Berliner Zeitung 21.12.2019

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24 Berliner Zeitung · N ummer 297 · 2 1./22. Dezember 2019 ························································································································································································································································································· Sport Alle Mann an Deck: Die BR Volleys im Jubelmodus mit Benjamin Patch. Der US-Amerikaner hat sich in der vergangenen Woche einen Anriss der Achillessehne zugezogen und fällt mehrere Wochen aus. IMAGO IMAGES/ANDREAS GORA Patch-Work Die BR Volleys müssen auch gegen Frankfurt im letzten Spiel des Jahres den Ausfall ihres Schlüsselspielers kompensieren. Doch auch die Gäste haben Probleme VonAnnika Schultz Der Besuch eines Weihnachtsmarkts kann einen auf andere Gedanken bringen, eine Auszeit von der manchmal stressigen Vorweihnachtszeit bieten. Das dachte sich auch KawehNiroomand, Geschäftsführer der BR Volleys, und lud seine Volleyballer auf den Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg ein. Nach einer anstrengenden Woche mit Spielen inWestsibirien, in Friedrichshafen und gegen den russischen Meister Kemerovowollte Niroomand dem Team eine Pause verschaffen. „Vor allem die Champions League-Spiele haben viel Energie gekostet, weil der ganze Fokus der Mannschaft auf diesen Partien lag“, sagt er. Runterkommen, um dann fürs Bundesliga-Heimspiel gegen die United Volleys Frankfurt (Sonntag, 16 Uhr) Spannung aufzubauen. Das Spiel gegen Frankfurt rundet eine erste Saisonhälfte ab,inder sich die Berliner schadlos hielten. Sie sind unbesiegter Tabellenführer,nur gegen die Spitzenteams aus Friedrichshafen und Haching haben sie jeweils einen Punkt abgegeben, in der heimischen Max-Schmeling- Halle national nicht einen einzigen Satz verloren. Im Pokal gelang der Einzug in das Finale. Rückschläge in der Königsklasse „Wenn wir am Sonntag den Abstand zum Tabellenzweiten Friedrichshafen halten, haben wir alle nationalen Ziele erreicht, die wir bis zu diesem Zeitpunkt erreichen konnten“, stellt Niroomand fest. Das Problem: Der Kader ist so hochkarätig zusammengestellt worden, dass es auch in der Champions League möglichst weit gehen sollte. Nach zwei Niederlagen in drei Spielen wird esaber schwierig, über die Gruppenphase hinaus zu bestehen. Zumal es wegen einer Modusänderung –nur die Gruppenersten sowie die drei besten Gruppenzweiten ziehen in das Viertelfinale ein – nicht einfacher geworden ist, ins Viertelfinale der Königsklasse einzuziehen. „Wir müssen darauf setzen, dass die anderen Mannschaften sich gegenseitig die Punkte wegnehmen“, sagt Niroomand. Die Verletzung von Benjamin Patch machte sich gegen die europäische Spitze schmerzlich bemerkbar;inder Bundesliga können Kyle Ensing oder auch Cody Kessel seinen Ausfall noch kompensieren. „Aber mit Ben können wir der Athletik unserer Gegner mehr entgegensetzen, er entlastet dadurch auch unsere anderen Angreifer, die mehr Spielräume bekommen“, sagt Niroomand. „Ben verändertunser Spiel.“ Dennoch ist die Grundstimmung bei den Berlinern positiv – beim kommenden Gegner aus Frankfurt ist das Gegenteil der Fall. Seit nunmehr vier Jahren in der Liga ist das Projekt United Volleys zuletzt „etwas vomWeg abgekommen“, wie Christian Dünnes,früherer Spieler bei den Frankfurtern und heute Sportdirektor des Deutschen Volleyball-Verbandes, gegenüber der FAZ feststellte. Das Team aus dem Rhein- Main-Gebiet wurde in der Bundesliga dreimal Dritter, stieß zweimal bis in das deutsche Pokal-Halbfinale vor und qualifizierte sich in der vergangenen Saison für die Gruppenphase in der Champions League. United Volleys fehlt Konstanz Doch statt in dieser Spielzeit die seit Jahren dominierenden Topteams anzugreifen, haben die Frankfurter mit großen Leistungsschwankungen zu kämpfen. Eigentlich wurden erfahrene ausländische Spieler engagiert, um den gewachsenen Ambi- tionen des Klubs gerecht zu werden, der neu verpflichtete Trainer Stelio DeRocco gilt als einer,der am besten ist, wenn er mit fertigen Athleten arbeitet. Auch deswegen ging der Anteil der jungen, aufstrebenden Talente, die mit dem Team den Weg nach oben schaffen sollten, zurück. Einanderes,bedeutendes Ziel wurde bisher ebenfalls nicht erreicht: Der Zuschauer-Zuspruch sinkt statt zu wachsen, im Schnitt verfolgten weniger als 1000 Fans die Spiele. Auch deswegen trägt sich das Projekt immer noch nicht selbst. Dabei hatte sich das Geschäftsführer und Initiator Jörg Krick eigentlich schon für diese Saison vorgenommen. Sportlich fehlt es den Frankfurtern anKonstanz, vor allem seit sich im Oktober Außenangreifer Floris van Rekom am Knie verletzte.Während sie gegen die direkten Konkurrenten aus Lüneburg und Haching punkten konnten, setzte es Niederlagen gegen Rottenburg, Giesen und Königs Wusterhausen – allesamt Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Im Pokal schied ein immer unsicherer auftretendes Frankfurt im Viertelfinale aus. Beim Duell gegen Tabellennachbar Herrsching kehrte van Rekom zurück, wurde prompt Topscorer, und durch den 3:1-Sieg hielten die United Volleys Anschluss an die oberen Plätze. Auch im CEV-Cup, dem zweitwichtigsten europäischen Klub-Wettbewerb, gelang den Frankfurternunter der Woche die Kehrtwende.Nach einer 2:3- Hinspielniederlage sind sie mit einem 3:1-Sieg in Minsk doch noch ins Achtelfinale eingezogen. DieFormkurve zeigte also zuletzt nach oben. Ob das gegen die heimstarken BR Volleys reicht, bleibt abzuwarten. Zumindest konnten die nach ihrem Weihnachtsmarkt-Besuch wieder genug Spannung aufbauen. HERZENSWÜNSCHE PARTNERSCHAFTEN SIE SUCHT IHN Antje, 59 (seit 10 Jahren), hat das Single-Dasein satt! Gerade am Ende des Jahres fällt auf, dass da niemand ist, mit dem man sich freuen kann. Sie ist eine tolle Frau, hat viele Interessen, su. junggebliebenen Mann! Agt. Neue Liebe: t 2815055 (am Wochenende auch erreichbar) Weihnachtswunsch: Dich finden! Nicole, hübsche Frau, 46, steht im Leben, fühlt sich wohl, privat wurde sie enttäuscht, darum ist es ihr wichtig, einen aufrichtigen Mann mit Persönlichkeit zu finden. Agt. Neue Liebe: t 2815055 (am Wochenende auch erreichbar) Weihnachten werde ich wohl allein verbringen –aber vielleicht den Jahreswechsel nicht mehr? Anne, 71, gefühlvoll, junggeblieben mit fraul. Reizen, möchte zu zweit die Einsamkeit besiegen. Singlecontact: t 2823420 (am WE auch zu erreichen) Marie, 68, mö. etwas ändern! Der einsame Kaffee allein? Sich wie das 5. Rad a. 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Aber das Gefühl, dass jemand an mich denkt, wünsche ich mir. "Michael" Singlecontact: t 2823420 Alle Weihnachtsgeschenke habe ich beisammen! Jetzt fehlt das Wichtigste: eine passende Frau! Ronald, 49/1,80, Ingenieur, sportl. Typ, su. Dich! Agt. Neue Liebe: t 2815055 (am Wochenende auch erreichbar) Max, 73, verw., groß, m. symp. ausgegl. Art, mö. d. 2. Lebensabschnitt m. gern lachender "Sie" verbringen. Reisen, Tanzen und schöne Ausflüge …Su. Kameradin b. getr. Wohng. Harmonie t 030 23970163 Bauleiter in gesicherter Position, 60/1,81, su. liebevolle Partnerin! Bin zuverlässig, problemerfahren, humorvoll, habe sportl. Figur, Schalk im Nacken u. mö. ehrl. Neuanf. Harmonie t 030 23970163 Optimistischer Senior, Pensionär, sympath., lebensfroh, gepflegt, mit jungen Geist ausgestattet, Kunst sowie klass. Musik zugetan. Als bestsituierte, ehemalige Führungskraft (verw.) hat er sich seine Jugendlichkeit im Fühlen u. Denken bewahrt. Eine Dame, die ebenfalls einen gewissen Lebensstil pflegt, um bei getrenntem Wohnen behutsam eine schöne Freundschaft aufzubauen, fände in diesem Gentleman einen wunderbaren Partner. Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51 Freundschaft ist für mich eine Herzensangelegenheit, die nur auf Vertrauen, Ehrlichkeit u. Zuneigung beruht. Solche Frau suche ich, bin Witwer, 70/181, Betriebswirt a. D., bin sehr naturverbunden, unternehmungslustig, möchte viele Gemeinsamkeiten voller Lebensfreude teilen. Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51 Musikbegeisteter Ton-Ing., 72/ 178, mit ruhigem Wesen. Oft fühlt er sich auf Reisen, beim Italiener oder Konzert recht einsam. Sie auch? Genießen Sie zukünftig die schönen Dinge des Lebens einfach zu zweit! Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51 Wennich einen Wunsch zu Weihnachten frei hätte, wäre das, eine Partnerin zu finden! Berliner Mann, Sebastian, 59/1,88, int. Beruf/Akad., angen. Ä., belesen u. sympathisch, su. "Sie". Agt. 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Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51 Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden: Vorgezogener Anzeigenschluss nachWeihnachten2019 Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik Sonnabend, 29.12.2019 Sonnabend, 29.12.2019 Sonnabend, 29.12.2019 Sonnabend, 29.12.2019 Aufgeschlossene Partnerin gesucht für inspirierendes Miteinander von weltoffenem Witwer, 64/186, im öffentl. Dienst, sympath., attrakt. Mann, einfühlsam, romantisch, verlässlich, mag Konzerte, Theater, Ausstellungen, Reisen. Agt. 60 plus Tel. 89 04 94 51 Montag, 23.12.2019, 10 Uhr Montag, 23.12.2019, 12 Uhr Montag, 23.12.2019, 15 Uhr Freitag, 27.12.2019, 10 Uhr Haben Sie Lust auf Glühwein, über den Weihnachtsmarkt bummeln, bereit für einen vorsichtigen Neuanfang? Warum nicht mit 80? Es erwartet Sie ein rücksichtsvoller Senior, Witwer, zuverlässig, seriös, gebildet. 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Berliner Zeitung · N ummer 297 · 2 1./22. Dezember 2019 25 · · ······················································································································································································································································································· Sport „Wir sind aus der Sozialarbeit gekommen“ Basketball-Manager Marvin Willoughby über die Hamburg Towers in der Erstklassigkeit, die gesellschaftlicheAufgabevon Profisportund Entwicklungshilfe aus Berlin Die Interview-Anfragen haben sich natürlich gehäuft. Mit dem Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL) ist Marvin Willoughby noch einmal stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Als Gründer, Geschäftsführer und Sportdirektor hat er maßgeblichen Anteil an der rasanten Entwicklung der Hamburg Towers. Bei dem Projekt half auch Alba Berlin mit. An diesem Sonntag (18 Uhr) kommt es in der Hansestadt zum ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der BBL. Im Interview erklärtWilloughby, warum Hamburg ein bisschen anders ist. Herr Willoughby, Hamburg steht für den HSV, den FC St. Pauli, für Fußball. Wie gut passen Basketball und Hamburg zusammen? Sehr,sehr gut. Grundsätzlich sind wir Basketballer ja etwas durchmischter und auch keine klassisch deutsche Sportart. Basketball ist etwas internationaler, etwas bunter und Hamburg als Stadt ist da vom Mantra her sehr ähnlich. Eine weltoffene Stadt, etwas alternativ. Und worin liegt der Unterschied zu anderen Standorten? Berlin ist die Hauptstadt, München ist die Schickeria und wir Hamburger finden uns selber schon ganz gut, haben ein starkes Selbstbewusstsein und sind ein bisschen anders. Esist natürlich ganz klar, dass Hamburg noch keine Basketballstadt ist. Wir haben nicht die Tradition wie andere Orte. Auch geschichtlich. In Hamburgmüssen wir erst einmal Entwicklungshilfe leisten und die Sportartvorstellen. Die Fußballteams und auch die Handballer spielen zweitklassig. Von den wichtigen Sportarten spielen lediglich die Towers in der Bundesliga. Klingt nach einem perfekten Zeitpunkt, um sich vorzustellen. Wirhaben vorfünf Jahren mit den Towers angefangen und hatten nicht sofort den Anspruch aufzusteigen. Und auf gar keinen Fall haben wir uns gewünscht, dass der HSV absteigt. Aufeinmal ist es für die Hamburger aber schon ein bisschen komisch, dass Basketballer die sind, die in den großen Sportarten in der 1. Bundesliga spielen. Aber die Marken HSV und St. Pauli, wenn man mal über Marketing und Bekanntheitsgrad spricht, sind natürlich kilometerweit wegvon dem, was wir in den kommenden Jahren erreichen werden. Wir wollen uns behaupten und werden von den Hamburgern angenommen. Dassieht man auch daran, dass wir in Hamburgzur Mannschaft des Jahres gewählt wurden. Was muss man tun, um ein solches Projekt auf dieses hohe Niveau zu heben? Wir haben uns damals drei Sachen auf die Fahne geschrieben. Die Breitensportvereine müssen mehr Klingt royal, spielt regelmäßig auch genial: Prince Ibeh. IMAGO IMAGES (2) zusammenarbeiten. Nur wenn die zusammenarbeiten, können wir mit Jugendlichen Leistungssport machen. Man muss gucken, auf welchem Niveau und nicht bei welchem Verein der Spieler spielen muss. Ismet Akpinar ist zum Nationalspieler geworden, weil geguckt wurde,woer am besten gefördertwird. Es braucht aber auch eine Marke, die darüber steht. Erst die Piraten im Nachwuchs und später die Towers, die eine Bekanntschaft erlangen. Derdritte und sehr wichtige Punkt war, dass wir eine eigene Halle haben. Eine Halle, in die wir reinkommen, wann wir wollen. Was waren die größten Anlauf- Schwierigkeiten? Die Vermittlung von sozialen Kompetenzen war der Zweck, warum wir einen Verein gegründet haben. Und dakam das erste Problem: Die Leute haben gesagt, dass man soziale, gemeinschaftliche Arbeit und etwas Elitäres wie Leistungssport nicht zusammentun kann. Ich bin ja aber das beste Beispiel, dass es funktioniert. Mich hat der Leistungssport dazu befähigt, aus bestimmten Problemen rauszukommen. Mit den Profis können wir eine ganz andere Nachhaltigkeit für ZUR PERSON Marvin Willoughby (41) ist im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg aufgewachsen. Über den Schulwettbewerb „Jugend trainiertfür Olympia“ kam er zum Vereins-Basketball. Dirk Nowitzki war Willoughbys Teamkollege1998 bei DJK Würzburg in der Bundesliga. 2002 wechselte er nach Köln. Weitere Stationen waren unter anderem die Klubs Élan Béarnais in Pauund Viola in Reggio Calabria. Über das Hamburger Projekt „Sportohne Grenzen e.V.“ und die Pirates kam Willoughbyschließlich zu den Towers, die 2014 in der 2. Ligastarteten. die Arbeit mit Menschen schaffen. Wirkönnen ganz anders mit Sponsoren und der Stadt über Förderung und Zuschüsse für Gebäude sprechen, weil wir etwas zu bieten haben. Weil wir eine Markesind. Sie waren einst Spieler und sind jetzt Verantwortlicher eines ambitionierten Bundesligisten. Wie haben Sie sich Ihr Wissen angeeignet? Gab es dazu auch Austausch mit Alba Berlin? Manmuss erst einmal damit umgehen lernen, plötzlich Unternehmer zu sein, Angestellte zu haben, Verantwortung dafür zu haben, dass die Leute,die für uns arbeiten, damit ihre Familien ernähren, aber auch für die sportliche Ebene verantwortlich zu sein. Da haben mir Marco Baldi und auch Henning Harnisch geholfen. Es gibt keine Geheimnisse, keine Fragen, die wir nicht stellen dürfen. Sie sind Vorbilder, weil sie mit Alba Berlin etwas geschaffen haben, das uns 25 Jahrevoraus ist. Aber wir wollen nicht nachmachen. Es gibt zwar viele Parallelen, aber wir haben unseren eigenen Ansatz. Auf der anderen Seite müssen wir nicht gegen dieselben Türen rennen, sondern dürfen da auch mal Marco fragen, wie wir um die Tür rumgehen können. Geschäftsführer Marco Baldi spricht bei Alba Berlin gerne über die soziale Verantwortung in der Stadt. Spüren Siedie bei den Towers auch? Auf jeden Fall. Wir sind aus der Sozialarbeit gekommen und wollten einen Deckel darauf. Das wurde die Jugendbundesligamannschaft. Viele haben es vondortnicht in das Männerteam geschafft, sind aber drei, vier JahreinLeistungssport-Strukturen gewesen. Dort waren sie pünktlich, haben gewinnen und verlieren gelernt, haben gelernt, sich in einer Gruppe ehrgeizig zu verhalten, ohne sich negativ, sondern positiv gegenüber anderen Leuten zu verhalten. Siehaben soziales Verhalten gelernt. Daraus sind wir entstanden. Es würde die Towers nicht geben, hätten wir nicht diese soziale Arbeit gemacht. Das haben wir anderes gemacht als viele andere Vereine. Viel ist aus dem Erfolg entstanden, der uns immer wieder motivierthat. Wie groß ist in einem Umfeld wie Hamburg die sportliche Erwartungshaltung? Hamburgist natürlich eine Medienstadt und man sieht am HSV,dass immer sehr schnell sehr große Erwartungen da sind. Dasist aber Profisport. Da wollen wir uns auch drauf einlassen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen der Erwartungshaltung beim HSV und St. Pauli. Und das hat viel damit zu tun, wie man seine eigenen Ziele darstellt. Natürlich tun wir erst einmal alles dafür, um in der Liga zu bleiben. Wir müssen akzeptieren, dass wir Lehrgeld zahlen. Ich bin aber wahnsinnig stolz darauf, dass Alba Berlin zu uns in die Halle kommt. Das ist für mich persönlich ein Gewinn. Perspektivisch möchten wir auch konstant ein Play-off-Team sein, um Stabilität reinzukriegen. Wie wichtig ist auf diesem Wegauch der Baueiner neuen Halle? Wenn wir ein festes Play-off-Team sein wollen, reden wir auch davon, dass wir wirtschaftlich auf dem Niveau spielen müssen. Basketball hat gegenüber Fußball die Nachteile, dass es nicht so hohe Fernseh- und Transfergelder gibt.Wirmüssen ganz viel über Sponsoring und Ticketing machen.Wenn man oben mitspielen möchte,braucht man eine Halle,wo 6000 bis 8000 Zuschauer reingehen. Wir müssen mehr Leuten die Möglichkeit geben, die Spiele zu gucken. Das Potenzial in Hamburg ist da. Undwir müssen weiter daran arbeiten, die Markeindie Stadt zu tragen, damit auch so viele Leute regelmäßig in die Halle kommen. Die Max- Schmeling-Halle ist für mich immer so die perfekte Basketballhalle Deutschlands gewesen. Dass Alba Berlin jetzt in einer noch größeren Halle spielen kann, dafür haben sie 20 Jahre gearbeitet. Da ist Alba auch ein Vorbild. DasGespräch führte Christian Kattner. In der Hocke durch den Nebel Der deutsche Skirennläufer Thomas Dreßen überrascht erneut die Konkurrenz und belegt beim Super-G in Gröden den dritten Platz, nur 0,22 Sekunden fehlen zum Sieg Thomas Dreßen musste warten und warten und warten. Doch das ewig lange Ausharren am Start und später dann am Fuße der nebelverhangenen Saslong lohnte sich am Ende für den besten deutschen Skirennläufer: Drei Wochen nach seinem sensationellen Sieg bei der Abfahrt inLake Louise/Kanada sorgte der 26-Jährige im Super-G im Grödnertal für einen weiteren Höhepunkt in seiner ohnehin schon traumhaften Comeback-Saison. Dreßen war völlig überrascht, dass er sich nur dem WM-Zweiten Vincent Kriechmayr (Österreich) und Kjetil Jansrud (Norwegen), Olympiasieger von2014, geschlagen geben musste.„Man hat ja gesehen, wie ich mich gefreut habe“, sagte er zu seiner Reaktion, „damit habe ich nicht gerechnet, das sag' ich ganz ehrlich, aber ich nehme es natürlich trotzdem gerne mit.“ Nur 0,22 Sekunden fehlten ihm zum ersten Sieg in der zweitschnellsten alpinen Disziplin. Zwei Unterbrechungen Überrascht vom eigenen Erfolg: Thomas Dreßen jubelt nach dem Super-G. DPA/TROVATI dacht, ich hab’ janix zu verlieren“, berichtete er. Auch von seinem schon seit Tagen angeschwollenen rechten Knie, andem er sich Ende November 2018 schwer verletzt hatte,ließ er sich nicht bremsen.„Ich habe mir einfach gedacht: Scheiß drauf, heute ist Rennen.“ Im März 2018 in Åre/Schweden war er zum ersten und bislang einzigen Mal in einem Super-G ebenfalls Dritter geworden. Diesmal wurde das Rennen wegen des immer wieder über die Strecke kriechenden Nebels nach Startnummer 20 unterbrochen. Dreßen war mit Nummer 18 gestartet. Gut Vor allem im unteren Streckenabschnitt holte Dreßen wichtige Zehntelsekunden heraus. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich alles in Hocke durchknüppel, ich hab mir geanderthalb Stunden ging zwischenzeitlich nichts.Damit ein Rennen gewertet wird, müssen aber mindestens 30 Läufer gestartet sein. Bereits nach vier Läufern hatte das Rennen ein erstes Malgestoppt werden müssen, diese Zwangspause dauerte 47 Minuten. Andreas Sander (Ennepetal) lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei, Josef Ferstl (Hammer) auf Rang vier. Am Ende belegte Sander einen guten zwölften Rang, Ferstl wurde 27. Auch Dominik Schwaiger, der beim endgültigen Abbruch nach 48 Läufern und 3:45 Stunden auf Rang 29 lag, erhielt noch Weltcuppunkte. (sid)
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