Landkreis Mayen-Koblenz
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Lebensqualität und Kultur<br />
Verzaubert Sayn<br />
„Völlig erstaunt, geblendet, in Entzücken<br />
gesetzt durch die Verzauberung von Sayn“<br />
zeigte sich Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen.<br />
Sein Bruder Wilhelm, später Kaiser des<br />
Deutschen Reiches, schrieb 1857 in das<br />
Gästebuch: „Wirklich, es ist ein rechtes<br />
Märchenschloss!“. Und auch heute noch,<br />
nach einer wechselvollen Geschichte, gilt<br />
das am Fuße der Stammburg der Sayner<br />
Fürsten gelegene Schloss mit seiner eleganten<br />
neugotischen Fassade als ein Paradestück<br />
der Rheinromantik.<br />
1848 hatte Fürst Ludwig, mit seiner<br />
schönen russischen Frau Leonilla zu den<br />
Ursprüngen der Familie an den Rhein<br />
zurückkehrend, das Rittergut Sayn erworben.<br />
Sie ließen das ehemals Reifenbergische<br />
Burghaus durch den Louvre Architekten<br />
A.F.J. Girard in eine fürstliche Residenz<br />
umgestalten. Der Umbau ging einher mit<br />
der Überplanung der Gesamtanlage zu<br />
einem neugotisch-romantischen Gesamtkunstwerk.<br />
Zur Aufbewahrung des wert -<br />
vollen Armreliquiars der Hl. Elisabeth wurde<br />
eine Kapelle im Stil der Sainte-Chapelle<br />
angefügt und ein das Schloss umgebender<br />
Landschaftsgarten angelegt.<br />
Die Parkanlage, konzipiert von Carl Fr.<br />
Thelemann und ausgeführt durch Heinrich<br />
Siesmayer, umfasste neben der Ruinenlandschaft<br />
des Burgberges auch einen Eng -<br />
lischen Garten in der Ebene. Eine beide Elemente<br />
kunstvoll verbindende Freitreppe<br />
führte den Besucher hinein in den Zauber<br />
des Schlosses mit seiner reichen Aus -<br />
stattung an vom Fürstenpaar persönlich in<br />
Rom, Paris und Berlin erworbener Kunst<br />
des 19. Jahrhunderts.<br />
Belegt durch französische Besatzer, verlor<br />
das Schloss nach dem Ersten Weltkrieg<br />
seine Bedeutung als Wohnsitz der Familie.<br />
Der vermeintlich endgültige Todesstoß<br />
erfolgte dann 1945, als Zerstörungen beim<br />
Heranrücken amerikanischer Verbände das<br />
Gebäude weitgehend unbewohnbar machten.<br />
Allmählich verfiel es zu einer Ruine.<br />
Selbst die einmaligen Fassadenelemente<br />
Fürst Alexander und<br />
Fürstin Gabriela zu<br />
Sayn-Wittgenstein im<br />
Schlosspark<br />
Schloss Sayn<br />
Schloss Sayn und der<br />
Garten der Schmetter -<br />
linge sind täglich geöffnet<br />
von Anfang März<br />
bis Ende November.<br />
Der Zutritt ist barrierefrei.<br />
Mit einem Kombi -<br />
ticket besuchen Sie<br />
beide Einrichtungen.<br />
Preise und weitere<br />
Informationen unter<br />
www.sayn.de/preiseoeffnungszeiten<br />
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