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architektur Fachmagazin Ausgabe 5 2019

gruene Architektur - Architektur Fachmagazin - Architekten - 2019 - Projekte - gruener Leben - Naturmaterialien - Planer - Ingenieure - Lesen - Zeitschrift - Bau - Interior Design - Sanitär - Baustoffe - Licht

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Start<br />

„Vor langer Zeit“, erzählt ein Mann seinem<br />

Sohn, während beide mit schweren Atemschutzgeräten<br />

und Schutzanzügen auf<br />

einer Hafenmauer sitzen, „war der Planet<br />

Erde von vielen Hügeln und großen Wäldern<br />

bedeckt. Sie existierten damals noch außerhalb<br />

unserer Museen. Wir kletterten auf<br />

diese Berge und konnten auch die Sonnenuntergänge<br />

sehen.“<br />

In dieser Geschichte sind die Wälder verschwunden<br />

und die Berge von Abgasen,<br />

Staub und Rauch verhüllt. Die Natur hat aufgehört<br />

zu existieren und eine Welt ähnlicher<br />

einer Marslandschaft zurückgelassen. Eltern<br />

erzählen ihren Kindern nur noch die Geschichten<br />

von Wäldern, Wiesen und Bergen,<br />

wie sie einst waren. Die Kinder staunen und<br />

können sich das nicht mehr vorstellen. Hunderte<br />

Jahre hat man die Natur und Mutter<br />

Erde als gegeben und selbstverständlich erachtet.<br />

Sie wurde sehenden Auges zerstört,<br />

Hektar Waldflächen verdorrten und wurden<br />

von Käfern gefressen, Städte expandierten<br />

und verbrauchten die natürlichen Ressourcen.<br />

Die Menschheit ignorierte die Zeichen<br />

des Klimawandels und als es ernst wurde –<br />

war es zu spät. Das Grün verschwand und<br />

Staubwolken hüllten alles ein.<br />

In dieser Welt werden von Menschen künstlich<br />

erzeugte „Naturstücke“ produziert, in<br />

Museen gebracht und können so besichtigt<br />

werden. Diese Superstrukturen beinhalten<br />

die Schätze einer Vergangenheit und sollen<br />

die Schönheit der Erde, wie man sie früher<br />

als selbstverständlich ansah, repräsentieren.<br />

In dieser zukünftigen Welt reisen nun<br />

Tausende herum, um diese architektonischen<br />

Megastrukturen und mit ihnen das,<br />

was einmal Natur gewesen war, zu bestaunen:<br />

Denkmäler einer Vergangenheit.<br />

Mittag 12.00 – Vater und Sohn nähern sich einem Denkmal, das an die grünen Berge<br />

und die verschwundenen Gletscher erinnern soll.<br />

Nachmittag 14.00 – Ein Museum von Hügeln, Tälern und landwirtschaftlichen Flächen,<br />

eingebettet in Aussichtsterrassen und Warnschilder.<br />

Abenddämmerung – Kann das eine Pflanze sein?<br />

Nicholas Stathopoulos ist ein Konzeptkünstler.<br />

Der aus Griechenland stammende,<br />

in Australien, Melbourne lebende<br />

Architekt, Designer und Illustrator hat<br />

seine Architekturausbildung an der Architecture<br />

RMIT University absolviert.<br />

Seine Arbeiten befassen sich intensiv<br />

und immer wieder mit den Problemen<br />

des Klimawandels und wollen zum Nachdenken<br />

anregen. Mit flauen Tönen und<br />

einer pastellähnlichen Farbpalette gestaltet<br />

er nostalgische Bilder einer immer<br />

möglicher scheinenden Zukunft. Der<br />

Mensch spielt in ihnen nur noch eine unbedeutende,<br />

winzige Rolle.

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