Der «Douglasien-König - Stadtmühle Willisau
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messen und in Qualitätsklassen eingeteilt ist. Wenn Käufer und Verkäufer dann vor<br />
Ort die Ware begutachten, können sie sich an der Vorgabe orientieren und müssen<br />
nur noch allfällige Abweichungen verhandeln. Dabei wird sehr viel Zeit eingespart.<br />
«Als ich in den 1970er-Jahren begonnen habe, hat man noch keine Listen gehabt.<br />
[…] Da ist man noch in den Wald gegangen, hat angeschaut, gehandelt, und erst<br />
dann wurde gekauft. Da hat man jeden ‹Holzträmmel› umgedreht, angeschaut und<br />
einen Preis gemacht. Alle wurden einzeln vermessen und selbst in einer Liste eingeschrieben.»<br />
15 Kein Holz ist wie das andere. Es ist keine tote oder künstlich hergestellte<br />
Materie, sondern ist gewachsen und arbeitet. Man kann es deshalb nicht<br />
generalisieren und muss es sich vor Ort anschauen, um es klassifizieren zu können.<br />
Ein einzelner Holzstamm hat dabei verschiedene Klassifizierungen. Die Holzqualität<br />
wird unterschieden in Abstufungen von A bis D, wobei A die beste Qualitätsstufe ist.<br />
«Wir haben A: das Bodenstück meistens, wenn es schön ist, oder sonst ist es sicher<br />
ein B. C ist das Mittelstück, ungefähr 10 bis 15 Meter lang, und D ist der Teil oben,<br />
das Gibelholz. Gibelholz wird meistens sofort abgeschnitten und als Industrieholz<br />
weiterverarbeitet.» 16 Weil die Klassifizierung zum Teil sehr subjektiv ist, können sich<br />
die Verhandlungen im Wald oft lange hinziehen. Die Holzbeschaffung nimmt, so<br />
schätzt Felix Küng, ungefähr einen Drittel seiner jährlichen Arbeitszeit ein. Davon ist<br />
nur ein sehr kleiner Teil Büroarbeit. Die meiste Zeit verbringt er beim Holzeinkauf im<br />
Wald, bei der Begutachtung vor Ort.