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Landkreis Mayen-Koblenz

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Lebensqualität und Kultur<br />

welt“. Bei Kretz präsentiert die Anlage, die<br />

zum größten Revier antiker Tuffsteinbrüche<br />

nördlich der Alpen gehört, einen Teil der<br />

2000-jährigen Bergbaugeschichte der Re -<br />

gion. Die Erlebniswelten Grubenfeld in<br />

<strong>Mayen</strong> und das Deutsche Bimsmuseum in<br />

Kaltenengers geben weitere, umfangreiche<br />

Informationen über die 7000-jährige Ge -<br />

schichte des Gesteinsabbaus in der Region.<br />

Weltbekannt ist die 50 Meter hohe Wingerts -<br />

bergwand, die die Geschichte des Laacher<br />

See-Ausbruchs erzählt, der Eppelsberg<br />

macht den Aufbau eines vulkanischen<br />

Schlackenkegels sichtbar und verständlich.<br />

Der ehemalige Steinbruch Ettringer Lay mit<br />

alten Grubenkränen zeigt das harte Leben<br />

der Bergleute und Pflastersteinschläger<br />

über mehr als 5000 Jahre hinweg. Bis ins<br />

20. Jahrhundert hinein wurde der Basalt -<br />

lava-Steinbruch Kottenheimer Winfeld ausgebeutet.<br />

Das <strong>Mayen</strong>er Grubenfeld entführt<br />

in die 7000-jährige Geschichte der Reibund<br />

Mühlsteinherstellung und der Nastberg<br />

erzählt eine explosive Geschichte vom Aufeinandertreffen<br />

von Wasser und glühendem<br />

Magma. Außerdem gehört zu den Originalschauplätzen<br />

der Nastberg, der den Aufbau<br />

eines Schlackenkegels verständlich macht,<br />

und im Mendiger Lavakeller warten im -<br />

posante Gewölbe im Untertage-Basaltlava-<br />

Ab bruch.<br />

Die ausgezeichneten „Traumpfade“ der<br />

Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) im Land -<br />

kreis <strong>Mayen</strong>-<strong>Koblenz</strong> ergänzen die An -<br />

ge bote des Vulkanparks. Drei Routen, der<br />

„Vulkanpfad“ bei Ettringen, der „Pellenzer-<br />

Seepfad“ und die „Booser Doppelmaartour“,<br />

verlaufen im Vulkanpark und erschließen<br />

diesen für Wanderer und Naturfreunde, die<br />

hier auf den heißen Spuren der Vulkane und<br />

entlang der tiefen Stollen der Steinbrüche<br />

wandeln.<br />

Der „Vulkanpark Radweg“ erlaubt eine<br />

familienfreundliche Entdeckungsreise durch<br />

den Vulkanpark mit dem Fahrrad.<br />

In der Eifel brodelt es noch immer<br />

Wissenschaftler gehen davon aus, dass<br />

der Eifel-Vulkanismus nicht erloschen ist<br />

und bezeichnen ihn als „langzeitschlafend“.<br />

Kleine Erdbebenserien, vor allem aber aufsteigende<br />

Gasbläschen im östlichen Ufer -<br />

bereich des Laacher Sees, der mit rund 3,3<br />

Quadratkilometern der größte See in Rheinland-Pfalz<br />

ist, gelten als Indiz dafür, dass der<br />

unter den 51 Meter tiefen Wassermassen<br />

schlummernde Vulkan noch aktiv ist. Nach<br />

Ansicht der Experten füllt sich die Magmakammer<br />

des Vulkans derzeit mit dem Aufstieg<br />

von Magma aus dem oberen Erd -<br />

mantel. Entstanden ist der Laacher See<br />

durch das Absacken der Decke der entleerten<br />

Magmakammer unterhalb des Vulkans.<br />

Daher ist der Laacher See geologisch ge -<br />

sehen eine wassergefüllte Candera (Vulkankrater).<br />

Anzeichen für einen unmittelbar<br />

bevorstehenden Ausbruch sieht derzeit niemand,<br />

allerdings plädieren Forscher für eine<br />

genaue Beobachtung des Sees, auf dessen<br />

Grund sich das Wrack eines britischen<br />

Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg be -<br />

findet. Der Sage nach soll zudem auf einer<br />

Insel im Laacher See ein tyrannischer Graf<br />

in einem Schloss gelebt haben, bis beide<br />

bei einem heftigen Unwetter versanken.<br />

Der Ausbruch des<br />

Bellerberg-Vulkans vor<br />

rund 200 000 Jahren<br />

schuf das <strong>Mayen</strong>er<br />

Grubenfeld.<br />

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