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DOSSIER<br />
Damit die Reise wie<br />
im Flug vergeht<br />
Egal, ob im Auto, im Zug oder im Flugzeug: Eher früher als<br />
später stellt sich bei Kindern Langeweile ein. Dann heisst es<br />
vorbereitet sein, damit die Reise in die Ferien nicht zur<br />
Nervenprobe wird – für alle Beteiligten.<br />
TEXT DINO NODARI | ILLUSTRATION NICOLAS KRISTEN<br />
Die Übergänge vom Quengeln und Nörgeln zum Zappeln<br />
und weiter zum Wutausbruch sind zumeist<br />
fliessend. «Sind wir schon da? Wie lange dauert es<br />
noch?» Mit Kindern zu reisen, ist nicht immer einfach.<br />
In engen Sitzen und Reihen gibt es in der Regel wenig<br />
Bewegungsfreiheit und den Kleinen wird schnell langweilig.<br />
Doch wer gut darauf vorbereitet ist, erspart sich und den<br />
Mitreisenden die nervliche Zerreissprobe. Und mit cleveren<br />
Spieletipps vergeht die Zeit wie im Flug. Zur Not kann ja immer<br />
noch ein Tablet eingepackt werden. Apps und Videos<br />
sind zwar pädagogisch nicht sehr sinnvoll, aber man kann<br />
auf Reisen auch einmal ein Auge zudrücken.<br />
Im Auto:<br />
Bei langen Autofahrten in der Nacht oder frühmorgens abfahren.<br />
Und tagsüber genügend Pausen einrechnen. Im idealen<br />
Fall kann man sie auch nutzen, um etwas zu erleben.<br />
Eine Sehenswürdigkeit, ein Badesee oder auch einfach ein<br />
Spielplatz finden sich fast überall. Diese Pausen können gut<br />
eingeplant werden und unterbrechen die für Kinder langweilige<br />
Fahrt. Geht der Nachwuchs noch aufs Töpfchen,<br />
kann es von Vorteil sein, dieses mit dabei zu haben. Einerseits<br />
kann die Pipipause fast überall stattfinden und andererseits<br />
müssen die Kinder so nicht auf allenfalls dreckige<br />
Raststätten-WCs. Feuchttücher, Plastiktüten, Windeln, Ersatzkleider<br />
und Snacks sollten griffbereit sein. Babynahrung<br />
kann vorbereitet werden, so dass nur noch heisses Wasser<br />
aus der Thermosflasche beigefügt werden muss und auch für<br />
die Grösseren empfiehlt es sich, genügend (krümelfreie)<br />
Snacks und Getränke mitzunehmen. Als Spiele eigenen sich<br />
Kreativ-Klassiker wie «Ich packe meinen Koffer» oder «Ich<br />
sehe was, was du nicht siehst». Da es bei einer Autofahrt viel<br />
zu entdecken gibt, können auch eigene Spiele erfunden werden,<br />
etwa wer sieht als Erster jeweils eine Brücke oder ein<br />
rotes Auto… Zur Not kann ein Erwachsener auf die Rückbank<br />
wechseln, um die Kinder zu unterhalten.<br />
Familie Meier/<br />
Kalbermatten vertreibt<br />
sich die Zeit mit Kartenspielen<br />
im Pendolino<br />
nach Mailand<br />
Im Zug:<br />
Bei längeren Zugfahrten – gerade zur Ferienzeit – empfiehlt<br />
es sich, Sitze frühzeitig zu reservieren. So kann allenfalls<br />
ausgewählt werden, ob es ein Abteil mit Tisch (ideal für<br />
Spiele) oder mit mehr Beinfreiheit sein soll. Im zweiten Fall<br />
kann man auch eine Krabbeldecke auslegen, damit sich das<br />
Baby etwas bewegen kann. Da es in der Ferienzeit im Zug<br />
eng werden kann, empfiehlt sich ein Kinderwagen, der klein<br />
zusammenklappbar ist. Auch ist es ratsam, den Wagen nicht<br />
zu voll zu beladen, da dieser sehr wahrscheinlich zusammengefaltet<br />
werden muss. Wichtig ist vor allem auch, dass<br />
genügend Snacks eingepackt werden. Gibt es einen Tisch,<br />
eignen sich im Zug Gesellschaftsspiele wie Uno oder Eile mit<br />
Weile (es gibt von vielen Spielen Reisevarianten mit Magneten).<br />
Oder es werden Wortspiele wie «Stadt, Land, Fluss» gespielt.<br />
Dabei wird ein Anfangsbuchstabe vorgegeben und<br />
Worte in der jeweiligen Kategorie gesucht. Ist der erste fertig<br />
mit allen Begriffen, müssen alle anderen die Stifte weglegen.<br />
Bei den Kategorien müssen nicht immer die klassischen<br />
Dinge (Stadt, Land, Fluss) gesucht werden. Warum nicht<br />
mal Promis, Essen oder auch Schimpfwörter suchen?<br />
Im Flugzeug:<br />
Fliegt das Kind zum ersten Mal, kann das Erlebnis schon<br />
vorher vorbereitet werden. Beim «Flugzeug» spielen können<br />
der Check-in, die Sicherheitskontrolle und der Flug durchgespielt<br />
werden. Auch das Kuscheltier muss durch die Sicherheitskontrolle.<br />
Auf Langstreckenflügen kann für Kleinkinder<br />
die Mitnahme der Babyschale sinnvoll sein, Kindermenüs<br />
sollten vorbestellt werden. Der veränderte Luftdruck beim<br />
Starten und Landen des Flugzeugs kann zu Ohrenschmerzen<br />
führen. Einige Babys reagieren darauf mit Weinen oder<br />
Schreien, so können sie den Druckausgleich befördern.<br />
Kauen, Essen oder Trinken können da Abhilfe schaffen –<br />
oder auch einfach ein Schnuller. Im engen Flugzeug ist es<br />
sinnvoll, Ersatzwindeln und -kleider griffbereit zu haben,<br />
ebenfalls Snacks und kleines Spielzeug. Warum nicht auch<br />
ein ganz neues Spielzeug, das sogar noch als Geschenk verpackt<br />
ist. So sind die Kids noch etwas länger beschäftigt.<br />
Ideal sind ein Malbuch und Stifte, ein kleines Wimmelbuch,<br />
ein neuer Comic oder auch Sticker, die in ein Heft oder auf<br />
ein Papier geklebt werden können. Auch gut funktionieren<br />
Wortspiele (siehe Zug). Ältere Kinder werden sich ziemlich<br />
schnell dem Bordunterhaltungsprogramm zuwenden. ◆<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | touring 19