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Touring Juni 2019

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CLUB<br />

Streitbarometer Verkehrsrechtsschutz<br />

2,58 %<br />

164 Tage<br />

1236 Fr.<br />

Nordwestschweiz<br />

3,77 %<br />

157 Tage<br />

Zürich<br />

1124 Fr.<br />

2,36 %<br />

144 Tage<br />

945 Fr.<br />

2,40 %<br />

186 Tage<br />

1462 Fr.<br />

Zentralschweiz<br />

2,51 %<br />

170 Tage<br />

1441 Fr.<br />

Espace Mittelland<br />

Ostschweiz<br />

3,62 %<br />

174 Tage<br />

1156 Fr.<br />

2,77 %<br />

149 Tage<br />

1727 Fr.<br />

Tessin<br />

Genferseeregion<br />

Häufigkeit<br />

Personen pro 100<br />

Dauer<br />

in Tagen<br />

Kosten<br />

in Franken<br />

WIE VIEL KOSTET EIN<br />

RECHTSSTREIT?<br />

FOTO KEYSTONE<br />

schaft mit sich bringen, Konflikte<br />

selbst und direkt zu lösen. «Selbstverständlich<br />

ohne Faustrecht, sondern in<br />

bekannter Manier und eben jener älteren<br />

Tradition, die Wert darauf legt, sich<br />

bei Konflikten zunächst mit den direkt<br />

Involvierten an einen Tisch zu setzen»,<br />

interpretiert Mäder.<br />

Männer und Frauen<br />

streiten anders<br />

Bei den Geschlechtern zeigt sich, dass<br />

zwei Drittel aller Streitigkeiten rund um<br />

die Mobilität von Männern ausgelöst<br />

werden. Männer streiten demnach in<br />

diesem Bereich doppelt so oft wie<br />

Frauen. Besonders gross ist die Diskrepanz<br />

bei den Verkehrsregelverletzungen<br />

und bei den Verkehrsunfällen, wo die<br />

Verteilung sogar bei rund drei Viertel<br />

zu einem Viertel liegt. Auch die Durchschnittskosten<br />

der Streitigkeiten sind<br />

bei Männern 25 Prozent teurer. Frauen<br />

streiten hingegen länger. So dauert ein<br />

Rechtsstreit bei Frauen im Durchschnitt<br />

fast einen Monat länger als bei Männern.<br />

«Ja, dieser Befund dokumentiert,<br />

wie das klassische Rollenverständnis<br />

noch funktioniert», erklärt Ueli Mäder.<br />

Männer agierten offenbar aufbrausender<br />

und vermehrt nach dem Muster:<br />

Heute handeln, morgen denken. Egal,<br />

was es kostet. «Frauen reagieren zurückhaltender<br />

und beharrlicher», so<br />

Mäder.<br />

Weitere Teile des<br />

Barometers folgen<br />

Mit dem Streitbarometer unterstreicht<br />

der TCS nicht nur seine Expertise rund<br />

um die Themen Reisen und Mobilität,<br />

sondern auch seine langjährige Erfahrung<br />

im Bereich des Rechtsschutzes.<br />

Nebst dem Verkehrsrechtsschutz bietet<br />

die Assista zudem Privat- und Gebäuderechtsschutzversicherungen<br />

an. Auch<br />

zu diesen beiden, ebenso interessanten<br />

Themen, hat der TCS spannende Erkenntnisse<br />

bezüglich des Streitverhaltens<br />

gesammelt. Diese werden in zwei<br />

weiteren Teilen des TCS-Streitbarometers<br />

noch im Laufe dieses Jahres präsentiert.<br />

Wir dürfen also gespannt sein, wie<br />

Herr und Frau Schweizer streiten, wenn<br />

sie sich für ihr Recht in Alltagssituationen<br />

oder für ihr Zuhause einsetzen. ◆<br />

Gemäss der Assista Rechtsschutz AG<br />

kostet ein Rechtsstreit durchschnittlich<br />

1200 Franken. Diese relativ tiefen<br />

Kosten sind vor allem auf die Eigenleistung<br />

der über 80 Hausjuristinnen<br />

und -juristen an acht Standorten in<br />

der Schweiz zurückzuführen, die in<br />

der Lage sind, den Versicherten bei<br />

einem Grossteil der Angelegenheiten<br />

ohne externe Anwälte zur Seite zu<br />

stehen. Dennoch können einzelne<br />

Fälle sehr kostspielig sein: Das teuerste<br />

Prozent der Verkehrsrechtsschutz-Fälle<br />

kostet über 10 000 Franken,<br />

einzelne sogar weit über 100 000<br />

Franken – was eine Person ohne<br />

Rechtsschutz-Versicherung finanziell<br />

stark belasten kann.<br />

Zur Person:<br />

Ueli Mäder (68) ist emeritierter<br />

Professor für Soziologie<br />

an der Universität<br />

Basel und der Hochschule<br />

für Soziale Arbeit.<br />

Zu seinen Arbeitsschwerpunkten<br />

zählen die soziale<br />

Ungleichheit und Konfliktforschung.<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | touring 71

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