Der «Douglasien-König - Stadtmühle Willisau
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Mit Kamera und Mikrofon<br />
Dokumentiert werden die Interviews mit den ZeitzeugInnen durch Video- und<br />
Audioaufnahmen. Die technischen Hilfsmittel sind ebenfalls einer historischen<br />
Entwicklung unterworfen, und seit den 1980er-Jahren geht diese Entwicklung immer<br />
schneller voran. Die bessere Qualität der Aufnahmen steigert auch den Wert der<br />
durch Oral History geschaffenen Quellen. Beim Zeitzeugen-Projekt 2008 waren wir in<br />
der Lage, auch ohne professionelle Ausrüstung die Erzählungen der ZeitzeugInnen<br />
in guter Bild- und Tonqualität aufzuzeichnen. Nebst der Technik sind aber auch die<br />
InterviewerInnen ein wichtiger Bestandteil der durch Oral History entstehenden<br />
Quellen. Die Fragen, die wir an die ZeitzeugInnen richten, beeinflussen ihre<br />
Erzählung massgeblich. Um die ZeitzeugInnen möglichst frei erzählen zu lassen,<br />
haben wir uns deshalb beim Befragen nur auf einen Leitfaden gestützt. Das heisst,<br />
dass wir die Themen nur grob strukturiert haben und vor allem darauf eingingen,<br />
was die Interviewten von sich aus erzählten. Ziel war es, Unerwartetes zuzulassen<br />
und den Erzählungen möglichst viel Raum zu lassen. Wir haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass es nicht einfach ist, die Rolle der Interviewer zu übernehmen. Eine<br />
offene Interviewführung verlangt viel Fingerspitzengefühl, auch was die Nähe und<br />
Distanz zu den befragten ZeitzeugInnen angeht. Das Bewusstsein, als InterviewerIn<br />
das Gegenüber der ZeitzeugInnen und damit ebenfalls Teil der geschaffenen Quellen<br />
zu sein, ist für die Anwendung von Oral History von ausserordentlicher Wichtigkeit.<br />
Das darf auch für zukünftige Projekte nicht vergessen gehen.<br />
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