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ezepte / FISCH<br />

DER<br />

JOSH NILAND . THE WHOLE FISH<br />

GANZE<br />

FISCH<br />

Josh Niland lässt Fisch bis zu drei Wochen reifen – und macht<br />

dann Carpaccio daraus. Der australische Starkoch hat Severin Corti<br />

erzählt, wie er unseren Umgang mit Fisch revolutionieren will,<br />

warum er besser wird, wenn er reifen darf, und die besten Teile<br />

oft weggeworfen werden.<br />

TEXT SEVERIN CORTI FOTOS ROB PALMER<br />

Josh Niland, The Whole Fish<br />

Cookbook, Hardie Grant Books<br />

<strong>2019</strong>, 256 Seiten, 30 Euro,<br />

mrniland.com<br />

108 falstaff<br />

Ein großer Zackenbarsch<br />

darf im Kühlhaus von<br />

Josh Nilands Restaurant<br />

»St. Peter« in Sydney<br />

schon einmal zwei bis<br />

drei Wochen im Kühlhaus<br />

abhängen, bevor er als<br />

Carpaccio oder Tatar oder auch zu verblüffender<br />

Knusprigkeit gegrillt an den stets<br />

ausgebuchten Tischen landet. Der<br />

Geschmack ist von makelloser Reinheit,<br />

deutlich definierter und konsistenter als<br />

gewohnt – aber ganz und gar nicht herausfordernd<br />

oder gar gewöhnungsbedürftig,<br />

sondern so zum Fingerlecken herrlich, wie<br />

man es sich nur wünschen kann.<br />

»Es ist ein fundamentaler Irrtum, dass<br />

Fisch nur ganz frisch wirklich gut<br />

schmeckt«, sagt der bescheidene und<br />

schmächtig wirkende Mann, der gerade ein<br />

viel beachtetes Kochbuch herausgebracht<br />

hat. Nilands »The Whole Fish Cookbook«<br />

ist für Superstars von René Redzepi bis<br />

Jamie Oliver bereits eines der »einflussreichsten<br />

Kochbücher seiner Generation«,<br />

voll »atemberaubender neuer Erkenntnisse«<br />

und mit einer Herangehensweise an das<br />

Thema Fisch, die fast alles über den Haufen<br />

wirft, was wir bislang als der Weisheit letzten<br />

Schluss angenommen hatten.<br />

Josh Niland hat als junger Koch zwar bei<br />

einigen der größten Chefs Australiens<br />

gelernt und auch ein halbes Jahr mit Heston<br />

Blumenthal vom »Fat Duck« in England<br />

gearbeitet, seine bahnbrechenden Ideen zum<br />

richtigen Umgang mit Fisch aber hat er ganz<br />

allein, als Autodidakt entwickelt. »Ich wollte<br />

einfach nicht akzeptieren, dass Fisch, im<br />

Gegensatz zu Fleisch, nur so eine erschütternd<br />

kurze Haltbarkeit haben soll und<br />

habe überlegt, woran das liegen kann«, sagt<br />

er. Also schaute er sich zuerst einmal genau<br />

an, ob er sich nicht die eine oder andere<br />

Idee bei der Fleischverarbeitung abschauen<br />

könnte. »Da bin ich ziemlich schnell draufgekommen,<br />

dass Fleisch bei der Schlachtung<br />

niemals mit Wasser abgewaschen wird, wie<br />

das bei Fisch seit jeher gang und gäbe ist.«<br />

Also versuchte der junge Australier einfach,<br />

was zuvor kein Mensch versucht<br />

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