Loccumer Pelikan 3/2019
Biografien entdecken – Vorbildern begegnen
Biografien entdecken – Vorbildern begegnen
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praktisch 27<br />
Vorfeld eine feste zeitliche<br />
Vorgabe für die Ergebnispräsentation<br />
bekommen.<br />
• In einem zweiten Schritt<br />
nimmt man die Jugendlichen<br />
mit auf die Metaebene:<br />
Wie kam die<br />
Ausstellung zu ihrem Namen?<br />
Welche Antwort<br />
gibt sie auf Anfeindung<br />
und Diskriminierung von<br />
queeren Menschen?<br />
• Abschließend gibt es einen<br />
Blick hinter die Kulissen:<br />
Wer sind die Initiatoren<br />
dieser Ausstellung?<br />
Wie wurde sie in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen<br />
und welche Politiker<br />
haben sich hier stark gemacht?<br />
2. Einzelne Portraits<br />
Eine Fachgruppe entscheidet sich für einzelne<br />
Portraits der Ausstellung, die in ihrem Kontext<br />
besonders interessant sind: Künstler*in nen,<br />
Politiker*innen, Wissen schaftler*in nen etc. Evtl.<br />
bereits vorhandenes und geeignetes Material zu<br />
den einzelnen Personen wird im Vorfeld kollegial<br />
zusammengestellt.<br />
• Die Schüler*innen recherchieren neben dem<br />
historischen Kontext, in dem die jeweilige<br />
Person gewirkt hat, die Bedeutung des jeweiligen<br />
Tuns für das konkrete Fach: Was<br />
wäre die Germanistik ohne Thomas Mann,<br />
Pädagogik ohne Helene Lange, Kunst ohne<br />
Käthe Kollwitz, die Geschichte ohne<br />
Friedrich II. von Preußen oder Christina von<br />
Schweden? Was wäre die Lehre von der<br />
Krankenpflege ohne Florence Nightingale,<br />
die englische Literatur ohne Oscar Wilde<br />
und Virginia Woolf, zeitgenössische Musikgeschichte<br />
ohne Freddie Mercury, Wirtschaftslehre<br />
ohne John Maynard Keynes<br />
oder Biologie und Medizin ohne den Mut<br />
von Lili Elbe? 5<br />
• In einem zweiten Schritt wird der Blick auf<br />
die ausgewählten Persönlichkeiten erweitert:<br />
Welche Bedeutung hatte die Zugehörigkeit<br />
zu LGBTTIQ* für den jeweiligen Menschen?<br />
Spiegelt sich dieser Teil der eigenen<br />
5<br />
In dieser Aufzählung wird deutlich, dass sich eine<br />
Arbeit mit der Ausstellung auch für Berufsbildende<br />
Schulen anbietet.<br />
Identität im künstlerischen / wissenschaftlichen<br />
/ politischen etc. Tun wider? Wie ist<br />
diese Person mit der eigenen Identität öffentlich<br />
und privat umgegangen?<br />
• Abschließend soll auch hier der Blick hinter<br />
die Kulissen und auf den Entstehungskontext<br />
der Ausstellung stehen.<br />
3. Historischen Persönlichkeiten<br />
Man entscheidet sich für eine der historischen<br />
Persönlichkeiten und begibt sich mit den Jugendlichen<br />
exemplarisch in eine vertiefende<br />
Auseinandersetzung mit der Biografie eines<br />
Menschen, der nicht nur kulturell Bedeutsames<br />
geleistet hat, sondern zugleich in der Welt der<br />
Vielfalt sexueller Identitäten beheimatet war.<br />
Religionspädagogisch interessant wären hier<br />
beispielsweise:<br />
Florence Nightingale (1820 – 1910)<br />
Sie begründete die moderne westliche Krankenpflege,<br />
reformierte das Sanitätswesen und<br />
machte die Krankenpflege zu einem anerkannten<br />
und geachteten Beruf für Frauen. Nightingale<br />
legte allgemeine Ausbildungsstandards<br />
fest. Diese und ihre zahlreichen wissenschaftlich<br />
fundierten Veröffentlichungen gelten als<br />
Grundstein der Pflegetheorie. 1860 eröffnete<br />
sie eine eigene Krankenpflegeschule. Mit ihrem<br />
leidenschaftlichen beruflichen Einsatz widersetzte<br />
sich Nightingale den Erwartungen ihrer<br />
Die Portraits von<br />
Florence Nightingale<br />
(li.; Arbeit von Swen<br />
Marcel) und Lili Elbe<br />
(re., Arbeit von Anne<br />
Bengard)<br />
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<strong>Loccumer</strong> <strong>Pelikan</strong> | 3/ <strong>2019</strong>