didacta 04/20
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Wie motivieren Sie Jugendliche?<br />
Das müssen wir nicht. Gerade, wenn wir in den<br />
Grundschulen sind, sind die Kinder offen und<br />
haben Lust auf unsere Projekte. Und auch in<br />
den weiterführenden Schulen sind die Jugendlichen<br />
motiviert und arbeiten mit den Dozenten<br />
zusammen.<br />
Was müssen diese Dozenten an pädagogischen<br />
Hintergrund mitbringen?<br />
Unsere Dozentinnen und Dozenten sind zum Beispiel<br />
Profi-Musikerinnen und -Musiker; Pädagogen<br />
oder Sozialarbeiter müssen sie nicht sein, denn<br />
wir wollen nicht mit den Lehrkräften konkurrieren,<br />
sondern bringen andere Berufsfelder an die Schulen.<br />
Wichtig ist uns auch, dass wir nicht nur Dozentinnen<br />
und Dozenten mit deutscher Abstammung haben.<br />
Erwachsene mit einem anderen kulturellen Hintergrund<br />
sind für Kinder näher, da sie sich mit ihnen<br />
identifizieren können.<br />
Wie reagieren Lehrerinnen und<br />
Lehrer auf Vincentino-Projekte?<br />
Wir haben das Glück, dass wir positives Feedback<br />
erhalten. Unsere Medienprojekte sind inhaltlich so<br />
aufwendig, dass eine Verzahnung mit der Arbeit<br />
der Lehrerinnen und Lehrer notwendig und auch<br />
gewünscht ist. Wir stehen oft in sehr engem Kontakt<br />
zu ihnen und müssen absprechen, ob unsere<br />
Inhalte zu ihren Lehrplänen passen. Sie empfinden<br />
gerade die Medienprojekte als bereichernd und<br />
könnten die Inhalte selbst nicht liefern.<br />
Was war bisher Ihr größter Erfolg?<br />
Wir hatten zwei Klassen aus einer Schule am Kottbusser<br />
Tor, die mit der Big Band der Deutschen<br />
Oper in der Philharmonie aufgetreten sind. Für sie<br />
war es eine neue Erfahrung. Man darf auch nicht<br />
vergessen, dass die Kinder meist aus weniger privilegierten<br />
Familien kommen. Solche Momente<br />
machen uns sehr glücklich.<br />
Gibt es auch Rückschläge?<br />
Ja, die gibt es. Für uns waren gerade die Tanzprojekte<br />
schwierig. An den Schulen, an denen wir<br />
unsere Projekte durchführen, wollen Mädchen und<br />
Jungs wenig miteinander zu schaffen haben – oder<br />
dürfen es nicht. Da Körperkontakt nicht gewollt ist,<br />
ist es sehr schwierig, dagegen zu arbeiten. Letztlich<br />
können wir diese Problematik nicht lösen. Wir<br />
sahen ein, dass wir solche speziellen Projekte auf<br />
freiwilliger Basis anbieten müssen.<br />
Was planen Sie in der nächsten Zeit?<br />
Neu für uns sind Projekte im Bereich Antisemitismus.<br />
Zum Beispiel auch in Kooperation mit der Amadeu<br />
Antonio Stiftung. Wir starten ein Projekt, bei dem<br />
wir jüdische Lebenswelten kennenlernen, beispielsweise,<br />
wenn sich Jugendliche gegenseitig besuchen.<br />
Zudem führen wir seit neuestem kombinierte Musikund<br />
Medienprojekte durch, die wir „Do it yourself“-<br />
Projekte nennen. Da werden Instrumente von den<br />
Schülerinnen und Schülern analog gebaut und die<br />
Arbeitsschritte digital festgehalten. Die Lehrkräfte der<br />
Grundschulen wünschen sich diese Projekte.<br />
Weitere Informationen über den spendenfinanzierten<br />
Verein Vincentino auf vincentino.org.<br />
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