Nr. 72 - Herbst 2019
Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen. Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!" Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce
Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen.
Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen
Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs
Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!"
Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce
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ADVERTORIAL<br />
Der rund 1200jährige Handel mit Salz hinterließ im<br />
Jura ein weiteres Denkmal der Industriekultur: die Große<br />
Saline in Salins-Les-Bains. Die Steinsalzschichten in<br />
den Tiefen bildeten sich beim Rückzug des Meers vor 200<br />
Mio. Jahren. Durch künstliches Verdunsten wurde Salz<br />
gewonnen, das weiße Gold des Mittelalters. Frankreichs<br />
letzte Salzsiedepfanne und die riesigen, von Arkaden<br />
überwölbten, unterirdischen Stollen sind heute Weltkulturerbe.<br />
Die Saline fördert die Sole für das Thermalbad.<br />
Wellness pur, denn hier treibt man federleicht auf dem<br />
Wasser wie am Toten Meer.<br />
Ein Stück Industriekultur hinterließen auch die Mönche<br />
der Abbaye de Fontenay. Bernhard von Clairvaux<br />
gründete das romanische Kloster 1118. Das 17 m hohe<br />
Gewölbe in der Klosterkirche erinnert an ihre einflussreichen<br />
fetten Jahre bis zum 16. Jh. In der Schmiede stehen<br />
noch die Hämmer, mit denen die Mönche Eisenerz<br />
zu Werkzeugen verarbeiteten. Nach der Französischen<br />
Revolution kauften die Brüder Montgolfier, Erfinder des<br />
Photo: BFC TOURISME Photo: M.COQUARD et E.DETREZ Bestjobers<br />
Heißluftballons, die Abtei und bauten sie zur Papierfabrik<br />
um. Höchst ungewöhnlich: Dieses Weltkulturerbe in<br />
der Nähe des Canal de Bourgogne ist Privatbesitz ihrer<br />
Nachfahren, die auf dem Gelände wohnen. Im Park entstanden<br />
Szenen für Kinofilme wie « Cyrano de Bergerac »<br />
mit Gérard Dépardieu und die Kirche ist Schauplatz klassischer<br />
Konzerte.<br />
Die ältesten Besiedlungsspuren der Region fanden<br />
Archäologen unter Wasser. Zwischen 5000 bis 500 Jahre<br />
v. Chr. siedelten die Menschen des Neolithikums an den<br />
Seen des Juras in Pfahlbauten. Das Weltkulturerbe von<br />
Chalain und Clairvaux führt an ein Seeufer und in der<br />
Zeitreise am weitesten zurück.<br />
Lust auf Kontraste? Das modernste Weltkulturerbe ist<br />
die Kapelle Notre-Dame-du-Haut (1955) von Le Corbusier.<br />
Der Sakralbau aus Beton, Stahl, Glas und Emaille<br />
auf dem Hügel von Ronchamps ist Ziel einer katholischen<br />
Wallfahrt. « Le Corbusier ließ sich von der Bauweise der<br />
Moscheen inspirieren, die er in der Sahara gesehen hatte,<br />
» weiß der junge Kunsthistoriker Nicolas Boffy, der<br />
hier arbeitet und gut Deutsch spricht. « Besser ein nicht<br />
religiöser guter Architekt als ein religiöser, der unfähig<br />
ist, » erklärt Nicolas, warum der Bischof den Bauauftrag<br />
an einen Atheisten vergab. Der Panoramablick über das<br />
Jura und den Naturpark Ballon des Vosges, den Nicolas an<br />
jedem Arbeitstag genießt, begeisterte auch Le Corbusier.<br />
Oben: Die große Saline in Salin-les-Bains besticht nicht nur durch ihre<br />
Text: Petra Sparrer<br />
einzigartige Architektur. Die Abbaye de Fontenay aus dem 12. Jahrhundert.<br />
Links: Die Kapelle Notre Dame-du-Haut von Le Corbusier ist das jüngste<br />
Weltkulturerbe Burgunds.<br />
Photo: Photo Alain Doire BFC Tourisme<br />
Weitere Infos unter: kulturerbe.bourgognefranchecomte.com