21.08.2018 Aufrufe

Stadtsparkasse Düsseldorf | Geschäftsbericht 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

JOURNAL <strong>2017</strong> · GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT<br />

35<br />

Engagements der <strong>Stadtsparkasse</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Besonders wichtig ist für das Kreditinstitut, junge<br />

Menschen für Theater, Musik oder bildende<br />

Kunst zu begeistern. Dementsprechend konnte<br />

sich der Theaterchef auch über einen hohen<br />

fünfstelligen Zuschuss zur Realisierung der<br />

Schneekönigin-Inszenierung freuen. »Für uns<br />

ist das eine extrem wichtige Produktion«, sagt<br />

Schulz. »Allerdings sind solche Projekte genauso<br />

wichtig wie kostenintensiv, weil wir gerade für<br />

ein junges Publikum auf der Bühne zaubern wollen,<br />

es mit Kostüm, Bühnenbild, Musik, Tanz und<br />

Spiel in eine neue Welt führen wollen. Und das<br />

ist manchmal einfach sehr aufwendig. Theater<br />

kann auf ganz besondere Art und Weise an der<br />

Lebenswelt von Kindern anknüpfen und doch<br />

ganz fremd und überraschend sein. Schließlich<br />

hilft es ungemein, wenn auch die kleineren<br />

Kinder mit großer Bühnensinnlichkeit verstehen<br />

können, was sich vor ihren Augen abspielt. Und<br />

genau diese Gruppe wollen wir ja als künftige<br />

Besucher unserer Bühnen gewinnen. Ohne die<br />

großzügige Unterstützung der <strong>Stadtsparkasse</strong><br />

wäre es nicht gelungen, eine so faszinierende<br />

Schneekönigin auf die Bühnenbretter zu stellen<br />

und so diesem besonderen Publikum neue<br />

Zugänge zur Welt zu liefern.«<br />

Dankbar ist Schulz auch der <strong>Stadtsparkasse</strong>,<br />

dass sie es dem dafür gegründeten Kuratorium<br />

ermöglicht hat, die Spendenkampagne »Schauspielhaus<br />

2020 – <strong>Düsseldorf</strong>er Bürgerinnen und<br />

Bürger für ihr Theater« in einer eigenen Veranstaltung<br />

den Private Banking-Kunden vorzustellen.<br />

Ziel der Aktion war es, die zwölf Millionen<br />

Euro teure Modernisierung des Zuschauerbereiches<br />

im Schauspielhaus mit zu finanzieren.<br />

Heißt: Wenn über Spenden von <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Bürgern sechs Millionen Euro zusammenkommen,<br />

übernehmen das Land NRW und die Stadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong> die andere Hälfte der Kosten. »An<br />

dem Abend in der <strong>Stadtsparkasse</strong> ist eine sehr<br />

schöne Summe zusammengekommen«, freut<br />

sich der Theaterchef und aktives Kuratoriumsmitglied<br />

der Kampagne. Auch sie hat dazu beigetragen,<br />

dass die Aktion ihren Zweck erfüllt hat<br />

und die sechs Millionen Euro der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Bürger eingesammelt werden konnten.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

In einem Punkt ist sich der Generalintendant<br />

sicher: Trotz aller Widrigkeiten und möglicher<br />

Komplikationen ist ab Herbst 2019 die vom<br />

Architekten Bernhard Pfau entworfene Spielstätte<br />

auf dem Gustaf-Gründgens-Platz wieder<br />

vollständig bespielbar. Es wird dann um die<br />

50 Millionen Euro gekostet haben. Doch was geschieht<br />

dann mit dem »Central« zwischen Hauptbahnhof<br />

und Worringer Platz? Wie die Zuschauerzahlen<br />

zeigen, hat das Publikum die ehemalige<br />

Paketpost inzwischen in sein Herz geschlossen.<br />

Schulz wägt ab: »Hier ist das Bespielen nicht<br />

ganz einfach. Für das Publikum ist es gut, aber<br />

für uns, für die Technik ist es ein fast unvorstellbarer<br />

Aufwand, beispielsweise Kulissen dort aufund<br />

abzubauen. Es gibt dort nicht die Hilfsmittel,<br />

die uns auf einer regulären Bühne zur Verfügung<br />

stehen. Natürlich können wir auf das »Central«<br />

auch in Zukunft als Werkstatt und Produktionszentrum<br />

nicht verzichten. Wir suchen aber einen<br />

Weg, um es auch in Zukunft als Spielstätte für<br />

Angebote an ein junges Publikum erhalten zu<br />

können.<br />

Was seine eigene Zukunft in <strong>Düsseldorf</strong> betrifft,<br />

scheint Schulz relativ klar zu sehen: Sein Vertrag<br />

läuft 2021 aus. Wird er noch einmal verlängern?<br />

»Meine Zeit in <strong>Düsseldorf</strong> war bislang eine Zeit<br />

größter und außergewöhnlicher Anstrengungen<br />

aufgrund der Bedingungen – für mich und<br />

alle Mitarbeiter des Hauses. Bislang war nichts<br />

normal. Vielleicht möchte ich nach 2021 noch<br />

einmal mit Ruhe, spielerischer Leichtigkeit und<br />

weniger Pragmatismus Intendant eines Hauses<br />

mit einer festen, wieder glänzenden Spielstätte<br />

sein, genießen, nur noch Theater für die<br />

Menschen in <strong>Düsseldorf</strong> machen zu können und<br />

sehen, dass sich der Kampf um den Erhalt des<br />

Schauspielhauses gelohnt hat.«<br />

WILFRIED SCHULZ wurde 1952 in Falkensee bei<br />

Berlin geboren. Er studierte an der Freien Universität<br />

Berlin und der Nouvelle Sorbonne in Paris<br />

Theaterwissenschaft, Politologie und Germanistik<br />

und schloss sein Studium mit einer Arbeit über<br />

das Théâtre der Ariane Mnouchkine ab. Unter<br />

der Intendanz von Ivan Nagel arbeitete Schulz<br />

von 1986 bis 1988 als Dramaturg am Staatstheater<br />

Stuttgart. 1988 begann die Zusammenarbeit<br />

mit dem Intendanten Frank Baumbauer,<br />

zunächst als Chefdramaturg des Theaters Basel<br />

und von 1993 bis 2000 als Chefdramaturg des<br />

Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Von<br />

2000 bis 2009 war Wilfried Schulz Intendant<br />

des Schauspielhauses Hannover. In der Spielzeit<br />

2009/10 übernahm Wilfried Schulz die Intendanz<br />

des Staatsschauspiels Dresden. Seit der Spielzeit<br />

2016/17 leitet er das Düssel dorfer Schauspielhaus<br />

als Generalintendant.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!