Das Buch 2020

"Verrate nicht zu viel. Mach ein Geheimnis daraus und sei nicht zu offen. Du
wirst angreifbar, verletzlich und letztendlich wirst du Schaden nehmen."
Dieses Mantra zieht sich durch alle Lebensbereiche. Das macht es nicht wahrer
als es ist, aber es scheint mehr Maurer als Glaser zu geben.
Maurer die Blockadesteine um ihr Herz aufmörteln und gar nicht merken, dass
ihr Herz Raum und Luft zum Atmen braucht.
Denk kurz über folgenden Satz nach:
Öffne dich, um von der Verletzlichkeit befreit zu werden! Fühlt es sich
verwirrend an? Hast du den Glauben in dir verankert, dass eine raue, harte
Schale, eine Rüstung, ein Panzer dich davor schützen verletzt zu werden?
Die Zulu begrüßen sich mit "Sawubona", was so viel heißen soll wie:
"Ich sehe dich."
Und der Begrüßte antwortet mit "Shiboka" in der Bedeutung:
"Dann existiere ich für dich."
Das umschreibt unser Dilemma. Wir werden nicht gesehen, sehen uns nicht,
weil wir verbergen, wer wir sind.
Wir existieren miteinander, der Weltgeist verbindet uns auf seine subtile Weise,
während wir in der Welt der tausend Dinge uns abmühen getrennt voneinander
zu scheinen.
Wir sind es nicht.
Weder von anderen Menschen noch von allen anderen Wesen. Ihr Leid ist
unseres und ihre Freude ist unsere Freude.
Wer bist du? Welche Rollen spielst du? Welche Masken trägst du? Aus welchen
Steinen ist die Mauer um deine Seele und dein Herz gemauert und verhindert,
dass du die natürliche Verbindung zu anderen lebst?
Befreie dich selbst und erlebe andere Menschen und genieße den Augenblick,
in dem ihr euch in die Augen schaut und euch sagen könnt:
"Ich sehe dich." "Dann existiere ich für dich."
"Es ist schön mit dir dieses Gefühl der Verbundenheit zu teilen".
Wer bist du? Was macht dich aus? Was hältst du für besonders an dir? Ja,
richtig gelesen:
Sei mutig! Hau raus! Ich will dich sehen.
89 von 175