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SPORTaktiv August 2020

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Genau! Und die Entwicklung ist einerseits<br />

auch positiv. Man darf nur nicht<br />

vergessen, auch hinter die Zahlen zu<br />

schauen. Ich sage jetzt bewusst einen<br />

Kritikpunkt Richtung Spieler. Die meisten<br />

schauen nach dem Match sofort auf<br />

ihre Werte: Laufkilometer, Sprints,<br />

Zweikämpfe ... Dann wird nur noch für<br />

diese Zahlen gespielt. Nach einer Niederlage<br />

heißt es: Aber ich war ja gut,<br />

schaut auf meine Daten. Ich finde es<br />

nicht gut, wenn Spieler sich hinter diesen<br />

Daten verstecken.<br />

Kommen wir nach Österreich, wo<br />

Salzburgs Jesse Marsch zum Trainer<br />

der Saison gewählt wurde. Zu Recht?<br />

Ist es wirklich ein Kunststück, mit einer<br />

Mannschaft den siebenten Titel in<br />

Folge zu holen?<br />

Ich hatte 2015 das Glück, diese Auszeichnung<br />

zu bekommen. Ich finde,<br />

heuer hätten es sich einige Trainer in<br />

Österreich verdient gehabt. Es ist trotz<br />

allem nicht so leicht, mit einer Mannschaft<br />

wie Salzburg Meister zu werden,<br />

wie sich das viele vorstellen. Die haben<br />

jedes halbe Jahr Abgänge und müssen jedes<br />

Mal 16- bis 18-jährige Talente entwickeln.<br />

Das ist eine unheimlich schwere<br />

Aufgabe. Dominik Szoboszlai, Patson<br />

Daka, die waren vor einem Jahr längst<br />

nicht so weit wie heute, die wurden entwickelt.<br />

Unter diesem Aspekt hat Jesse<br />

Marsch einen hervorragenden Job gemacht.<br />

Aber auch Markus Schopp in<br />

DAMIR<br />

CANADI<br />

Der am 6. Mai 1970 in Wien geborene<br />

Trainer feierte seine größten<br />

nationalen Erfolge in Altach, wo sich<br />

der Klub unter ihm zweimal für die<br />

Europa League qualifizierte. Nach<br />

einem verunglückten Kurzgastspiel<br />

bei Rapid (0,88 Punkte im Schnitt)<br />

ging er zum griechischen Underdog<br />

Atromitos Athen, den er ebenfalls<br />

ins internationale Geschäft führte<br />

und zu dem er jetzt zurückkehrt. Im<br />

Sommer 2019 wurde er bei Bundesliga-Absteiger<br />

1. FC Nürnberg<br />

präsentiert, nach nur 14 Spielen im<br />

November aber wieder beurlaubt.<br />

Hartberg oder Valerien Ismael beim<br />

LASK hätten sich die Auszeichnung verdient<br />

gehabt.<br />

Sie sprechen Ismael an. Der galt bis<br />

Mitte März als Wunderwuzzi beim<br />

LASK und wurde kurz darauf entlassen.<br />

Ich kenne keine Interna, aber das ist unser<br />

Job. Jeder, der Trainer wird, weiß,<br />

mit welchen Dingen wir konfrontiert<br />

werden. Das muss man lernen.<br />

Aber greifen Sie sich nicht mal an den<br />

Kopf und denken: In welch verrücktes<br />

Business bin ich da reingeraten?<br />

Nein! Ich habe mich bewusst in diese Situation<br />

begeben, mir den Beruf selbst<br />

ausgesucht. Hätte ich es auf Pragmatisierung<br />

angelegt, wäre ich woanders gelandet.<br />

Wir haben unser Hobby zum Beruf<br />

gemacht, das ist wunderschön. Und in<br />

Phasen des Erfolgs bekommen wir auch<br />

sehr viel Lob und Anerkennung. Eines<br />

ist allerdings verloren gegangen.<br />

Und zwar?<br />

Der Mittelweg. Keiner schaut mehr auf<br />

Entwicklung. Mit dem letzten Ergebnis<br />

geht es oft in die Analyse, das ist der falsche<br />

Weg.<br />

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