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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 297 · 2 1./22. Dezember 2019<br />
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·<br />
Wirtschaft<br />
NACHRICHTEN<br />
Mitsubishi steigt<br />
bei Here ein<br />
Beim Kartendienst der deutschen Autobauer<br />
Here kommen in großem Stil japanische<br />
Investoren an Bord.Der Autohersteller<br />
Mitsubishi und der Telekomanbieter<br />
NTTwollengemeinsam einen<br />
Anteil von30Prozent übernehmen. Finanzielle<br />
Details wurden nicht genannt.<br />
Here entstand aus der Kartensparte des<br />
Netzwerkausrüsters Nokia, die vonden<br />
AutoherstellernAudi, BMW und Mercedes-Benz<br />
im Sommer 2015 für fast<br />
3Milliarden Euro gekauft wurde.Das<br />
Ziel ist, einen Service mit hochpräzisen<br />
Karten für Roboterautos aufzubauen<br />
und Geld mit ortsbasierten Diensten zu<br />
verdienen. (dpa)<br />
Tarifeinigung bei<br />
Galeria Karstadt Kaufhof<br />
DerWarenhauskonzernGaleria Karstadt<br />
Kaufhofund die Gewerkschaft<br />
Verdi habensichauf einen neuen Tarifvertrag<br />
für die Beschäftigten des<br />
Handelsriesen geeinigt. Er soll in dem<br />
fusionierten Konzerneine einheitliche<br />
Tarifstruktur schaffen und die Sanierung<br />
erleichtern.Zugeständnissen<br />
der Kauhof-Beschäftigtenstehen dabei<br />
Lohnerhöhungenfür die Karstadt-Mitarbeiter<br />
gegenüber, so Insider.Finanzielle<br />
Opfer müssen demnach<br />
bei der Tarifeinigungvor allem<br />
die Kaufhof-Beschäftigten bringen,<br />
bei denen für dieLaufzeit des Tarifvertrages<br />
bis 2025 Weihnachts- und<br />
Urlaubsgeldwegfallen. (dpa)<br />
Tesla betreibt in Europa<br />
500 Schnellladestationen<br />
DerElektroautohersteller Tesla hat<br />
seine 500. Schnellladestation in<br />
Europa eröffnet. Dersogenannte<br />
„Supercharger“ in London hat zugleich<br />
als erster außerhalb Nordamerikas<br />
Ladesäulen der neuen Generation,<br />
die eine Leistung vonbis<br />
zu 250 Kilowatt ermöglichen, wie<br />
Tesla mitteilte.Insgesamt habe das<br />
Unternehmen nun in Europa rund<br />
4700 Ladesäulen in 24 Ländern. Eine<br />
Station hat aktuell bis zu 44 Ladesäulen.<br />
(dpa)<br />
Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
Von Stefan Winter<br />
Die Autokonzerne hatten<br />
große Ambitionen bei<br />
neuen Mobilitätsdiensten.<br />
Carsharing und Mitfahrdienstenach<br />
dem Vorbild des kalifornischen<br />
Start-ups Uber sollten<br />
das Geschäft der Zukunft sein und<br />
eine autoskeptische Jugend bei der<br />
Stange halten. Doch mittlerweile sind<br />
die Töne leiser. Daimler und BMW<br />
wollen einen großen Teil ihrer gemeinsamen<br />
Plattform Share Now<br />
dichtmachen, General Motors hat<br />
seinen Maven-Service in acht US-<br />
Städten aufgegeben, Ford beendete<br />
den Shuttle-Dienst Chariot. Bei VW<br />
herrscht Ernüchterung über die MobilitätstochterMoia,<br />
das weitereKonzernangebot<br />
Wesharewirdbishernur<br />
in Berlin getestet.<br />
Daimler und BMWhatten Anfang<br />
des Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
für ihre neuen Mobilitätsdienste<br />
in Berlin gegründet. Parken,<br />
Elektroladestationen, Reiseplanung,<br />
Mitfahrgelegenheiten und eben Carsharing<br />
unterder MarkeShareNow –<br />
alles unter einem Dach und von den<br />
damaligen Konzernchefs Dieter Zetscheund<br />
Harald Krüger mit viel Vorschusslorbeerversehen.<br />
Mittlerweile<br />
kappen die Nachfolger den Wildwuchs:<br />
Ende Februar wird das Carsharing<br />
in den USA sowie in London,<br />
Brüssel und Florenz eingestellt, weil<br />
man sich „extrem schwierigen Realitäten“<br />
gegenübersehe. Es bleiben<br />
noch 18 Städte in Europa.<br />
DieRealitätenhabeneinen Traum<br />
derAutobauervorerst platzenlassen.<br />
Dersah so aus:Dank Vernetzung und<br />
Ortungssystemen ist es künftig egal,<br />
wo die geteiltenAutos abgestellt werden,<br />
die Kunden finden das nächste<br />
Fahrzeug per App. Das Prinzip wird<br />
Freefloating genannt, imGegensatz<br />
zu festen Abstellplätzenfür die Autos.<br />
Die nächste Stufe wäre dann das<br />
autonome Robotaxi, das selbst zum<br />
Kunden fährt. Doch mittlerweile ist<br />
man sich inder Branche einig, dass<br />
Freefloating nichtrentabel zu organisieren<br />
ist. Selbst mit festen Anlaufpunkten<br />
sei „nur unter optimalen Bedingungen“<br />
etwas zu verdienen, sagt<br />
SONNTAGSÖFFNUNGSZEIT<br />
im Dezember 22.12.2019<br />
13:00 –18:00 Uhr<br />
Geteiltes Leid<br />
Die Autokonzerne tun sich schwer mit dem Carsharing und zahlen viel Lehrgeld<br />
ein hochrangiger Automanager.Und<br />
dieRobotaxis kämenspäter,als in der<br />
ersten Euphorie geplant wurde. „Auf<br />
das autonomeFahren mussniemand<br />
kurzfristig hoffen –das war mal anders.“<br />
Hinzu kommen große regionale<br />
Unterschiede: Die Erfolgschancen<br />
hängen abvon Bevölkerungsdichte,<br />
Bildungsstand, Einkommen und<br />
einem gut ausgebauten öffentlichen<br />
Nahverkehr. Auch der Plan, mit den<br />
Gemeinschaftsautos den Elektroantrieb<br />
voranzubringen, ist nicht so<br />
EXKLUSIVE ADRESSEN<br />
Die Konzerne hattengroße Ambitionen mit demCarsharing. FOTO: STEFAN PUCHNE/PICTURE ALLIANCE<br />
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leichtzuverwirklichen:Investitionen<br />
in die Infrastruktur sind nötig. Und<br />
eine weitere Planungsgrundlage wackelt:DerTrend„teilenstattbesitzen“<br />
ist nicht so stark wie geglaubt. Viele<br />
NutzerbetrachtetenCarsharingnicht<br />
als Ersatz für das eigene Auto, sondernalsErgänzung,ergabeineStudie<br />
der Unternehmensberatung A.T. Kearney.<br />
Ferdinand Dudenhöffer vom<br />
Duisburger Car-Institut rechnete<br />
jüngst vor, dassnur 0,04Prozent aller<br />
Autos aufden StraßenimCarsharing<br />
unterwegs seien.<br />
Auch das von Moia angebotene<br />
Ridesharing –eine Art Sammeltaxi –<br />
tut sich schwer. In Hamburg sind<br />
nach Unternehmensangaben<br />
60 Prozent der eigens teuer entwickelten<br />
Moia-Busse mit mehreren<br />
Personenbesetzt,inderzweitenTeststadt<br />
Hannover soll der Anteil viel<br />
niedriger sein.<br />
So schalten die Konzerne von Vision<br />
auf Tagesgeschäft: Bei Moia<br />
musste der Chef Ole Harms gehen,<br />
die Beteiligung am israelischenUber-<br />
Konkurrenten Gett wurde abgeschrieben<br />
–300 Millionen Dollar wurden<br />
allein damitverbrannt. Derneue<br />
Moia-Chef Robert Henrich soll wenigstens<br />
das operative Geschäft rentabel<br />
machen, also die Kosten für<br />
Autos, Fahrer und Infrastruktur hereinholen.<br />
Daimler undBMW bauen<br />
Share Now grundlegend um und legen<br />
Sparten zusammen. Der neue<br />
BMW-Chef Oliver Zipse legt den Fokus<br />
auf das Kerngeschäft: Ein Flugzeugbauer<br />
betreibe ja auch keine Airline.<br />
Während die Weltkonzerne viel<br />
Lehrgeld zahlen, gehen die Pioniere<br />
ihren Weg. Denn schon vor30Jahren<br />
starteten die ersten Teilauto-Dienste<br />
–meist verwurzelt in der Umweltbewegung.<br />
Einige haben sichunter der<br />
gemeinsamen Marke Stadtmobil zusammengetan<br />
und sind mit rund<br />
70 000 Kunden inmehr als 100 Städten<br />
einefesteGröße.<br />
DerVorstoßder Konzerne habe ihr<br />
nie großeSorgen gemacht, sagt Miriam<br />
Caroli vonStadtmobil Rhein-Neckar.<br />
DieHerstellerhättenandereZiele,wolltenvorallemErfahrungenund<br />
Daten für das autonome Fahren sammeln.<br />
WenigerAutos auf den Straßen<br />
wollten sie nicht. Den regionalen<br />
Stadtmobil-Anbietern gehe esnicht<br />
um Gewinnmaximierung, „aber wir<br />
müssen davon leben“. Und jedesJahr<br />
müssen die Investitionen für knapp<br />
zehn Prozent Wachstum verdient<br />
werden.<br />
Dennoch bleibe Carsharing ein<br />
Nischenmarkt, solange Städte für<br />
Autos geplant und Dienstwagen<br />
steuerlich gefördert würden, glaubt<br />
Caroli. „Das ändert sich erst, wenn<br />
privater Autobesitz angefasstwird.“<br />
Millionenstrafe<br />
für Volkswagen<br />
in Australien<br />
Verstoß gegen<br />
Verbrauchergesetz<br />
Ein Gericht in Australien hat Volkswagen<br />
im Abgasskandal zu Strafen<br />
von125MillionenaustralischenDollar<br />
(rund 77,5 Millionen Euro) verurteilt.<br />
Der deutsche Autobauer habe gegen<br />
dasVerbrauchergesetzdesLandesverstoßen,<br />
hieß es am Freitag zur Begründung.NachAngabenderVerbraucherschutzbehörde<br />
ACCC handelt es sich<br />
um die bislang höchste Gerichtsstrafe<br />
für einen solchen Verstoß in Australien.<br />
Volkswagen teilte mit, das Unternehmen<br />
werde inden kommenden<br />
Wochen prüfen, ob es die Entscheidung<br />
des Gerichts anfechten wird.<br />
EinemitderVerbraucherschutzbehörde<br />
zunächst erzielte Einigung auf eine<br />
Strafe von 75Millionen australischen<br />
Dollar sei angemessen gewesen. Das<br />
Gericht sei vondiesem Betrag abgewichen.<br />
Eine von der ACCC gegen Audi<br />
eingereichte Klage sei dagegen vom<br />
Gericht abgewiesenworden. Dieaustralische<br />
Verbraucherschutzbehörde<br />
hatte VW im September 2016 verklagt.<br />
VW-Kunden seien betrogen worden,<br />
weil das deutsche Unternehmen in<br />
Australien mehr als 57000 Fahrzeuge<br />
mit der Behauptung verkauft habe,sie<br />
seien umweltfreundlich und verursachtennurniedrigeEmissionen,hieß<br />
es damals. ImMärz 2017 folgte dann<br />
dieKlagegegendieTochterAudi.(dpa)<br />
DAX-30 in Punkten<br />
23.9.19<br />
23.9.19<br />
MÄRKTE<br />
▲ 13308,16 (+0,73 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
Euro in US-Dollar<br />
23.9.19<br />
Stand der Daten: 20.12.2019 (16:45 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
20.12.19<br />
▼ 66,13 (–0,65 %)<br />
20.12.19<br />
▼ 1,1097 (–0,18 %)<br />
Quelle<br />
20.12.19<br />
aus DAX und MDAX vom 20.12. zum Vortag<br />
Puma 68,75 +2,84 WWWWWWWWWWW<br />
Deutsche Börse NA141,60<br />
+2,79 WWWWWWWWWWW<br />
Metro St. 14,31 +2,21 WWWWWWWWW<br />
MTU Aero Engines 257,20<br />
+1,82 WWWWWWW<br />
Qiagen 37,48 +1,68 WWWWWWW<br />
Henkel Vz. 92,56 +1,67 WWWWWWW<br />
Verlierer<br />
aus DAXund MDAX vom20.12. zumVortag<br />
Aurubis 55,10 WWWWWWWWWWW –2,72<br />
Telefonica Deutschl. 2,59 WWWWWW –1,48<br />
HeidelbergCement 64,36 WWWWWW –1,38<br />
Deutsche Bank NA 7,04 WWWWW –1,18<br />
Commerzbank 5,57 WWWWW –1,07<br />
Kion Group 61,88 WWWW –0,93<br />
Leitbörsen imÜberblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 20.12. ±% z. 19.12.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) +0,92<br />
3778/2909 3773,43<br />
CAC 40 (FR) + 0,74<br />
6024/4556 6016,75<br />
S&P UK (UK) + 0,04<br />
1562/1323 1528,59<br />
RTS (RU) +0,28<br />
1531/1033 1523,68<br />
IBEX (ES) +0,39<br />
9692/8286 9655,10<br />
Dow Jones (US) +0,35<br />
28609/21713 28476,85<br />
Bovespa (BR) +0,42<br />
115171/83892 114804,60<br />
Nikkei (JP) –0,20<br />
24091/18949 23816,63<br />
Hang Seng (HK) +0,15<br />
30280/24897 27823,68<br />
Stx Singap. 20 (SG) +0,11<br />
1657/1395 1619,93<br />
Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />
Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />
Effektivzinsen in %für<br />
Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 0,55 0,70 0,83<br />
Dr.Klein<br />
0800/8833880 0,51 0,71 0,83<br />
DTW-Immobilienfinanzierung<br />
0800/1155600 0,51 0,71 0,83<br />
Interhyp<br />
0800/200151515 0,51 0,71 0,83<br />
PlanetHome<br />
089/76774188 0,51 0,71 0,83<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,78 0,79 1,07<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,11 0,91 1,25<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 1,27 0,95 1,20<br />
ING<br />
069/50500109 0,91 0,98 1,20<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,45 1,06 1,44<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,69 0,75 1,15<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 0,71 0,87 1,35<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 0,88 0,93 1,23<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,96 1,06 1,51<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30363300 1,01 1,07 1,43<br />
Mittelwert von 95 Banken 0,80 0,89 1,17<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Edel- &NE-Metalle (Freitag),<br />
Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle: FMH-Finanzberatung