falstaffrezepteAT_2019-11-29_2019_4
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Österreichs fantastisch vielfältiger<br />
Wildbestand ist auch kulinarisch<br />
eine Offenbarung. Niemand<br />
weiß das besser als Josef Pröll,<br />
Landesjägermeister<br />
Niederösterreichs, und der<br />
Chef der Bundesforste, Rudolf<br />
Freidhager. Falstaff bat die<br />
beiden obersten »Waldmenschen«<br />
des Landes zum Gipfelgespräch<br />
in Sachen Wildgenuss.<br />
INTERVIEW SEVERIN CORTI<br />
FOTOS JOHANNES KERNMAYER<br />
FALSTAFF Warum gibt es gerade in<br />
Österreich so herrlich viel Wild?<br />
JOSEF PRÖLL Österreich bietet einen Variantenreichtum,<br />
der schon sehr bemerkenswert<br />
ist. Das ist natürlich der herrlichen<br />
Vielfalt unseres Biotops zu verdanken. Vom<br />
Neusiedler See, wo das Niederwild wie<br />
Hase, Fasan und anderes Wildgeflügel ideale<br />
Bedingungen vorfindet, über die ausgedehnten<br />
Waldgebiete mit Rot- und Rehwild<br />
sowie Wildschweinen in der Steiermark, in<br />
Nieder- und Oberösterreich bis zum Hochgebirge,<br />
wo wir außerordentliche Bestände<br />
an Gamswild verzeichnen dürfen: Das ist,<br />
trotz der relativen Kleinheit des Landes,<br />
schon eine einzigartig reichhaltige – und<br />
vor allem intakte – Natur, die natürlich<br />
dem Wild zugute kommt.<br />
RUDOLF FREIDHAGER Diese tolle Vielfalt<br />
ist das eine, die Menge an Wildbret, die uns<br />
daraus erwächst, das andere. Auf den<br />
840.000 Hektar Jagdfläche der Bundesforste<br />
verteilen sich über 1.000 Reviere, die alljährlich<br />
mehr als 1.100 Tonnen Wildbret<br />
aus der Jagd gewinnen. Es gilt aber zu<br />
bedenken, dass unsere Reviere zu großen<br />
Teilen im Hochgebirge sind, und dass wir<br />
»nur« für zehn Prozent der gesamten Jagdfläche<br />
des Landes verantwortlich zeichnen.<br />
PRÖLL Genau, aufs gesamte Bundesgebiet<br />
ausgedehnt, kann man durchaus vom<br />
Zehnfachen ausgehen: Und das Wildschwein,<br />
das natürlich im Gebirge kaum ins<br />
Gewicht fällt, zeigt etwa in der Steiermark<br />
und in Niederösterreich eine geradezu<br />
explosionsartige Entwicklung. Früher, zu<br />
Zeiten des Eisernen Vorhangs, fiel es kaum<br />
ins Gewicht, inzwischen aber werden in<br />
Österreich jedes Jahr an die 430.000 ><br />
falstaff<br />
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