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Touring Juni 2019

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DOSSIER<br />

Die ersten Erinnerungen<br />

Ein Kleinkind könne sich gar nicht an eine Reise erinnern,<br />

argumentieren die Gegner von Kleinkindern im Flugzeug.<br />

«Mich dünkt, dass das Reisen meiner Tochter und ihrer persönlichen<br />

Entwicklung gut tut. Sie erinnert sich an vieles; es<br />

liegt an den Eltern, diese Erinnerungen wach zu halten», hält<br />

die Bloggerin Aurélie Amiot entgegen. Für den Kinderarzt<br />

sind mehrere Faktoren zu beachten: «Man muss überlegen,<br />

ob es Sinn macht, die Kleinkinder ans andere Ende der Welt<br />

mitzunehmen. Aber es kann auch ein schöner Moment sein,<br />

der ihnen zugutekommt. Die ersten bewussten Erinnerungen<br />

entstehen jedoch erst im Alter von drei oder vier Jahren.»<br />

Gewisse Eltern, wie Valérie, verzichten ganz auf Langstreckenflüge:<br />

«Ein solcher Flug schränkt die Freiheit des Babys<br />

ein, das ab sechs oder sieben Monaten Platz braucht, um sich<br />

zu bewegen.» Die reiselustige Frau findet es unpraktisch, ein<br />

Kind während mehrerer Stunden auf dem Schoss zu halten,<br />

ganz abgesehen von den Schlafpausen, den Mahlzeiten und<br />

dem Windelwechseln. Die laute Umgebung, das grelle Licht<br />

wie auch die vielen Passagiere über längere Zeit erachtet sie<br />

als viel zu intensiv für ein Baby. «Im Auto können wir anhalten<br />

und frische Luft schnappen, was im Flugzeug nicht geht.»<br />

Auch wenn die Frage der Langstreckenflüge mit Babys umstritten<br />

bleibt, denken viele – wie Globetrotterin Stephanie –,<br />

dass es jedem freisteht, zu reisen mit wem es ihm beliebt.<br />

Und Aurélie Amiot fügt an: «Wenn die Kinder gesund sind,<br />

stellt sich nur eine Frage: Fühlen sich die Eltern wohl? Wenn<br />

ein langer Flug für sie Stress bedeutet, lohnt es sich nicht.» ◆<br />

* Die Personen sind fiktiv<br />

Wenn Sie das<br />

Abenteuer wagen…<br />

Wahl des Reiseziels<br />

Die Bloggerin Aurélie Amiot vermeidet hoch gelegene oder<br />

sehr heisse Destinationen. Was Nadine und ihren Mann betrifft,<br />

haben sie sich für La Réunion entschieden, weil die angenehmen<br />

Temperaturen und die Grösse der Insel es ihnen<br />

erlauben, während zwei Wochen am gleichen Ort zu bleiben<br />

und dabei zumeist die Schlafpausen zu wahren. Westliches<br />

Essen, ein mässiger Jetlag sowie ein geringes Gesundheitsrisiko<br />

machten die Destination attraktiv. Kinderarzt<br />

Jean-Baptiste Armendgaud hält es für erforderlich, den<br />

Aufenthalt auf die damit verbundenen Gefahren hin zu<br />

überprüfen. Er empfiehlt dringend, sich bei auf Reisemedizin<br />

spezialisierten Ärzten zu erkundigen und sich über die<br />

politischen Gefahren einer Region zu informieren. «Allerdings<br />

bin ich vorsichtig mit Stigmatisierungen, denn bei<br />

einem Aufenthalt in einem Top-Hotel in einem sicheren<br />

Gebiet sind die Risiken geringer. Was den Jetlag anbelangt,<br />

haben Kinder grössere Fähigkeiten als wir, ihren Schlaf zu<br />

regulieren.»<br />

Reiseinfos: tcs.ch/reiseinfos, safetravel.ch<br />

Das Kind vorbereiten<br />

«Wir empfehlen, mit dem Kind über die Reise zu reden, seine<br />

Lust auf die Flugreise zu wecken und ihm alle Etappen zu<br />

erklären», sagt die Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott. Ein<br />

Vorabend -Check-in und ein Nachtflug vereinfachten die Aufgabe.<br />

Bei Swiss und den meisten anderen Fluggesellschaften<br />

können Familien zuerst an Bord und erhalten geeignete<br />

Plätze. Auf Langstreckenflügen sind Kinderbetten verfügbar,<br />

und spezielle Menüs können im Voraus reserviert werden.<br />

Mehr Infos zu Kindern im Flugzeug: tcs.ch/kinder-im-flugzeug<br />

An Bord<br />

«Das Flugpersonal hält für Kinder Puzzles, Ausmalbilder und<br />

andere Spiele bereit», führt die Swiss-Sprecherin aus. «Auf<br />

den längsten Flügen bieten wir in allen Klassen Snacks an»,<br />

fügt Flight Attendant Yassin Yssad hinzu. «Auch muss man<br />

beide Hände frei haben und sich nicht mit zu viel Gepäck<br />

beladen», rät Bloggerin Aurélie Amiot.<br />

Was soll ins Handgepäck?<br />

Hier einige Tipps der Airline Swiss:<br />

■ Lieblingsdecke des Kindes<br />

■ Dicke Socken<br />

■ Spielzeug und Plüschtiere<br />

■ Bevorzugte Zwischenverpflegung<br />

■ Windeln, Reinigungstücher und Ersatzkleidung<br />

■ Schoppen, Schnuller oder Kaugummis und Bonbons zum<br />

Ausgleich der Druckunterschiede<br />

■ Wichtige Medikamente<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | touring 21

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