21.04.2020 Aufrufe

Nr. 72 - Herbst 2019

Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen. Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!" Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce

Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen.
Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen
Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs
Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!"
Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

UMWELT<br />

Die erste Zahnbürste aus<br />

Holz « made in France »<br />

Es ist relativ unbekannt, dass<br />

Zahnbürsten – ebenso wie die<br />

vielverwendeten Wattestäbchen<br />

aus Plastik – die Umwelt enorm<br />

verschmutzen. Nun gibt es<br />

die erste umweltbewusste<br />

Zahnbürste made in France,<br />

namens Dubois (« aus Holz »). Ihr<br />

Griff besteht aus Rotbuchenholz<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern der Normandie und der<br />

Picardie, die Borsten sind aus<br />

pflanzlichem Material. Bislang ist<br />

allerdings lediglich der Holzgriff<br />

zu 100 % wiederverwertbar und<br />

kompostierbar. Die Borsten<br />

sind mit kleinen Metallankern<br />

im Kopf der Bürste befestigt<br />

und aktuell gibt es noch keine<br />

Möglichkeit, diese Metallstücke<br />

zu trennen. Insofern muss der<br />

Zahnbürstenkopf separat im<br />

Hausmüll entsorgt werden. Der<br />

Preis einer Bürste beträgt 5,40 €<br />

beziehungsweise 4,86 € im<br />

Abonnement. Hersteller ist<br />

Bioseptyl, ein Unternehmen,<br />

das seit 170 Jahren besteht<br />

und quasi zum industriellen<br />

Erbe Frankreichs<br />

gehört. Seit einiger Zeit<br />

modernisiert Bioseptyl<br />

das Produktsortiment<br />

und orientiert sich<br />

mehr und mehr hin<br />

zu umweltbewussten<br />

Produkten.<br />

Bestellungen unter<br />

www.bioseptyl.fr.<br />

SCHNAPPSCHÜSSE<br />

Französische Autobahnen sind sehr rentabel ++ 2017 erwirt<br />

schafteten die französischen Autobahnbetreiber einen Umsatz von 10,1 Milliarden<br />

Euro und ein Nettoergebnis von 2,8 Milliarden Euro. Die Netto marge liegt<br />

bei 27,5 %. 67 % der Einnahmen auf Autobahnen stammen von Personen kraftwagen,<br />

der Rest von Lastkraftwagen. 54 % davon werden über das elektro nische<br />

Mautsystem (Télépéage) bezahlt, 34 % mit Kreditkarte und knapp 9 % in bar.<br />

Arbeitszeit der Franzosen ++ Aus der aktuellsten Studie der Direction<br />

générale du Trésor, einer zentralen Abteilung des Wirtschafts- und Finanzministeriums,<br />

geht hervor, dass die Franzosen mit durchschnittlich 20,7 Jahren<br />

früher als die anderen Europäer zu arbeiten beginnen. In Deutschland liegt<br />

der Durchschnitt beispielsweise bei 22,4 Jahren. Die Wochenarbeitszeit ist in<br />

etwa mit den anderen Ländern vergleichbar (durchschnittlich 36,1 Stunden<br />

über alle Beschäftigten in Frankreich gegenüber 36,3 Stunden in den anderen<br />

europäischen Ländern). Allerdings haben Franzosen mehr freie Tage pro Jahr<br />

(32 gegenüber durchschnittlich 25 in der EU). Aufs Jahr gesehen arbeiten<br />

die Franzosen also weniger, zudem verlassen sie den Arbeitsmarkt früher<br />

(im Durchschnitt mit 62 Jahren) als Arbeitnehmer in anderen Ländern der<br />

Europäischen Union (64 Jahre).<br />

Franzosen und „Do-it-yourself“ ++ Eine Umfrage im Auftrag<br />

großer Heimwerkermärkte zeigt, dass 55 % der Franzosen sich nach eigener<br />

Aussage zuhause handwerklich betätigen. 25 % bauen oder restaurieren Möbel,<br />

35 % bauen ihr eigenes Obst und Gemüse an, 25 % reparieren ihr Auto oder<br />

Zweirad, 14 % nähen ihre eigenen Kleider und 20 % backen ihr eigenes Brot.<br />

Der Beitrag von Einwandererfrauen zur Geburtenrate ++<br />

Frankreich hat bekanntlich mit 1,88 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter die<br />

höchste Geburtenrate innerhalb der Europäischen Union, wo der Durchschnitt<br />

bei 1,59 Kindern liegt. Durch die jüngst veröffentlichte Studie des Institut National<br />

des Études Démographiques (INED) weiß man jedoch, dass die Einwandererfrauen<br />

ihren Teil dazu beitragen, da sie durchschnittlich mehr Kinder zur Welt<br />

bringen als die gebürtigen Französinnen. Die Geburtenrate beträgt demnach<br />

bei in Frankreich geborenen Frauen 1,8 Kinder gegenüber 2,6 Kindern bei<br />

eingewanderten Frauen. In beiden Fällen ist diese Zahl jedoch hoch. Die Studie<br />

zeigt also, dass sich Frankreich gegenüber anderen Ländern der EU dadurch<br />

auszeichnet, dass das Land sowohl eine hohe Quote an Einwanderern als auch<br />

eine hohe Geburtenrate hat – und Letzteres gilt für alle französischen Frauen,<br />

egal ob sie in Frankreich oder in einem anderen Land geboren wurden.<br />

Unternehmensgründungen erreichen Rekordhöhe ++ 2018<br />

wurden in Frankreich 67 778 Unternehmen gegründet. Dies ist eine Steigerung<br />

von 15,9 % gegenüber dem Vorjahr. Bis dato war die Anzahl der neu registrierten<br />

Unternehmen in Frankreich noch niemals so hoch.<br />

Paris „Welthauptstadt des Fahrrads“ ++ Die Pariser Bürgermeisterin,<br />

Anne Hidalgo, will die Stadt bis 2020 zur « Welthauptstadt des Fahrrads<br />

» machen. Ihren Plänen zufolge soll es in Paris dann mehr als 1000 km Radwege<br />

geben. Das Ziel erscheint realistisch, denn von 2015 bis <strong>2019</strong> ist die Hauptstadt<br />

in der Hitliste der fahrradfreundlichsten Städte bereits von Platz 17 auf Platz<br />

8 vorgerückt.<br />

Frankreich Frankreich erleben erleben · <strong>Herbst</strong> · <strong>Herbst</strong> <strong>2019</strong> <strong>2019</strong> · 9 · 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!