Vorstellungsphase nicht ohne dankbar festzustellen, daß mir dadurch wenigstens die technische Einweisung zur RT erspart bleibt. Wer die Anwesenheit des neuen ßMW-Tourers bis heute nicht bemerk hat, bekommt von uns die gesammelten Auszüge deutschsprachiger Fachmagazine zum Thema im i Okg-EG-Normkarton zugesandt. Ich sage nur: T elelever-Gabel, Paralever- Hinterrdaufhängung natürlich mit Kardan und 1085 boxende Kubikzentimeter verborgen unter kurvenreichem Plastik. Das RT-Fahrwerk entspricht weitgehend den R- und GS-Modellen. Ein paar Minuten Gabelwinkel und ein paar Millimeter Radstand klopfen der gepflegten Entfernung auf die Schulter. Rekapitulieren wir kurz die Fahreindrücke am unverkleideten Boxer: unerreichtes Kontrollgeffhl über die transparente Vor- derrdffhrung, fein dosierbares Handling und Komfort aus Dämpfungsqualität und Sitzposition. BMW hat mit dieser Kombination das Thema Fahrspaß neu definiert. Es steht, wie soli ich das einem GSX-R-Besitzer erklären, tatsächlich nicht die Motorleistung im Vordergrund. 70 PS und 850 ccm sind bei richtiger Abstimmung ausreichend, um in das Zentrum dessen, was die meisten vOn uns mit dem Begriff Fahrerlebnis assoziieren, vorzustoßen. Die Konzep- tion der R 850 R schöpft ihr Charisma gerade aus den Attributen distinguierter Bescheidenheit. Wo und wann hätte man gedacht, innerhalb eines Besenkammerls von vielleicht 140 km/h ein neu es Fahrspaß- Universum entdecken zu können? Mitten im ergriffenen Schweigen überbietet BMW die nackte R mit einem Modell, das zu den genannten Talenten noch Langstreckentauglichkeit und +200 km/h- Potential addiert. Zentrale Frage: ist noch mehr wirklich alles? Um diese Frage zu ergründen, bin ich mit der RT pflichtbewußt in die zart blühende Toskana aufgebrochen. Nicht ohne gleichzeitig meine Solidarität mit tausenden, vom Wetter entnerven, österreichischen Mo- torrdfahrern bei einem andächtigen Glas Chianti zu bekunden. Serien mäßig wird die RT mit zwei 331-Koffern, Sitzhöhenverstellung und Rad i ovorbereitung ausgeliefert. So einfach die dreistufige Sitzhöhenverstellung funktioniert, so genial ist ihre Wirkung: je tiefer der Sitz, um so näher rückt er zum Lenker. Sitzposition und Bedienungsergonomie verdienen sowohl ffr Fahrer als auch ffr Sozia die volle Wertung. Bevor aber die große Tour Platz greifen kann, muß man sich mit dem" recht weit vorne angebrachten Seitenständer auseinandersetzen. Zwei waagrecht stehende Zylinder schränken den Fußraum zum Abstützen des Fahrzeugs naturgemäß ein, Gesellt sich dann noch ein Verkleidungsrand zum Zylinderkopfdeckel, wird 42 <strong>Der</strong> RE/TWAGEN - ;;;0'" F Eine RT mit zwei seeligen Passagieren in romantischer Kulisse finden Sie in jeder Schülerzeitung. Wir können dazu nur anmerken, daß das mächtige Drehmoment des Boxers die Fuhre ansatzlos aufs Hinterrd reißt. es sowohl beim Abstützen wie beim Seitenständerklappen knapp. Stopp und Go- Betrieb im Stadtverkehr ist mit der RT kein wahrer Genuß und man benötigt einige. Zeit Gewöhnung, um beim Anhalten oder' langsamen Rollen den Fuß zielsicher setzen zu können. Viel mehr Freude bereitet da der große Boxer. Er hat sich im Laufe der jahre immer größere Abschnitte des Drehzahlmessers unterworfen und herrcht Jetz feudal zwischen Standgas und Begrenzer. Leichtes Geschüttel unter 2500 min betont eher den starken Charakter denn technische Eigenheiten des Zweizylinders. Die Begriffe Durchzug und Drehmoment wurden in diesem Zusammenhang schon über Gebühr strapaziert. Wahre Lust entspringt vielmehr dem Teillastbereich der Bosch Motronic. Nur eine Idee Gasgriffdrehung bläst die RT fast schwerelos in Richtung Horizont. Nicht eine Zehntelsekunde Verzögerungszeit und weiche, aber beharrliche Gasannahme suggerieren überlegene Lei- stungsreserven. Es bereitet unheimliche Freude, die BMW mit filigraner Gashand über eine kurvige Landstrasse zu dirigieren, Volles Einschenken erzielt nicht viel mehr Wirkung als Halbgas, daffr steigert sich der Sound zu zornigem Brummen, ohne freilich in vergleichbar emotionalem Vorwärtsdrang zu kulminieren. Dies soli die respektablen Fahrwerte der RT in keinster Weise herabwürdigen. Eine kleine Dissonanz schleicht sich bei ganz leichtem Zurückdrehen des Gasgriffs ein. Die Motronic schaltet die Benzinzufuhr unmittelbar ab und sorgt für einen leichten Lastwechselruck. Typisch ffr einen großvolumigen Zweizylinder und durch das elektronische Motormanagement stark gefiltert, aber dennoch vorhanden. Ähnliches gilt auch ffr das Getriebe. Exakte Rasterung, moderate Bedienungskraft, aber heftige Geräuschentwicklung vor allem bei Gangwechseln ohne Last. Ich muß mir einmal von einem Techniker erklären lassen, warum Getriebefunktion und Lastwechsel bei einem Zweizylinder rauher ablaufen als bei einem Vierzylinder. Über das typische Geschwindigkeitsparadoxon von BMW-Motorrdern darf auch bei der RT philosophiert werden. Bis etwa 140 km/h geben sich die 90 Pferde recht handzahm, darüber scheint eine kollektive Adrenalinspritze in die Leberkäse einzufahren. 204 km/h bei 7200 min mit hochgestellter Scheibe sind nicht nur respektabel, sondern auch einhändig und ohne T urbulenzen fahrbar. Beläßt man die stufen los versellbare Frontscheibe in unterser POSition, liegt wohl der Helm im Luftstrom, von Turbulenzen bleibt sein Träger aber auch hier weitgehend verschont. Auch von der hinteren Sitzbank nur lobende Worte für Windschutz und Sitzkomfort. Lediglich den Gepäckträger hätte man mit einer stärkeren Strebe in flacherem Winkel zu einer besseren Haltemöglichkeit gemacht. Nur ffr den Anfang, wenn man den Hasen noch nicht so gut kennt. Es müssen Ja nicht alle RT-Eigner verheiratet sein. jedenfalls volle Wertung für die Windkanal arbeit an der RT. Was uns ohne Umwege zum Design bringt. Bei allen spannungsgeladenen Rundungen kann ich mich mit dem senkrecht expandierenden Scheinwerferbereich der RT nicht identifizieren. Von der Seite gefallt sie mir entschieden besser, wobei Konturen und Passung der beiden nicht in Fahrzeugfarbe lackierten Seitenteile zur Diskussion gestellt sind. Abgesehen von solchen Details wirk die RT in jeder Umgebung imposant und übt auch entsprechende Anziehungskraft auf Passanten aus. Anziehungskraft ist auch das Wort für's Fahrwerk. Das ebenso neutrale wie agile Eigenlenkverhalten ist für einen 280kg- T ourer nicht mehr sensationell, sondern
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