Made in Verden
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mittlerweile zahlreiche Fachkräfte<strong>in</strong>itiativen,<br />
aber ob die alle noch zielführend s<strong>in</strong>d, bezweifle<br />
ich. Irgendwie hat das fast schon was von<br />
Selbsthilfegruppen, ohne dass entscheidende<br />
Verbesserungen e<strong>in</strong>treten.<br />
Und e<strong>in</strong>e entscheidende Verbesserung wäre<br />
Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e Fachhochschule vor Ort?<br />
Wir müssen Nägel mit Köpfen machen und<br />
endlich e<strong>in</strong>en Antrag als Hochschulstandort stellen.<br />
Ich gehe mittlerweile nicht mehr zu diesen<br />
Fachkräfte<strong>in</strong>itiativen-Treffen. Da sitzen wir nur am<br />
Ist es denn nicht ganz natürlich, was <strong>in</strong> <strong>Verden</strong><br />
passiert? Wenn es e<strong>in</strong>em besonders gut geht,<br />
will man diesen Zustand sichern und möglichst<br />
ke<strong>in</strong>e Risiken e<strong>in</strong>gehen?<br />
Wenn man so denkt, hat man den Rückwärtsgang<br />
schon e<strong>in</strong>gelegt. Gerade wenn es e<strong>in</strong>em<br />
gut geht, muss man <strong>in</strong>vestieren und den Laden<br />
fit machen für die kommenden Generationen. Die<br />
freien Mittel, die wir im Landkreis haben, müssen<br />
so e<strong>in</strong>gesetzt werden, dass wir neben sozialen<br />
Themen auch alles andere abarbeiten. Im Moment<br />
machen wir sehr viel Sozialpolitik und s<strong>in</strong>d<br />
Der Vorstand der<br />
Mittelstandsvere<strong>in</strong>igung:<br />
Re<strong>in</strong>hard Cordes,<br />
Marco Sündermann,<br />
Ralph Dodenhof,<br />
Michael Bruns,<br />
Dr. Dirk Timmermann<br />
(Bezirksvorsitzender<br />
MIT Elbe-Weser),<br />
Andreas Mattfeldt,<br />
Harm Schnakenberg<br />
und Lars Keller<br />
Tisch und und es passiert nichts. Wenn Sie sich<br />
den Arbeitsmarkt mal anschauen, haben wir <strong>in</strong><br />
<strong>Verden</strong> bei unseren Arbeitslosenzahlen nahezu<br />
Vollbeschäftigung. Von den Arbeitslosen, die im<br />
Moment da s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gewisse Anzahl diejenigen,<br />
die gerade gekündigt haben und etwas<br />
Neues suchen oder die sich für e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Zeit arbeitslos melden mussten. Und dann hat<br />
man natürlich Menschen, die aufgrund von Krankheit<br />
nicht mehr vermittelbar s<strong>in</strong>d und welche, die<br />
irgendwann wieder vermittelbar se<strong>in</strong> werden. Die<br />
Arbeitslosenquote <strong>in</strong> Bremen ist erheblich höher<br />
als bei uns – da ist noch das e<strong>in</strong> oder andere Potential<br />
für Fachkräfte, das wir für uns nutzen können.<br />
Dafür könnte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mittelstandsvere<strong>in</strong>igung<br />
Werbung machen.<br />
Und man muss die D<strong>in</strong>ge und das nötige Geld<br />
dafür e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die Hand nehmen. Das M<strong>in</strong>isterium<br />
und das Land werden nicht sofort sagen, dass<br />
sie das wollen, das wird alles se<strong>in</strong>e Zeit dauern,<br />
aber wir müssen den ersten Schritt machen. Im<br />
Moment fällt unsere Region noch nicht zurück,<br />
aber ich denke daran, sie auch für die kommenden<br />
20 Jahre stark zu machen.<br />
schwach im Bereich der wirtschaftlichen Perspektive,<br />
die wir geben.<br />
Wie steht es um das Handwerk <strong>in</strong> der Agenda<br />
der MIT <strong>Verden</strong>? Da herrscht ja tatsächlich schon<br />
Fachkräftemangel und andere Mittelstandsvere<strong>in</strong>igungen<br />
haben dieses Problem bereits zum<br />
Thema gemacht.<br />
Wir haben bei uns im Betrieb (QUINT GmbH &<br />
Co. KG – Wurst- und Brotaufstrichhersteller, Anm.<br />
d. Red.) schon seit zwei Jahren ke<strong>in</strong>en Fleischergesellen<br />
mehr ausgebildet. Und das selbe gilt für<br />
viele <strong>Verden</strong>er Unternehmen. Bei uns <strong>in</strong> der Mittelstandsvere<strong>in</strong>igung<br />
s<strong>in</strong>d viele Handwerker, die<br />
alle über das gleiche klagen. E<strong>in</strong>e Zeit lang hat<br />
man im Handwerk nicht so verdient, wie man es<br />
sich vorgestellt hat, da hat es ganz massiv an Attraktivität<br />
e<strong>in</strong>gebüßt. Wenn ich bei uns kaufmännische<br />
Berufe ausschreibe, habe ich unglaublich<br />
viele Bewerber. Wenn ich allerd<strong>in</strong>gs Leute für die<br />
Produktion suche, s<strong>in</strong>d die Bewerberzahlen – wie<br />
<strong>in</strong> anderen traditionellen Handwerksberufen,<br />
gerade denen im Baugewerbe – homöopathisch<br />
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