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SPORTaktiv August 2020

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Aus der Sicht von Kunden und Bürgern war und ist es<br />

tatsächlich eine Chance. Man hatte Zeit zu reflektieren,<br />

war auf sich selbst verwiesen, konnte nachdenken: „Was<br />

ist mir eigentlich wirklich wichtig?“. Was innerlich gärt,<br />

kommt an die Oberfläche, eine Krise wirkt hier wie ein<br />

Katalysator. Man kann sich auch überlegen: Wie trage<br />

ich selber dazu bei, Druck auf Marken in Richtung<br />

Nachhaltigkeit auszuüben. Ob die Politik die Chance<br />

ergreift, um Veränderungen voranzutreiben, ist eine andere<br />

Frage.<br />

CL COMPANION<br />

DIE FREIHEIT,<br />

MEHR ZU<br />

ERLEBEN<br />

Verstehen Sie, wenn Unternehmer sagen: „Nachhaltigkeit,<br />

Ökologie und Fairness sind schöne Werte,<br />

aber das kann ich mir in der derzeitigen Lage nicht<br />

leisten?“<br />

Ich verstehe das einerseits sehr gut, weil sich viele in einem<br />

richtigen Existenzkampf befinden. Gleichzeitig ist<br />

es jedoch so, dass nachhaltiges Wirtschaften immer<br />

mehr zu einer Kernkompetenz wird, um zukunftsfähig<br />

zu bleiben. Auch im Hinblick auf die Erwartungen der<br />

Konsumenten, die sich im Kaufverhalten abbilden, stellt<br />

sich heute weniger die Frage, ob sich ein Unternehmen<br />

Nachhaltigkeit leisten kann, sondern vielmehr: Kann<br />

man es sich noch leisten, nicht nachhaltig zu sein?<br />

Welche Form von Mut würden Sie sich von den Kunden,<br />

also den Outdoorsportlern wünschen?<br />

Ich würde mir zunächst einmal das Bewusstsein wünschen,<br />

dass Konsumenten heute auch Macht haben.<br />

Nicht nur durch ihre Kaufentscheidung, sondern auch<br />

durch die Möglichkeit, kritisch zu sein und Fragen zu<br />

stellen. Man kann im Geschäft freundlich, aber kritisch<br />

nachfragen, wie Produkte hergestellt werden oder wofür<br />

Label stehen. Viele finden eine gewisse Haltung eigentlich<br />

gut, trauen sich aber nicht das zu äußern. Hierfür würde<br />

ich mir von möglichst vielen den Mut wünschen ihrer<br />

Haltung eine Stimme zu geben.<br />

ANTJE VON DEWITZ<br />

Geb. 1972, ist seit 2009 Geschäftsführerin von VAUDE.<br />

Outdoortextilien, Schuhe, Ruck säcke, Taschen oder Zelte<br />

gehören zur Kollektion. Das in Tettnang/Obereisenbach (D)<br />

in der Nähe des Bodensees angesiedelte Familienunternehmen<br />

wurde 1974 von Antje von Dewitz’ Vater Albrecht<br />

gegründet, hat aktuell rund 500 Mitarbeiter/-innen und ist<br />

vielfach für soziales und ökologisches<br />

Engagement ausgezeichnet. 70 Prozent<br />

der Beschäftigten und 40 Prozent der<br />

Führungskräfte sind Frauen.<br />

Buch: „Mut steht uns gut! Nachhaltig,<br />

menschlich, fair – mit Haltung zum<br />

Erfolg“, Benevento <strong>2020</strong>, € 20,–<br />

www.vaude.com<br />

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