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Touring Juni 2019

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Überraschungen<br />

abseits der Riviera<br />

Die Küste Liguriens ist wunderschön, doch ziemlich<br />

überlaufen. Dabei lohnt auch das grüne Hinterland<br />

mit seinen Hügeln, mittelalterlichen Borghi und<br />

spannenden Kleinstbetrieben, in denen engagierte<br />

Menschen Beeindruckendes schaffen.<br />

REPORTAGE JULIANE LUTZ<br />

Ein Frosch bringt mir nach dem Abendessen<br />

im Restaurant des Le Macine del Confluente<br />

noch ein Ständchen. Was für ein netter<br />

Abschluss eines wunderbaren Mahls,<br />

das aus Artischockensalat und mit Lavendel gefülltem<br />

Kaninchen bestand. Das B&B mit seinen<br />

Gebäuden aus Natursteinen liegt im grünen<br />

Nirgendwo zwischen Taggia und Badalucco.<br />

Ausser Tierstimmen ist nichts zu hören.<br />

Beim Frühstück geht es mit ligurischen Köstlichkeiten<br />

weiter. Ein Tisch allein ist dem Kleingebäck<br />

der Region gewidmet. «Stroscia ist ein mit<br />

Olivenöl gebackener Kuchen und das sind Biscotti<br />

mit Lavendel», beschreibt Wirtin Tiziana<br />

Oliva, die mit ihrem Mann Gigi Prevedini 2006<br />

das B&B eröffnete, zwei der Sorten.<br />

Mattia Rossi und<br />

seine Mutter Ornella<br />

sind die Köpfe hinter<br />

Pane di Triora<br />

FREIZEIT<br />

Triora duftet nach Brot<br />

Ligurien steht nicht nur für Meer, sondern auch<br />

für eine fantastische Küche. Die lernt man in<br />

den überlaufenen Küstenorten kaum kennen,<br />

sondern eher im Hinterland. Im Westen Liguriens<br />

gibt es zahlreiche sehenswerte Orte. Auch<br />

sie sind gut besucht, aber noch weit vom Overtourism<br />

der Cinque Terre entfernt. Das im Mittelalter<br />

gegründete Triora ist ein auf 765 Metern<br />

über dem Meer gelegenes Borgo im Valle Argentina,<br />

das ich nach einer Fahrt durch noch nebelverhangenes<br />

Gebirge erreiche. Beim Ortseingang<br />

weist ein Schild mit einer Hexe darauf hin,<br />

wodurch Triora einst Berühmtheit erlangte: Prozesse,<br />

denen im 16. Jahrhundert rund 30 Frauen<br />

zum Opfer fielen. Ein kleines Museum erinnert<br />

daran. Es ist schön, sich durch das Labyrinth der<br />

Gassen treiben zu lassen, die sich kreuzen und<br />

unter prächtigen Häusern hindurch führen.<br />

Heute ist Trioria vor allem für sein Brot bekannt,<br />

das der fröhliche Bäcker Mattia Rossi jeden<br />

Nachmittag backt. Unterstützt von der Mutter<br />

und ein paar Mitarbeitern, ist das gute Pane di<br />

Triora mittlerweile in ganz Ligurien, ja sogar<br />

Italien bekannt. Das Weizenbrot hat eine knusprige<br />

Kruste und hält sich lange. Beim Besuch<br />

→<br />

Regionale Köstlichkeiten im B&B Le Macine del Confluente<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | touring 61

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