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forum ware - DGWT - Deutsche Gesellschaft für Warenkunde und ...

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94 QUALITY MANAGEMENT<br />

im Los <strong>und</strong> das geschieht als Folge der unrichtigen Übersetzung des Begriffes Acceptable Quality Level mit<br />

„Annehmbare Qualitätsgrenzlage“. Daraus folgt missverständlicherweise, dass der Abnehmer, ohne ein Recht<br />

auf Widerspruch zu haben, einen bestimmten Fehleranteil anzunehmen hat. Wegen solcher Schlussfolgerungen<br />

wird der AQL-Wert, der ja eigentlich eine Kennzahl <strong>für</strong> das Prüf- bzw. Beurteilungsrisiko während der Stichprobenprüfung<br />

von Losen darstellt, fehlinterpretiert. Der AQL ist nur ein Parameter des Stichprobenplans, der<br />

zusammen mit dem Kennbuchstaben <strong>für</strong> den Stichprobenumfang benutzt wird, um die entsprechende Stichprobenanweisung<br />

(Annahmezahl, Rückweisezahl) nach DIN ISO 2859 zu bestimmen.<br />

Bei der Festlegung der AQL-Werte ist es wichtig, dass man eine ausgewogene Entscheidung trifft. Wenn<br />

man die Qualitätsgrenzlage zu niedrig ansetzt, dann werden als Folge zu viele Lose zurückgewiesen.<br />

Umgekehrt, wenn die Qualitätsgrenzlage zu hoch eingesetzt wird, dann wird ein nicht annehmbares Produkt<br />

freigegeben.<br />

2.1 Ermittlung des AQL-Wertes<br />

2.1.1 Der Kennbuchstabe<br />

Zunächst wird die Gesamtmenge aller produzierten Waren – die so genannte Losgröße – festgelegt. Sie ist<br />

vom Hersteller zu bestimmen <strong>und</strong> entspricht zumeist der Chargengröße. Danach wird das Prüfniveau vereinbart.<br />

Dabei unterscheidet man zwischen dem „Besonderen Prüfniveau“ <strong>und</strong> dem „Allgemeinen Prüfniveau“,<br />

die jeweils in verschiedene Unterklassen unterteilt sind. In Tabelle 1 der DIN ISO Norm 2859 findet man <strong>für</strong><br />

die verschiedenen Kombinationen von Chargengrößen <strong>und</strong> Unterklassen der besonderen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Prüfniveaus jeweils eine Zuordnung zu einem Kennbuchstaben. 14<br />

2.1.2 Der AQL-Wert<br />

Aufgr<strong>und</strong> des ermittelten Kennbuchstabens kann man dann in Tabelle 2A der DIN ISO Norm 2859 die Größe der<br />

Stichprobe ablesen. Der vereinbarte AQL legt n nach Tabelle 2A der Norm die Annahme <strong>und</strong> Rückweisezahl fest. 15<br />

2.1.3 Der Vertrauensbereich<br />

Da aus einer Gesamtmenge nur eine bestimmte Teilmenge überprüft wird, lässt sich keine 100%-ige<br />

Aussage über die Qualität der Gesamtmenge treffen. Statistische Verfahren <strong>und</strong> die empirische Erfahrung<br />

lassen dennoch genaue Schlussfolgerungen über das Qualitätsniveau zu. Der in %Werten angegebene<br />

Vertrauensbereich, dass das Ergebnis der Stichprobe auch <strong>für</strong> die Gesamtmenge gültig ist, lässt sich durch<br />

entsprechende Berechnungen <strong>und</strong> Tabellen ermitteln. 16<br />

2.2 OC-KURVE<br />

Die Operating Characteristic (OC) Curve (Operationscharakteristik Kurve) zeigt die Annahmewahrscheinlichkeit<br />

L(p), <strong>für</strong> jedes Qualitätsniveau des Loses <strong>und</strong> ebenso die Rückweisewahrscheinlichkeit P (siehe Abb. 3).<br />

Annahmewahrscheinlichkeit<br />

Rückweisewahrscheinlichkeit<br />

Abb. 3: OC-Kurve. (Operating Characteristic) Quelle: www.statistik.tuwien.ac.at<br />

10. 14 Vgl. www. sempermed.com<br />

11. 15 Vgl. www. sempermed.com<br />

12. 16 www. sempermed.com<br />

FORUM WARE 34 (2006) NR. 1 - 4

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