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Loccumer Pelikan 3/2019

Biografien entdecken – Vorbildern begegnen

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52 informativ<br />

Große Bildwände<br />

erzählen zum einen<br />

von Anne Franks<br />

Leben und ihrer Zeit.<br />

Zum anderen geht es<br />

darum, sich mit der<br />

heutigen Lebenswelt<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Die Schüler*innen<br />

werden von Gleichaltrigen<br />

durch die<br />

Ausstellung begleitet<br />

und angeregt, eigene<br />

Beobachtungen zu<br />

machen.<br />

© Mandy Klötzer /<br />

Anne-Frank-Zentrum<br />

Schüler*innen durch die Ausstellung begleitet<br />

und angeregt, eigene Beobachtungen zu machen,<br />

und das zu entdecken, was einen selbst<br />

und persönlich interessiert.<br />

Veit-Engelmann: Was gibt es da zu entdecken?<br />

Frey: Wenn ich die Ausstellung besuche, tauche<br />

ich in die Bildwelt des Hinterhausverstecks<br />

von Anne und ihrer Familie ein, höre die typischen<br />

Propagandastimmen des Dritten Reiches<br />

und befinde mich am Ende mit einem Replikat<br />

des Tagebuches in einem Raum, der genau<br />

so ist wie Annes Zimmer, in dem sie so lange<br />

versteckt war. Doch hier macht die Ausstellung<br />

nicht halt.<br />

Veit-Engelmann: Sondern?<br />

Frey: Im zweiten Teil geht es genauso intensiv<br />

und interessant darum, sich mit der heutigen<br />

Lebenswelt auseinanderzusetzen. In Kurzgesprächen,<br />

die von Gleichaltrigen angeleitet<br />

werden, geht es um Freundschaft, Solidarität<br />

und die Frage, welchen Menschen und welchen<br />

Informationen ich vertrauen kann.<br />

Veit-Engelmann: Wer steht hinter der Ausstellung?<br />

Frey: In Hameln wird die Ausstellung durch das<br />

Berufsschulpfarramt und an der Elisabeth-Selbert-Schule<br />

durch die Schulleiterin Frau Grimme,<br />

die Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums<br />

Frau Dr. Schmidt und top-engagierte<br />

Kolleg*innen aus den Fachteams Politik und Religion<br />

organisiert. Das Konzept der Ausstellung<br />

stammt vom Anne-Frank-Zentrum in Berlin. In<br />

Wirklichkeit übergeben wir aber von Beginn der<br />

Ausstellung an alles den Schüler*innen und den<br />

Jugendlichen der Evangelischen Jugend, die die<br />

Guides sein werden.<br />

Veit-Engelmann: Es geht also nicht nur um die<br />

Inhalte, sondern auch um deren Vermittlung?<br />

Frey: Genau. Die Jugendlichen sorgen für die<br />

Spannung und die Faszination von „Deine Anne!“<br />

Ohne sie wäre die Ausstellung „nur“ wie<br />

ein Besuch im Museum. Mit ihnen kommen<br />

Leben, Gespräche, einfache und komplizierte<br />

Fragen, Trauer und Lachen in das Forum am<br />

Münsterkirchhof. Aus den Erfahrungen der letzten<br />

beiden Ausstellungen könnte ich jetzt stundenlang<br />

schwärmen. Als einmal zwei Schülerinnen<br />

einen ganzen Tag eine Besuchergruppe<br />

nach der anderen führten, habe ich sie in einer<br />

Kaffeepause getroffen. Meine Aufgabe war es,<br />

Gummibärchen, Kekse und gute Laune zu bringen.<br />

Das war aber völlig überflüssig. Als man<br />

hörte, dass die nächste Gruppe ankam, kehrten<br />

Energie und glänzende Augen zurück und<br />

weiter ging es.<br />

Veit-Engelmann: Wie werden die Jugendlichen<br />

zu „Peer Guides“ ausgebildet? Wie muss<br />

man sich das konkret vorstellen?<br />

Frey: Es wird eine Gruppe von ungefähr 20<br />

Schüler*innen direkt nach dem Aufbau der Ausstellung<br />

an zwei Tagen in Seminarform ausgebildet.<br />

Es gibt Infos über jüdische Gemeinden<br />

in Hameln, lokale Geschichte, und natürlich darüber,<br />

was Anne und ihre Familie in Amsterdam<br />

erlebt haben, so wie es die Ausstellung zeigt.<br />

Natürlich wird auch ausprobiert, wie man mit<br />

<strong>Loccumer</strong> <strong>Pelikan</strong> | 3/ <strong>2019</strong>

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