Das Buch 2020

Weihnachtsstress
Ja, ja. Ich weiß. Hektik, Stress, letzter Samstag vor dem großen Fest und so.
Unser Discounter macht um 7:00 Uhr auf. Durch das lichte Wäldchen hinter
unserem Haus können wir den entfernten Parkplatz sehen.
Heute Morgen besonders weihnachtlich mit den roten Rück- und vor allem
Bremslichtern. Irgendwie grell, hektisch und ich spüre über die Entfernung das
wuselige Treiben.
Hier ist es still. Gar nicht weihnachtlich still. Eher so eine Stille, als sei das Leben
in weiche Watte gepackt bereit auf die Reise zu gehen.
Keine scharfen, hohen Töne. Eher ein beruhigendes Summen wie beim Om-
Laut. Gedämpft, angenehm warm und wohlig.
Hier ist das so und die Welt da draußen anders.
Seit einer Woche kein Fleisch. Ich mag den Gedanken, dass das, was ich zu
mir nehme, nachwächst. Auch das beruhigt irgendwie.
Ich bin im Herzen eventuell immer noch ein Gärtner. Aussäen, pflegen,
wachsen sehen und irgendwann zur rechten Zeit ernten. Das ist der natürliche
Weg der Dinge.
Das ist Leben - privat und beruflich.
Während der eine Bauer an den Halmen zieht und zerrt, um das Getreide
schneller wachsen zu lassen, lässt der andere es ruhen und reifen.
Hektik, Stress entstehen, wenn wir woanders sein wollen, als wir sind. Wir
wollen Dinge haben, die uns fehlen. Im Stau zum Beispiel.
Wir vergessen, dass wir Teil der Hektik sind, wenn wir hektisch sind. Wir sind
Teil des Staues, Teil der Warteschlange an der Kasse, Teil der unfreundlichen
Masse, die sich gegenseitig anpflaumt.
"Wie entschleunigst du dich, dein Leben?"
Richte die Aufmerksamkeit nach innen. Weg vom hektischen Treiben draußen.
Gönne dir am Tag kleine Pausen, bewusste Zeit, in der du die Geschwindigkeit
verlangsamst. Nimm dir die Zeit dafür, du wirst den restlichen Tag davon
unglaublich profitieren.
Zieh nicht am Gras. Du musst warten? So, what? Nutze die Zeit für dich. Habe
einen liebevollen Gedanken, sei dir bewusst, dass du jetzt wie es ist, einen
wunderbaren Moment hast!
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