Stadtsparkasse Düsseldorf | Geschäftsbericht 2017
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SONSTIGE RISIKEN<br />
RISIKODEFINITION<br />
Alle Risiken, die sich den Liquiditätsrisiken,<br />
Marktpreisrisiken, Adressenrisiken sowie den<br />
operationellen Risiken nicht bzw. nicht<br />
eindeutig zuordnen lassen, stellen so genannte<br />
sonstige Risiken dar. Sie finden ihre Ausprägung<br />
als strategische Risiken.<br />
Strategische Risiken unterteilen sich wiederum<br />
in das strategische Planabweichungsrisiko und<br />
das Geschäftsfeldrisiko (Vertriebsrisiko).<br />
Die Strategische Planung befasst sich mit der<br />
Erarbeitung genereller Handlungsalternativen<br />
hinsichtlich der Erschließung, Sicherung<br />
und Fortentwicklung von Geschäfts- und<br />
Erfolgspoten zialen im Sinn der langfristigen<br />
Existenzsicherung des Kreditinstituts. Damit<br />
können Gefahren einhergehen, die sich aus dem<br />
Planungsprozess, dem strategischen Umfeld und<br />
aus den zum Einsatz kommenden Verfahren und<br />
Methoden ergeben. Hierunter werden auch die<br />
Kosten- und Ertragsrisiken und der langfristige<br />
Eigenkapitalaufbau subsumiert.<br />
Das Geschäftsfeldrisiko (Vertriebsrisiko)<br />
bezeichnet die Risiken, die durch strategische<br />
Entscheidungen der Geschäftsleitung über das<br />
bankbetriebliche Leistungsprogramm entstehen.<br />
Davon betroffen sind die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der einzelnen Produkte und damit ihr Absatz<br />
(Absatzrisiken). Es wird beeinflusst durch das<br />
Auftreten neuer Wettbewerber bzw. durch die<br />
schnellere und effizientere Markt reaktion von<br />
Wettbewerbern (Wettbewerbsrisiko). Die Risiken<br />
manifestieren sich in Kundenverlusten und<br />
einer volatilen Geschäftstätigkeit. Es ergeben<br />
sich Wechselwirkungen zu anderen Risiken<br />
wie z. B. Reputationsrisiko, Kreditrisiko und<br />
Liquiditätsrisiken.<br />
RISIKOBEURTEILUNG<br />
Die sonstigen Risiken werden anhand eines<br />
Stellvertretermodells gemessen. Hierbei werden<br />
Plan- und Ist-Werte für Personalkosten, Sachkosten,<br />
Provisionsergebnis und sonstige ordentliche<br />
Erträge bzw. Aufwendungen einander gegenübergestellt<br />
(Historie seit 2003). Die jeweilige Abweichung<br />
stellt die Risiko größe dar, auf die die Messung<br />
mit dem entsprechenden Konfidenzniveau<br />
erfolgt. Mitte <strong>2017</strong> wurde die Risikomessung auf<br />
die Zinsmarge als weitere GuV-Größe erweitert.<br />
Die Quantifizierung des Risikos basiert ebenfalls<br />
auf den historischen Standardabweichungen aus<br />
einem Margen-Plan-Ist-Vergleich.<br />
Die Limite für die sonstigen Risiken wurden in<br />
beiden Sichten in <strong>2017</strong> stets eingehalten.<br />
Die Risiko simulation betrug per 31.12.<strong>2017</strong><br />
periodisch 29,2 Mio. Euro und wertorientiert<br />
79,5 Mio. Euro. Dem standen Limite von<br />
37 Mio. Euro (periodisch) bzw. 100 Mio. Euro<br />
(wertorientiert) gegenüber.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg<br />
der Risikowerte, da in <strong>2017</strong> die sonstigen Risiken<br />
um das Margenrisiko ergänzt wurden.<br />
RISIKOSTEUERUNG<br />
Absatzrisiken werden im Rahmen der Vertriebssteuerung<br />
gemanagt. Der strategischen Positionierung<br />
gegen Absatzrisiken dienen das breite<br />
Produktangebot, die regionale Heterogenität, die<br />
Nutzung unterschiedlicher Vertriebswege und<br />
Kundenbindungskonzepte.<br />
Der Gefahr steigender Kosten begegnet die<br />
<strong>Stadtsparkasse</strong> <strong>Düsseldorf</strong> durch ein Budgetierungsverfahren<br />
und laufende Überwachung der<br />
Kostenentwicklung. Kostenrisiken werden im<br />
Rahmen eines wertorientierten Verfahrens vom<br />
Risikodeckungspotenzial abgezogen. Strategisch<br />
positioniert sich die <strong>Stadtsparkasse</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
über die laufende Optimierung der Prozesse,<br />
geeignete Outsourcing-Maßnahmen und eine<br />
mittelfristig angelegte Steuerung der Personalkapazitäten.<br />
Zur Berücksichtigung strategischer Risiken<br />
werden im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses<br />
die Grundlagen des Geschäftsmodells<br />
überprüft und die notwendigen strategischen<br />
Impulse entwickelt. Zudem sind adverse<br />
Planszenarien Bestandteil des jährlichen<br />
Planungsprozesses.