21.08.2018 Aufrufe

Stadtsparkasse Düsseldorf | Geschäftsbericht 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LAGEBERICHT <strong>2017</strong> 69<br />

der Refinanzierungskosten im Stressfall. Hierzu<br />

wird die maximal auftretende Liquiditätslücke<br />

der kommenden 5 Jahre im Stressfall ermittelt.<br />

Als Risikomaß für das Liquiditätsfristentransformationsrisiko<br />

(Missverhältnis in der Laufzeit<br />

zwischen Aktiva und Passiva (Finanzierung<br />

langfristiger Anlagen durch kurzfristige<br />

Refinanzierungen)) werden die (fiktiven) Kosten<br />

für das Schließen der offenen Gaps verwendet.<br />

Es wird sowohl das barwertige Risiko als auch<br />

die GuV-Auswirkung der kommenden 12 Monate<br />

ausgewiesen.<br />

In vierteljährlichen Abständen wird im Vorstand<br />

der Stresstestbericht erörtert. Die Stresstests<br />

umfassen fünf Stressszenarien. Im Wesentlichen<br />

werden globale Rezession, Verwerfungen der<br />

Finanzmärkte (Zins, Liquidität) sowie mögliche<br />

Einflüsse auf das Kreditportfolio betrachtet.<br />

Aufgrund der expansiven Notenbankpolitik wird<br />

darüber hinaus halbjährlich ein Stressszenario<br />

»Zentralbankenkrise« berechnet. Ausgehend von<br />

Forderungsausfällen bei den Euro-Gläubigerländern<br />

kommt es in diesem Szenario zu einer<br />

Vertrauenskrise (EZB kann nicht mehr gegensteuern,<br />

fallende Kurse am Kapitalmarkt, Kreditkrise,<br />

Liquiditätsabflüsse).<br />

Halbjährlich wird der Stresstest ergänzt um<br />

inverse Stresstests auf den Risikoebenen Zinsen,<br />

Credit spreads, Aktien-/Marktpreis und Kredite.<br />

Weiterhin werden ausgesuchte Sensitivitätsstresstests<br />

(z. B. für Zinsänderungsrisiko und Beteiligungen)<br />

berechnet. Eine weitere Komponente<br />

des Stresstestberichts sind die Überlegungen<br />

bei Eintritt des maximalen Verlustes. Dabei wird<br />

angenommen, dass die einzelnen Risikoarten<br />

in voller Höhe der zugeteilten periodischen<br />

Limite schlagend werden. Die Auswirkung auf<br />

die regulatorischen Vorgaben (Gesamtkapitalquote,<br />

Kernkapitalquote und Groß kreditgrenze)<br />

sowie auf die Fortführung des Geschäftsmodells<br />

(auf Basis einer dann möglichen neuen Limitallokation)<br />

wird dargestellt.<br />

Im Rahmen der Mehrjahresplanung erfolgt<br />

zudem die Berechnung von zwei adversen<br />

Szena rien im Hinblick auf die wesentlichen<br />

Ertragskomponenten (periodische Ebene).<br />

In jährlichen Abständen wird in gesonderten<br />

Reports über die Risikoinventur sowie über<br />

Outsourcing berichtet.<br />

Der Vorstand erörtert vierteljährlich die Risikolage<br />

im Risikoausschuss des Aufsichtsgremiums.<br />

Die Angemessenheit der Risikomanagementverfahren<br />

wird jährlich im Rahmen von<br />

Systemchecks validiert und durch den Vorstand<br />

genehmigt.<br />

METHODEN ZUR ABSICHERUNG<br />

Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos<br />

werden neben bilanziellen Instrumenten auch<br />

Zinsswaps sowie Forward Rate Agreements im<br />

Bankbuch eingesetzt. Das Swapvolumen hat sich<br />

von 2.879 Mio. Euro auf 3.724 Mio. Euro erhöht<br />

und beinhaltet Kundengeschäfte in Höhe von<br />

240 Mio. Euro (Vorjahr: 65 Mio. Euro), die dem<br />

Bankbuch zugeordnet sind. Das Volumen<br />

der Forward Rate Agreements hat sich von<br />

400 Mio. Euro auf 700 Mio. Euro erhöht. Zu<br />

Kundengeschäften in Derivaten sowie einzelnen<br />

bilanziellen Geschäften wurden Sicherungsgeschäfte<br />

abgeschlossen und Bewertungseinheiten<br />

gebildet (siehe Abschnitt »Bewertungseinheiten<br />

gemäß § 254 HGB«).<br />

Währungspositionen aus Kundengeschäften<br />

werden durch Devisentermingeschäfte<br />

weitestgehend geschlossen.<br />

In Spezialfonds sind die offenen Währungspositionen<br />

auf max. 20 Mio. Euro limitiert<br />

(offene Positionen: 3,4 Mio. Euro per 31.12.<strong>2017</strong><br />

(Vorjahr: 1,7 Mio. Euro)).<br />

Die Fremdwährungsposition USD innerhalb<br />

des Private Equity-Portfolios wird weitgehend<br />

über Währungstermingeschäfte abgesichert.<br />

BEWERTUNGSEINHEITEN<br />

GEMÄSS § 254 HGB<br />

Die im Risikomanagement dokumentierten<br />

Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen<br />

des § 254 HGB erfüllen, werden auch für<br />

bilanzielle Zwecke als Sicherungsbeziehung<br />

(Bewertungseinheit) behandelt.<br />

Die bilanzielle Behandlung von Bewertungseinheiten<br />

gemäß § 254 HGB erfolgt nach den gesetzlichen<br />

Vorschriften und den Interpretationen<br />

des Rechnungslegungsstandards IDW RS HFA 35.<br />

Auf dieser Basis ermittelt die <strong>Stadtsparkasse</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> für jede Bewertungseinheit zum<br />

Bilanzstichtag die Wertänderung von Grundund<br />

Sicherungsgeschäft. Dabei wird nach<br />

Wertänderungen, die auf gesicherte Risiken und<br />

solche, die auf ungesicherte Risiken entfallen,<br />

differenziert.<br />

Die auf gesicherte Risiken entfallenden Wertänderungen<br />

werden auf der Grundlage der soge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!