– Röntgengeräte und Computertomografen.<br />

Motorrad fährt er nicht mehr, dafür<br />

aber als Beifahrer auf dem Trike se<strong>in</strong>er<br />

Frau. Wolfgang Reichelt ist e<strong>in</strong> <strong>Verden</strong>er<br />

Phänomen. Wir haben uns mit dem Präsidenten<br />

des Unternehmensverbandes<br />

Rotenburg-<strong>Verden</strong>, dem deutschen Sprecher<br />

für Transformatoren bei der Internationalen<br />

Elektrotechnischen Kommission<br />

und dem Sekretär TC 96 der Internationalen<br />

Technischen Normung <strong>in</strong> Genf, dem<br />

Vorsitzenden des Wirtschaftsförderkreis<br />

Domherrenhaus und dem zweifachen Träger<br />

des Bundesverdienstkreuzes (nur um<br />

e<strong>in</strong> paar se<strong>in</strong>er Ämter und Auszeichnungen<br />

zu nennen) auf e<strong>in</strong> paar Tassen Kaffee<br />

und e<strong>in</strong> Gespräch über das Leben, die<br />

Arbeit und <strong>Verden</strong> getroffen.<br />

Herr Reichelt werden Sie nie müde?<br />

Der liebe Gott hat uns doch das Leben<br />

geschenkt und uns Fähigkeiten gegeben.<br />

Diese Fähigkeiten sollte man e<strong>in</strong>setzen,<br />

sich e<strong>in</strong>setzen. Vor dem Fernseher sitzend<br />

nützen sie niemanden. Als Unternehmer<br />

hat man auch e<strong>in</strong>e hohe soziale<br />

Verantwortung. Me<strong>in</strong>e Firma Block z. B.<br />

hat e<strong>in</strong> eigenes K<strong>in</strong>derhaus, ich habe<br />

das Tafelhaus <strong>in</strong> <strong>Verden</strong> gebaut, der liebe<br />

Gott hat mir gesunde K<strong>in</strong>der gegeben.<br />

Wissen Sie, wie viele Eltern ich kenne,<br />

die ihr eigenes K<strong>in</strong>d mit Beh<strong>in</strong>derung<br />

betreuen? Sie leben ihr ganzes Leben mit<br />

der Sorge, dass sich niemand mehr um<br />

Das Domherrenhaus<br />

ist e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es aber<br />

fe<strong>in</strong>es Museum<br />

unserer Stadtgeschichte.<br />

ihre K<strong>in</strong>der kümmert, wenn sie das selbst<br />

nicht mehr können. In me<strong>in</strong>er damaligen<br />

Funktion als Aufsichtsrat der Lebenshilfe<br />

Rotenburg-<strong>Verden</strong> haben wir diesen Familien<br />

immer wieder versprochen, uns für<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Das haben wir auch umgesetzt mit dem<br />

Bau von Werkstätten für Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong>derungen oder dem Bau des Cafesito<br />

<strong>in</strong> Rotenburg.<br />

Und dann s<strong>in</strong>d da ja noch das Domherrenhaus<br />

und die Domfestspiele. Was<br />

treibt Sie an, sich immer wieder zu engagieren<br />

<strong>in</strong> und für Ihre Stadt?<br />

Me<strong>in</strong>e christliche E<strong>in</strong>stellung – und ich<br />

sehe <strong>Verden</strong> ja als me<strong>in</strong>e Stadt! Als wir die<br />

Lautsprecheranlage im Dom e<strong>in</strong>geweiht<br />

haben, deren E<strong>in</strong>bau ich organisiert habe,<br />

stand ich vorne und habe die Leute mit<br />

„Herzlich willkommen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Dom!“<br />

begrüßt. Da haben e<strong>in</strong>ige bestimmt gedacht,<br />

ich sei übergeschnappt. Aber das<br />

ist doch me<strong>in</strong> Dom! Nicht materiell natürlich,<br />

aber ideell. Ich b<strong>in</strong> da zu Hause und<br />

ich weiß, wie schwer es die Kirchen heutzutage<br />

haben.<br />

Sie leiten ja den Wirtschaftsförderkreis<br />

Domherrenhaus e.V., haben ihn auch<br />

gegründet. Wer kann da eigentlich mitmachen?<br />

Foto: Ane von Brill<br />

Foto: Torsten Krüger<br />

Die Mitgliedschaft im Wirtschaftsförderkreis<br />

geht von der Tischrunde der <strong>Verden</strong>er<br />

Wirtschaft aus. Nicht jeder kann<br />

Mitglied werden, es ist schon e<strong>in</strong> enger<br />

ausgewählter Kreis. Obwohl wir ke<strong>in</strong>e<br />

Satzung haben und ich der Vorsitzende<br />

b<strong>in</strong>, kann ich nicht e<strong>in</strong>fach jemanden dazu<br />

110 <strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Verden</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!