Stadtsparkasse Düsseldorf | Geschäftsbericht 2017
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Schulz bewegt »D’Haus«<br />
Was haben das Schauspielhaus und die<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er Fortuna aktuell gemeinsam?<br />
Die Antwort kommt aus dem Osten: Seit<br />
2016 beflügeln jeweils eine Verpflichtung aus<br />
Dresden Erfolgsphantasien. Beim Traditionsverein<br />
initiierte Vorstandsvorsitzender<br />
Robert Schäfer die Rückkehr in die oberste<br />
deutsche Fußballliga, bei der Traditionsbühne<br />
ist es Wilfried Schulz, der das Haus<br />
zurück in die erste Reihe der wichtigsten<br />
deutschsprachigen Schauspieltheater<br />
geführt hat. Und es gelang ihm in einer Zeit<br />
voller Provisorien: Das eigentliche Theatergebäude<br />
am Gustaf-Gründgens-Platz dient<br />
seit über zwei Jahren vor allem Bauarbeitern<br />
statt Schauspielern als Arbeitsplatz.<br />
Die Geschichte des <strong>Düsseldorf</strong>er Schauspielhauses<br />
reicht zurück bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts.<br />
Man schrieb das Jahr 1747, als die<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er für ihren Kurfürsten Karl Theodor<br />
das ehemalige Gießhaus des Barockbildhauers<br />
Gabriel de Grupello in ein Theater umbauten.<br />
Es folgten viele Ortswechsel bis der Gustaf-<br />
Gründgens-Platz 1970 Standort des Theaters<br />
wurde. Eine erste künstlerische Blüte feierte das<br />
Haus unter dem Intendanten Karl Leberecht<br />
Immermann zur Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />
Ab 1905 wurde unter Luise Dumont und Gustav<br />
Lindemann das Schauspielhaus zu einer<br />
Reformbühne, die neue Maßstäbe in der deutschsprachigen<br />
Theaterwelt setzte. Ab 1947 machten<br />
die Inszenierungen des Intendanten Gustaf<br />
Gründgens das <strong>Düsseldorf</strong>er Schauspielhaus<br />
zur bedeutendsten Theaterbühne Europas.<br />
Sein Nachfolger Karl Heinz Stroux festigte mit<br />
Klassiker-Inszenierungen und Stücken der<br />
klassischen Moderne den Ruf des Hauses. Am<br />
16. Januar 1970 begann dann mit der Aufführung<br />
von Büchners Revolutionsstück »Dantons<br />
Tod« die Geschichte des Theaters am heutigen<br />
Standort. Vor gut zehn Jahren setzte ein schleichender<br />
Niedergang des Schauspielhauses ein:<br />
Sinkende Zuschauerzahlen, sinkendes künstlerisches<br />
Renommee, finanzielle Engpässe und<br />
häufige Intendantenwechsel kennzeichneten<br />
die Lage. »Es war leergespielt, und es hatte kein<br />
gutes Image«, beschreibt Wilfried Schulz die<br />
Situation, die er vorfand, als er seinen Vertrag<br />
über die Generalintendanz unterschrieb.