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Nr. 72 - Herbst 2019

Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen. Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!" Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce

Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen.
Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen
Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs
Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!"
Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce

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Angesichts einer konstant hohen Luftfeuchtigkeit, nur<br />

geringer Temperaturschwankungen im Tagesverlauf und<br />

einem schwachen Lichteinfall, ist ein wahres Paradies für<br />

Moose, Farne und Flechten entstanden. Wissenschaftlichen<br />

Ausführungen zufolge sollen hier 45 % aller in<br />

Frankreich vorkommenden Flechten wachsen. Vier dieser<br />

Spezies soll es sogar nirgendwo anders geben! Von diesem<br />

Punkt aus führt der Weg rund einen Kilometer am<br />

Fluss entlang durch die Schlucht. Die Gemeinde hat mit<br />

viel Aufwand imposante und solide Stege aus Holz und<br />

Stahl konstruieren lassen, sodass die Begehung keine<br />

besondere Schwierigkeit darstellt. Um die Sicherheit der<br />

Besucher zu garantieren, befinden sich die Stege ausreichend<br />

hoch oberhalb des Wassers. Während der letzten<br />

außergewöhnlichen Überschwemmung, am 16. Juni 1992,<br />

stieg der Wasserpegel innerhalb nur weniger Minuten bis<br />

auf eine Höhe von acht Metern an und zerstörte die ursprünglichen<br />

Einrichtungen völlig. Heute ist alles optimal<br />

gesichert, sodass kein Risiko besteht.<br />

Raubvögel über den Köpfen<br />

Am Eingang der Schlucht sind die beiden Wände des<br />

Felseinschnitts nur wenige Meter voneinander entfernt.<br />

Dank des Steges bewegt man sich jedoch mühelos durch<br />

diesen engen Raum mit seiner üppigen Vegetation. Die<br />

Schlucht wird allmählich breiter, sodass mehr Licht nach<br />

unten dringt. Will man den Himmel sehen, muss man jedoch<br />

weit nach oben blicken, denn die vom Wasser glänzenden<br />

Felswände ragen bis in eine Höhe von 350 Metern.<br />

Der Anblick ist der Mühe wert: Immer wieder schweben<br />

Raubvögel – Adler und Geier –, die in Gesteinshöhlen<br />

nisten, durch die Schlucht. Je weiter man in diese, in das<br />

Kalkgestein hineingeschnittene Kluft vordringt, desto<br />

mehr kleine Wasserfälle sprudeln links und rechts des<br />

Weges. Speläologen haben inzwischen herausgefunden,<br />

dass die Niederschläge, die auf dem Plateau de la Pierre-<br />

Saint-Martin fallen, im Boden versickern und in einem<br />

komplexen System unterirdischer Flüsse landen, von<br />

Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2019</strong> · 61

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