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Einführng in das Altsächsische

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10 <strong>E<strong>in</strong>führng</strong> <strong>in</strong> <strong>das</strong> <strong>Altsächsische</strong><br />

o Dieser E<strong>in</strong>fluss braucht nicht direkt gewesen zu se<strong>in</strong>, da mehrere Missionare und<br />

Mönche ihre Ausbildung <strong>in</strong> ags. Klosterschulen erhalten haben.<br />

o Das kle<strong>in</strong>e s hat <strong>in</strong> der as. Schrift meist die gelängte Form ſ; u und v werden<br />

unterschiedslos gebraucht; x ist ungebräuchlich (stattdessen wird die Verb<strong>in</strong>dung cs<br />

verwendet).<br />

� Das <strong>das</strong> lat. Alphabet nicht genügte, um die as. Laute wiederzugeben, s<strong>in</strong>d hier (wie auch<br />

bei den Ags.) neue Zeichen h<strong>in</strong>zugefügt worden: đ, ƀ, ę, æ, o , ů und <strong>das</strong> Zeichen ├, <strong>das</strong><br />

besonders <strong>in</strong> den Glossen zur Bezeichnung von h dient.<br />

� Die Zeichen, die <strong>in</strong> den as. Denkmäler verwendet werden, s<strong>in</strong>d somit die Folgende: a, e, ę,<br />

æ, i, y, o, o , u, uo, ů, iu, eu, io, ea, ia, ie, ai, au, ou, uu, vu, vv, v, j, g, r, l, m, n, ng, t, p, k, c,<br />

d, dh, th, đ, b, ƀ, f, g, h, ch, s, ſ, z.<br />

o Die Zeichen ƀ und đ f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> allen Hss. des Heliand (weniger <strong>in</strong> M als <strong>in</strong> C) und<br />

<strong>in</strong> der Genesis sowie <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>eren Denkmälern. In Genesis 244 und 285 sowie <strong>in</strong><br />

Glossen f<strong>in</strong>det sich vere<strong>in</strong>zelt dh, đh neben th.<br />

o In den Hss. des Heliand wird y nur <strong>in</strong> Fremdnamen (Moyses, Naym, paradys) gebraucht,<br />

lediglich vere<strong>in</strong>zelt statt as. ī (isyrna, Nythard); die ganz seltene Schreibung y für u ist<br />

wohl ags. E<strong>in</strong>fluss zuzuschreiben.<br />

o Abkürzungen s<strong>in</strong>d im As. <strong>in</strong> Gegensatz zum Lat. selten. Noch am meisten kommt die<br />

Abkürzung von n oder m durch e<strong>in</strong>en Querstrich über den Vokal vor (hierdurch bleibt<br />

an e<strong>in</strong>igen Stellen zweifelhaft, ob m oder n im Auslaut geme<strong>in</strong>t ist). Von Abschreibern<br />

wurden solche Querstriche häufiger nicht beachtet, so <strong>das</strong>s es zu Schreibungen wie<br />

sperilig statt speril<strong>in</strong>g ‚Sperl<strong>in</strong>g‘ kommt.<br />

o Anlass zur Verwechselung von Buchstaben gaben häufiger die Buchstaben a und u, c<br />

und t, c und e, t und i, u und n, b und h, f und ſ, <strong>in</strong> und m.<br />

o In den Glossen f<strong>in</strong>det sich Geheimschrift, und zwar meist so, <strong>das</strong>s statt e<strong>in</strong>es Vokals der<br />

jeweils im Alphabet nachfolgende Konsonant geschrieben ist (thfmp = themo ‚dem‘).<br />

Ebendort f<strong>in</strong>det sich vere<strong>in</strong>zelt, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong> Wort nur zum Teil geschrieben ist, wenn über<br />

die Ergänzung ke<strong>in</strong> Zweifel besteht (and p. = andwordida Petrus ‚antwortete Petrus‘;<br />

spra = sprakun ‚sprachen‘; fi. ma. th<strong>in</strong>go = filo managaro th<strong>in</strong>go ‚viele manche<br />

D<strong>in</strong>ge‘).

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