Stadtsparkasse Düsseldorf | Geschäftsbericht 2017
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JOURNAL <strong>2017</strong> · MITTELSTANDSPREIS<br />
21<br />
Die Teammitglieder sichten zusammen mit den<br />
Kollegen aus dem Personalteam die Bewerbungsunterlagen,<br />
laden Kandidaten ein und führen die<br />
Bewerbungsgespräche. Und wenn es nicht passt,<br />
sollten sie auch absagen können.<br />
Gehaltsfragen werden bei Sipgate transparent<br />
gelöst. Verhandlungen im Chefbüro über das<br />
Einkommen gibt es nicht: » Wir wollen auf<br />
keinen Fall einzelne dafür belohnen, dass sie<br />
besser verhandeln können als andere«, lautet<br />
die gemeinsame Philosophie der Unternehmensgründer.<br />
»Es führt immer zu einer Ungleichheit,<br />
die wir nicht akzeptieren wollen.« Ebenso habe<br />
sich gezeigt, dass Bewertungen zur Gehaltsbestimmung<br />
ungeeignet seien: »Sie sind subjektiv<br />
und wir suchen objektive Kriterien«, sagt<br />
Salmon. Deshalb gebe es beim Telefonanbieter<br />
ein Gehaltsmodell, das unter Beteiligung aller<br />
Kollegen permanent weiterentwickelt werde.<br />
Derzeit erhalten die Mitarbeiter ein transparentes<br />
Grundgehalt entsprechend der individuellen<br />
Rolle im Unternehmen. Ergänzt wird es durch<br />
Zuschläge, die sich beispielsweise aus der Dauer<br />
der Betriebszugehörigkeit oder beruflichen Qualifikationen<br />
wie Studium ergeben. »Im Endeffekt<br />
kann sich jeder ausrechnen, was der Kollege, mit<br />
dem man zusammenarbeitet, verdient«, meint<br />
Salmon. Und damit alle wissen, wie es um die<br />
Firma steht, hängen an der Glaswand des »Team<br />
Analytix«, wie man bei Sipgate das Controlling<br />
nennt, Diagramme mit den konkreten Geschäftszahlen.<br />
Zudem erhält jeder Mitarbeiter monatlich<br />
einen 150-seitigen Report zur Entwicklung<br />
aller Produkte. Und wie steht es um die Karrierechancen<br />
bei Sipgate? »Karriere im klassischen<br />
Sinne, dass alle paar Jahre der Titel auf der<br />
Visitenkarte wechselt, kann man bei Sipgate<br />
nicht machen. Das heißt aber nicht, dass man<br />
sich bei uns nicht weiterentwickeln kann. Das<br />
zurückzubekommen, was man persönlich zum<br />
Unternehmenserfolg beiträgt, ist in jedem Fall<br />
möglich«, versichert Salmon.<br />
Regelmäßig stellt sich Sipgate dem Feedback<br />
von außen, beispielsweise während Lean DUS<br />
oder bei Führungen durch die Räumlichkeiten.<br />
So wollen sich zahllose Firmenvertreter vom<br />
Arbeitsmodell der <strong>Düsseldorf</strong>er Digitalfirma<br />
inspirieren lassen – unter anderem Manager der<br />
Lufthansa, der Deutschen Bahn oder von schwäbischen<br />
Maschinenbauern. Abends finden in<br />
dem Gebäude Veranstaltungen wie die <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Start-up-Week oder Konzerte statt. Prominente<br />
wie Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson<br />
halten dort Vorträge über gute Unternehmensführung,<br />
Ebenfalls strömen Konzertbesucher<br />
und Gäste in das Gebäude, um während der<br />
»Nacht der Museen« die Musik der hauseigenen<br />
Band zu hören und die 45 ausgestellten Kunstwerke<br />
an den Wänden zu betrachten. Zu sehen<br />
sind unter anderem Arbeiten von Albert und<br />
Markus Oehlen, Thomas Struth, Art Spiegelmann<br />
oder Dirk Skreber. Quasi als Hauskünstler<br />
fungiert Cornelius Quabeck. Seine Tuschezeichnungen<br />
aller Mitarbeiter sind ein Blickfang im<br />
Gang. Laut Geschäftsführer Tim Mois haben<br />
<strong>2017</strong> rund 10.000 Menschen Sipgate besucht.<br />
Gewinner des Mittelstandspreises <strong>2017</strong><br />
Sipgate wurde <strong>2017</strong> zehnter Gewinner des Mittelstandspreises<br />
der <strong>Stadtsparkasse</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Mit diesem Preis werden Unternehmen geehrt,<br />
die sich im besonderen Maße für die Region<br />
verdient gemacht haben. Die Jury begründete<br />
die Wahl von <strong>2017</strong> mit der Innovationskraft<br />
bei Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens.<br />
»Mit seinen modernen Managementstrukturen<br />
habe sich die Sipgate GmbH hervorragend<br />
aufgestellt und bediene so flexibel und<br />
kundenorientiert die rasanten Veränderungen<br />
im Bereich des Telekommunikationsmarktes.<br />
Hinzu käme ein hohes soziales Engagement,<br />
große Verantwortung für die Mitarbeiter und<br />
den Branchennachwuchs«, heißt es in der<br />
Begründung. Als Thilo Salmon hörte, dass<br />
Sipgate Gewinner des Mittelstandspreises sei,<br />
war er zuerst vollkommen überrascht. »Und wir<br />
haben uns natürlich sehr darüber gefreut«, sagt<br />
er. »Uns verbindet mit der Sparkasse, dass beide<br />
Unternehmen ein sehr starker lokaler Bezug<br />
gemeinsam ist. Dementsprechend gibt es eine<br />
Menge Berührungspunkte. Für mich persönlich<br />
war selbstverständlich, dass ich nach meinem<br />
Umzug von Ratingen nach <strong>Düsseldorf</strong> auch zur<br />
<strong>Stadtsparkasse</strong> <strong>Düsseldorf</strong> gewechselt bin.<br />
Als Geschäftsführer schätze ich die kompetente<br />
Beratung und das offene Ohr für die Belange<br />
unseres etwas anderen Unternehmens.«<br />
Einen Ratschlag hat Thilo Salmon noch an seine<br />
Unternehmerkollegen: »Wir sind sicherlich<br />
niemand, der aller Welt verkünden will, unser<br />
Weg sei der bestmögliche. Jedes Problem bedarf<br />
einer individuellen Lösung, weil in jedem Unternehmen<br />
die Situation eine andere ist. Wir haben<br />
aber festgestellt, dass eine Offenheit gegenüber<br />
Lösungen, die andere bereits erfolgreich realisiert<br />
haben, wichtig ist. Diese vorurteilsfreie<br />
Offenheit, sollten auch andere Unternehmer<br />
zumindest ausprobieren.«