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forum ware - DGWT - Deutsche Gesellschaft für Warenkunde und ...

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GEBRAUCHSTAUGLICHKEIT VON LEBENSMITTELN 25<br />

4 Umsetzung variabler Inputstrategien auf dem Felde durch VRT <strong>und</strong> IT<br />

Bis vor wenigen Jahren war die Umsetzung variabler Inputstrategien nur wenigen landwirtschaftlichen Großbetrieben<br />

<strong>und</strong> innovativen Lohnunternehmern vorbehalten, da die Steuereinrichtungen zur Dosiskontrolle<br />

(variable rate technology) von der Landtechnikindustrie noch nicht serienmäßig zu vertretbaren Preisen bereitgestellt<br />

wurden. Auch die Informationstechnologien hatten noch nicht die vielfältigen Positionen besetzt, die<br />

technisch möglich, ökonomisch vertretbar <strong>und</strong> ökologisch wünschenswert sind. Inzwischen sind aber intelligente<br />

Landtechnik mit Prozesscontrollern (Gerätecomputern) <strong>und</strong> PDA (= Personal Digital Assistant) mit<br />

integriertem GPS <strong>und</strong> Bluetooth Stand der Technik. Zur Nutzung dieser technischen Möglichkeiten <strong>für</strong> eine<br />

vollautomatische Applikation von Betriebsmitteln hat die Firma AGRO-SAT Consulting GmbH, Baasdorf,<br />

begleitet durch die Hochschule Anhalt <strong>und</strong> unterstützt durch die in Düngetechnik führenden Landtechnikunternehmen<br />

Amazone <strong>und</strong> Rauch, die Voraussetzungen <strong>für</strong> den Praxiseinsatz geschaffen (Dohmen et al.,<br />

2006). Dazu <strong>ware</strong>n im Wesentlichen drei Schritte erforderlich:<br />

1. Programmierung einer Soft<strong>ware</strong> <strong>für</strong> PDA<br />

2. Lösung der Schnittstellenproblematik zwischen PDA <strong>und</strong> den Prozesscontrollern<br />

3. Bereitstellung von fachlich vertretbaren Applikationskarten <strong>für</strong> die variable Düngung<br />

Konsequent wurden bei der Entwicklung der Soft<strong>ware</strong> die Ziele flexible Dosierung <strong>und</strong> einfache Bedienung<br />

verfolgt, um bestehende Vorbehalte gegenüber neuen IT-Technologien abzubauen. Beispielsweise wurde der<br />

programmtechnische Funktionsumfang der Soft<strong>ware</strong> auf ein zielgerechtes Minimum reduziert. So benötigt die<br />

Soft<strong>ware</strong> nur fünf Bedienungsschritte des Anwenders, um eine vollautomatische Applikation mit variabler<br />

Dosierung einzelner Zonen eines Schlages zu gewährleisten. Wie in Abb. 1 zu sehen ist, wird nach der Dosisfestlegung<br />

<strong>für</strong> einzelne Managementzonen die Applikationskarte des gewählten Schlages aufgerufen. Bei der Überfahrt<br />

der entsprechenden Zonen auf dem Schlag erscheint die festgelegte Düngermenge in der Karte in einem kleinen<br />

Fenster. Durch entsprechende Funkbefehle (Bluetooth) des PDA an den Steuercomputer des Düngerstreuers<br />

erfolgt die Änderung der Ausbringmenge automatisch <strong>und</strong> innerhalb kürzester Reaktionszeit (weniger als 1<br />

Sek<strong>und</strong>e bis zur Einstellung der neuen Streumenge). Der Fahrer kann sich voll auf die Überfahrt konzentrieren,<br />

ohne die Düngermenge steuern zu müssen.<br />

FORUM WARE 34 (2006) NR. 1 - 4<br />

Abbildung 1: Durchführung einer vollautomatischen Applikation mit PDA<br />

Zur Erstellung der digitalen „geokodierten“ Streukarten werden hybride Geografische Informationssysteme<br />

(GIS) eingesetzt, die einen Teil der benötigten Daten aus aktuellen <strong>und</strong> historischen Satellitendaten gewinnen.<br />

Darüber hinaus können die Karten durch Verschneidung mit schlüssigen Ertragskarten aus der Getreideernte<br />

ergänzt werden. Für die Festlegung der Düngermengen unter Berücksichtigung der Bodennährstoffvorräte<br />

sowie der Folgekulturen greift man auf die aus den Bodenbeprobungsergebnissen abgeleiteten Empfehlungen<br />

der darauf spezialisierten Bodenanalyselabore zurück.<br />

5 Verbesserung der Verarbeitungsqualität durch Precision Farming<br />

Einen beträchtlichen Einfluss auf die technologische Verarbeitungsqualität der Primärprodukte üben u. a.<br />

auch die Gehalte an verschiedenen Nährstoffen aus. Dies soll am Beispiel der Zuckerproduktion beispielhaft<br />

erläutert werden. Gerade der „Qualitätsrübenanbau“ macht ein gezieltes Nährstoffmanagement erforderlich.<br />

Durch die Reform der Zuckermarktordnung <strong>und</strong> die damit einhergegangenen Preissenkungen gewinnen die<br />

folgenden Überlegungen in der gesamten europäischen Zuckerproduktion noch an Brisanz, wenn die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Rübenzuckerproduktion erhalten bleiben soll.

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