Nr. 72 - Herbst 2019
Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen. Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!" Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce
Ecomusée d'Alsace: das Unmögliche möglich machen.
Bretagne: die verschwiegene Geschichte der grünen Algen
Baskenland: Gorges de Kakuetta: das « wilde Ende » Frankreichs
Centre-Val de Loire: Richelieu: "das schönste Dorf des Universums!"
Chantals Rezept: Kabeljaurücken mit Senfsauce
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UMWELT<br />
Die erste Zahnbürste aus<br />
Holz « made in France »<br />
Es ist relativ unbekannt, dass<br />
Zahnbürsten – ebenso wie die<br />
vielverwendeten Wattestäbchen<br />
aus Plastik – die Umwelt enorm<br />
verschmutzen. Nun gibt es<br />
die erste umweltbewusste<br />
Zahnbürste made in France,<br />
namens Dubois (« aus Holz »). Ihr<br />
Griff besteht aus Rotbuchenholz<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern der Normandie und der<br />
Picardie, die Borsten sind aus<br />
pflanzlichem Material. Bislang ist<br />
allerdings lediglich der Holzgriff<br />
zu 100 % wiederverwertbar und<br />
kompostierbar. Die Borsten<br />
sind mit kleinen Metallankern<br />
im Kopf der Bürste befestigt<br />
und aktuell gibt es noch keine<br />
Möglichkeit, diese Metallstücke<br />
zu trennen. Insofern muss der<br />
Zahnbürstenkopf separat im<br />
Hausmüll entsorgt werden. Der<br />
Preis einer Bürste beträgt 5,40 €<br />
beziehungsweise 4,86 € im<br />
Abonnement. Hersteller ist<br />
Bioseptyl, ein Unternehmen,<br />
das seit 170 Jahren besteht<br />
und quasi zum industriellen<br />
Erbe Frankreichs<br />
gehört. Seit einiger Zeit<br />
modernisiert Bioseptyl<br />
das Produktsortiment<br />
und orientiert sich<br />
mehr und mehr hin<br />
zu umweltbewussten<br />
Produkten.<br />
Bestellungen unter<br />
www.bioseptyl.fr.<br />
SCHNAPPSCHÜSSE<br />
Französische Autobahnen sind sehr rentabel ++ 2017 erwirt<br />
schafteten die französischen Autobahnbetreiber einen Umsatz von 10,1 Milliarden<br />
Euro und ein Nettoergebnis von 2,8 Milliarden Euro. Die Netto marge liegt<br />
bei 27,5 %. 67 % der Einnahmen auf Autobahnen stammen von Personen kraftwagen,<br />
der Rest von Lastkraftwagen. 54 % davon werden über das elektro nische<br />
Mautsystem (Télépéage) bezahlt, 34 % mit Kreditkarte und knapp 9 % in bar.<br />
Arbeitszeit der Franzosen ++ Aus der aktuellsten Studie der Direction<br />
générale du Trésor, einer zentralen Abteilung des Wirtschafts- und Finanzministeriums,<br />
geht hervor, dass die Franzosen mit durchschnittlich 20,7 Jahren<br />
früher als die anderen Europäer zu arbeiten beginnen. In Deutschland liegt<br />
der Durchschnitt beispielsweise bei 22,4 Jahren. Die Wochenarbeitszeit ist in<br />
etwa mit den anderen Ländern vergleichbar (durchschnittlich 36,1 Stunden<br />
über alle Beschäftigten in Frankreich gegenüber 36,3 Stunden in den anderen<br />
europäischen Ländern). Allerdings haben Franzosen mehr freie Tage pro Jahr<br />
(32 gegenüber durchschnittlich 25 in der EU). Aufs Jahr gesehen arbeiten<br />
die Franzosen also weniger, zudem verlassen sie den Arbeitsmarkt früher<br />
(im Durchschnitt mit 62 Jahren) als Arbeitnehmer in anderen Ländern der<br />
Europäischen Union (64 Jahre).<br />
Franzosen und „Do-it-yourself“ ++ Eine Umfrage im Auftrag<br />
großer Heimwerkermärkte zeigt, dass 55 % der Franzosen sich nach eigener<br />
Aussage zuhause handwerklich betätigen. 25 % bauen oder restaurieren Möbel,<br />
35 % bauen ihr eigenes Obst und Gemüse an, 25 % reparieren ihr Auto oder<br />
Zweirad, 14 % nähen ihre eigenen Kleider und 20 % backen ihr eigenes Brot.<br />
Der Beitrag von Einwandererfrauen zur Geburtenrate ++<br />
Frankreich hat bekanntlich mit 1,88 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter die<br />
höchste Geburtenrate innerhalb der Europäischen Union, wo der Durchschnitt<br />
bei 1,59 Kindern liegt. Durch die jüngst veröffentlichte Studie des Institut National<br />
des Études Démographiques (INED) weiß man jedoch, dass die Einwandererfrauen<br />
ihren Teil dazu beitragen, da sie durchschnittlich mehr Kinder zur Welt<br />
bringen als die gebürtigen Französinnen. Die Geburtenrate beträgt demnach<br />
bei in Frankreich geborenen Frauen 1,8 Kinder gegenüber 2,6 Kindern bei<br />
eingewanderten Frauen. In beiden Fällen ist diese Zahl jedoch hoch. Die Studie<br />
zeigt also, dass sich Frankreich gegenüber anderen Ländern der EU dadurch<br />
auszeichnet, dass das Land sowohl eine hohe Quote an Einwanderern als auch<br />
eine hohe Geburtenrate hat – und Letzteres gilt für alle französischen Frauen,<br />
egal ob sie in Frankreich oder in einem anderen Land geboren wurden.<br />
Unternehmensgründungen erreichen Rekordhöhe ++ 2018<br />
wurden in Frankreich 67 778 Unternehmen gegründet. Dies ist eine Steigerung<br />
von 15,9 % gegenüber dem Vorjahr. Bis dato war die Anzahl der neu registrierten<br />
Unternehmen in Frankreich noch niemals so hoch.<br />
Paris „Welthauptstadt des Fahrrads“ ++ Die Pariser Bürgermeisterin,<br />
Anne Hidalgo, will die Stadt bis 2020 zur « Welthauptstadt des Fahrrads<br />
» machen. Ihren Plänen zufolge soll es in Paris dann mehr als 1000 km Radwege<br />
geben. Das Ziel erscheint realistisch, denn von 2015 bis <strong>2019</strong> ist die Hauptstadt<br />
in der Hitliste der fahrradfreundlichsten Städte bereits von Platz 17 auf Platz<br />
8 vorgerückt.<br />
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